Natives Olivenöle sind laut EU-Definition „Öle, die aus der Frucht des Ölbaumes ausschließlich durch mechanische oder sonstige physikalische Verfahren unter Bedingungen, die nicht zu einer Verschlechterung des Öls führen, gewonnen wurden […]“.
Hierbei werden in Abhängigkeit bestimmter Mängel drei Güteklassen unterschieden:
- Natives Olivenöl extra: Hierbei handelt es sich um naturbelassenes Olivenöl besondere Qualität. Es darf unter anderem höchstens 0,8 g freie Fettsäuren pro 100 g Öl enthalten und darf ausschließlich durch Pressung oder Zentrifugation und ohne übermäßige Temperatureinwirkung hergestellt werden.
- Natives Olivenöl: Ohne „extra“ bedeutet sozusagen mit kleinen Mängeln. Es kann unter anderem bis zu 2 g freie Fettsäurenpro 100 g Öl enthalten. Zudem darf es ebenfalls ausschließlich durch Pressung oder Zentrifugation und ohne übermäßige Temperatureinwirkung hergestellt werden.
- Lampantöl: Dieses minderwertige Olivenöl wird aus überreifen, vergorenen oder von Schädlingen zerfressenen Oliven hergestellt. Es enthält typischerweise über 2 g freie Fettsäuren pro 100 g Öl und überschreitet häufig auch andere Höchstwerte, z. B. für halogenierte Lösungsmittel und die Peroxidzahl. Nicht zum Verzehr geeignet!
Die freien Fettsäuren werden als wichtiges Qualitätskriterium herangezogen. Zum einen entstehen freie Fettsäuren in überreifen und faulenden Oliven. Zum anderen wirkt sich ein hoher Gehalt an freien Fettsäuren negativ auf den Geschmack aus. Die besten nativen Olivenöle haben teils nur 0,1 g freie Fettsäuren pro 100 g Öl.