Gesunde Knolle

Wie gesund ist Ingwer?

Sein Aroma und seine milde Schärfe machen Ingwer in Küchen weltweit begehrt. Seine Inhaltsstoffe gelten als verdauungsfördernd und antientzündlich, weshalb er auch aus der Naturheilkunde nicht wegzudenken ist.

In Kürze
Seit Langem bekannt
Indische, chinesische, jüdische, griechische und römische Gelehrte wussten schon vor über 2.000 Jahren um die gesundheitsfördernden Wirkungen des Ingwers.
Gesunde Inhaltsstoffe
Roher Ingwer besteht aus Wasser und Kohlenhydraten, hinzu kommen Vitamin B6 und Zink. Der Ingwerbalsam (Oleoresin), der etwa 5–8 % der Knolle ausmacht enthält 25 % ätherische Öle.
Wirksame Wurzel
Ingwer wirkt verdauungsfördernd und lindert Übelkeit und Brechreiz. In Labor- und Tierversuchen fanden Forscher zudem Hinweise, dass seine Inhaltstoffe antientzündlich wirken.
Vielseitiger Genuss
Für Ingwer gibt es zahlreiche Rezepte: süß-sauer eingelegt, kandiert als Konfekt oder Marmelade. Ingwer lässt sich zudem als Limonade (z. B. Ginger Ale) oder heißer Tee genießen.
Ingwer schmeckt und hilft
Intensive Zutat
Ingwer schmeckt und hilft
Sein charakteristisches Aroma, seine milde Schärfe und die knollig-verzweigte Form machen den Ingwer unverwechselbar und in Küchen weltweit begehrt. Zudem gelten seine Inhaltsstoffe unter anderem als verdauungsfördernd und antientzündlich. Deshalb ist Ingwer auch aus der Naturheilkunde nicht wegzudenken. Dank des Biotrends gewinnt das traditionelle Gewürz zusätzlich an Popularität – insbesondere in festtäglichen Leckereien.
Aus Südostasien in alle Welt

Die genaue Herkunft des Ingwers (Zingiber officinale) liegt im Dunkeln. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen jedoch schon seit Jahrtausenden in Südostasien. Indische, chinesische, jüdische, griechische und römische Gelehrte wussten schon vor über 2.000 Jahren um die gesundheitsfördernden Wirkungen des Ingwers und dokumentierten diese auch in philosophischen und religiösen Schriften. Im deutschsprachigen Raum wird Ingwer dagegen erst im 9. Jahrhundert erstmals erwähnt.

Der essbare Teil der Ingwerpflanze ist das sich unterirdisch ausbreitende Rhizom, das der Pflanze als Überdauerungsorgan dient. Die verzweigte Knolle besitzt eine gelblich-graue Rinde und speichert unter anderem Stärke und ätherische Öle.

Der Geschmack verändert sich abhängig von der Zubereitungsart. Gekochter Ingwer gewinnt an Schärfe und gibt langsam sein frisches Aroma ab. Beim Braten wird Ingwer dagegen schnell mild.

Neben frischen Ingwer-Rhizomen bietet der Handel Ingwer auch getrocknet oder als Pulver an. Chinesischer Ingwer und Galgant werden in der thailändischen Küche gerne als Ingwer-Ersatz verwendet. Sie sind aber deutlich teurer als der in Massen produzierte echte Ingwer.

Rundum gesund

Roher Ingwer besteht überwiegend aus Wasser und Kohlenhydraten. Weitere nennenswerte Nährstoffe sind Vitamin B6 und Zink. Die wirksamen sekundären Pflanzenstoffe befinden sich im sogenannten Ingwerbalsam (Oleoresin), der etwa 5–8 % der Knolle ausmacht.

Rund ein Viertel des Balsams sind ätherische Öle, vorwiegend Zingiberol und Zingiberen. Letzteres ist für den charakteristischen Geruch verantwortlich. Der Rest wird als Harz bezeichnet und birgt vorwiegend Gingerole, die sich bei Lagerung in die schärferen Shoagole umwandeln.

Der Energiegehalt beträgt rund 80 kcal pro 100 Gramm Ingwerknolle.

Ingwer und Gesundheit

Ingwer regt insbesondere die Produktion von Speichel und Magensaft an und wirkt dadurch verdauungsfördernd. Außerdem beeinflussen Ingwer-Inhaltsstoffe das Brechzentrum im Hirnstamm und lindern so Übelkeit und Brechreiz.

In Labor- und Tierversuchen fanden Forscher zudem Hinweise, dass Ingwer-Inhaltstoffe antientzündlich wirken und das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen können. Jedoch sagt dies noch nichts über eine potenziell krebsvorbeugende Wirkung des mit der Nahrung aufgenommen Ingwers aus.

In der Naturheilkunde existieren Ingwerrezepturen gegen vielfältige Malaisen, unter anderem Appetitlosigkeit, Übelkeit, Blähungen, Durchfall, Erkältung, erhöhtes Cholesterin, Kopfschmerzen, Rheuma und Muskelschmerzen.

Bevor Sie sich mit Ingwerpräparaten selbst behandeln, sollten Sie aber vorab Ihren Arzt oder Apotheker konsultieren. Dieser kann ausschließen, dass ein Ingwerpräparat mit Ihrer Medikation wechselwirkt oder ein gesundheitliches Risiko besteht.

Risiken

  • Viele Ärzte und Hebammen raten von Ingwerpräparaten bei Schwangerschaftsübelkeit ab, da Ingwer wehenfördernd wirken kann. 
  • Bei Personen mit Gallensteinen kann Ingwer Koliken auslösen. 
  • Kinder unter sechs Jahren sollten keine Ingwerpräparate einnehmen.
Richtig aufbewahrt
  • Am besten lagern Sie Ingwer kühl und trocken. 
  • Alternativ können Sie das Rhizom auch in eine Topf mit feuchter Erde pflanzen, wo er austreibt und frisch bleibt. 
  • Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Ingwer nach der Ernte nicht vorgekocht wurde.
Süß, sauer oder salzig
Für Ingwer gibt es zahlreiche kulinarische Rezepte: süß-sauer eingelegter Ingwer, kandiertes Ingwerkonfekt, Ingwermarmelade – große Auswahl für jeden Geschmack. Aus der chinesischen, indischen, japanischen und südostasiatischen Küche ist Ingwer als Gewürz und Zutat nicht wegzudenken. Ingwer lässt sich zudem als Limonade (z. B. Ginger Ale) oder heißer Tee genießen.
Nicht nur zur Weihnachtszeit
Wer seiner Familie oder Freunden in der besinnlichen Zeit eine Freude bereiten will, der verschenkt Plätzchen – idealerweise selbstgemachte. Gesundheitsbewusste Plätzchenfans freuen sich insbesondere über Backwerk mit Ingwer und Dinkelmehl. Viel Spaß beim Backen – und Naschen!

Ingwer-Hafer-Häufle

Zutaten

  • 30 g Ingwer, frisch
  • 300 g Haferflocken, kernig
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 125 g Dinkelvollkornmehl
  • 1 TL Weinsteinbackpulver
  • 150 g Butter
  • 125 g Zucker, braun
  • 2 Eier, Größe M
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Arrak oder Rum

Und so geht es:

  1. Ingwer schälen und fein reiben.
  2. Haferflocken mit etwas Butter kurz in einer Pfanne anbräunen und mit Vanillezucker und Ingwer vermengen. Hafer-Ingwer-Masse abkühlen lassen.
  3. Butter zerlassen und mit braunem Zucker, Eiern, Arrak und Salz schaumig schlagen. Mit Dinkelmehl und Weinsteinbackpulver verrühren.
  4. Teig 30 Minuten im Kühlschrank kaltstellen.
  5. Hafer-Ingwer-Masse von Hand in den Teig einrühren.
  6. Backblech mit Backpapier auslegen. Ofen vorheizen.
  7. Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen formen und auf das Backpapier geben.
  8. Ingwer-Hafer-Häufle goldbraun backen.
  9. Ober-/Unterhitze: 180 °C, Heißluft: 160 °C
  10. Backzeit: ca. 10 Minuten

Ingwermakronen

Zutaten für zwei Bleche

  • 50 Backoblaten, 50 mm Durchmesser
  • 1 Zitrone, ungespritzt
  • 50 g Ingwer, kandiert
  • 250 g Mandeln, gehäutet und gemahlen
  • 4 Eiweiß
  • 200 g feiner Zucker
  • 1 EL Speisestärke
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz

Und so geht es:

  1. Kandierten Ingwer kleinhacken.
  2. Zitrone heiß abwaschen und abtrocknen. Zesten in ein Schälchen raspeln. Zitronensaft auspressen.
  3. Backblech mit Backpapier und Oblaten auslegen.
  4. Eiweiß mit 2 TL Zitronensaft und einer Prise Salz steif schlagen.
  5. Langsam den feinen Zucker in den Eischnee rieseln lassen und zu einer schnittfesten glänzenden Masse schlagen.
  6. 1 TL Zesten, Ingwer, Mandelmehl, Vanillezucker und Speisestärke unterheben.
  7. Ofen vorheizen. Ober-/Unterhitze: 130 °C, Heißluft: 120 °C
  8. Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen formen und auf die Oblaten geben.
  9. Ingwermakronen ca. 40 Minuten backen, dabei Backofentür einen Spalt offen lassen.
  10. Makronen sollten nicht anbräunen und innen noch etwas weich sein.
  11. Makronen abkühlen lassen. Überstehende Oblaten abbrechen.
  12. Makronen in einer luftdichten Plastikdose aufbewahren. Falls die Makronen hart sind, einen Apfelschnitz dazu legen.
Fit mit Frodeno
Auch Olympiasieger und Ironman Jan Frodeno achtet natürlich – insbesondere in der kälteren Jahreszeit – auf seine Gesundheit. Denn diese ist sein Kapital. Heute verrät er ein Rezept seiner Mama: der Ingwer-Zitronen-Shot; das ist ein wahrer „Immun-Booster“. Wie er ihn zubereitet und welche Tipps er dazu noch hat, zeigt er hier. Viel Spaß beim Ansehen und Nachmachen!
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Bild: kostrez/Fotolia