Wintersport und Naturerlebnis

Schneeschuh-Gehen

Schneeschuhwandern gilt als sehr gesund: Es kurbelt die Fettverbrennung an, Muskeln werden trainiert und die Venenfunktion wird verbessert. Außerdem entspannt die Bewegung in der freien Natur.

In Kürze
Wenig Aufwand
Schneeschuhwandern ist ein gesunder und konditionsfördernder Wintersport, der sich mit wenig Aufwand ausüben lässt. Bonus ist ein ungetrübtes Naturerlebnis.
Rücksicht auf die Umwelt
Nicht nur auf die eigene Sicherheit achten, sondern auch Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Die SAC-Schneeschuhtourenskala hilft bei der Tourenplanung.
Die richtige Wahl
Die Wahl des Schneeschuhtyps hängt vom Gelände ab. Unabhängig davon sollten Käufer auf wichtige Ausstattungsmerkmale achten.
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Leicht bis anspruchsvoll 
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Mit Schneeschuhen können Sie Wintersport und Naturerlebnis einfach verbinden. Spezielle Fähigkeiten wie beim Skifahren oder Langlaufen sind unnötig. Der Einstieg ist nicht schwer, jedoch fordern anspruchsvolle Alpintouren hohe Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ein Bewusstsein für Lawinenrisiken.
Equipment auch für Breitensportler

Schneeschuhe erleichtern schon seit Jahrtausenden Menschen das Vorankommen im Winter. Durch ihre große Trittfläche verhindern sie das Einsinken im Schnee und verringern so den Kraftaufwand. 1888 durchquerte der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen auf Schneeschuhen und Skiern Grönland in nur zwei Monaten. Sein Reisebericht machte Schneeschuhe und Skier in ganz Europa populär. Seit den 1970er Jahren werden leichte und stabile Schneeschuhe auch für Breitensportler hergestellt

Snowboarder verwenden Schneeschuhe, um unberührte Pisten zu erreichen. Ambitionierte Alpinsportler schätzen Schneeschuhe als Sportgerät beim Winterbergsteigen. Aber Sie können auch gemütlich durch verschneite Täler stapfen. Egal wie intensiv sie Schneeschuh-Gehen betreiben wollen: Eine gute Kondition und kräftige Beine sind wichtige Grundlagen. Trainieren Sie am besten spätestens ab Herbst regelmäßig Ihre Ausdauer beim Nordic Walking, Laufen oder Radfahren. An das breitbeinige Gehen selbst gewöhnen Sie sich bei der ersten Tour schnell.

Sport mit vielen positiven Effekten
Schneeschuhwandern gilt als sehr gesund: Unter anderem kurbelt die anhaltende moderate Belastung die Fettverbrennung  an. Die Wadenmuskeln werden trainiert und stärker durchblutet, was die Venenfunktion verbessert. Außerdem entspannt die Bewegung in der freien Natur. Nicht zu vergessen die sonstigen positiven Effekte der Bewegung auf Ihre Gesundheit.

Falls Sie gesundheitliche Einschränkungen haben, sollten Sie Ihre Belastbarkeit vorab mit Ihrem behandelnden Arzt abklären.

Sorgfältige Planung ist wichtig

Sicher ist sicher: Gehen Sie deshalb am besten mit Begleitern auf eine Schneeschuhtour. Die Tour sollte auch das schwächste Gruppenmitglied nicht überfordern. Wählen Sie deshalb eine Strecke, die ihrer Kondition und ihren Fähigkeiten entspricht. Einen guten Anhaltspunkt liefert die SAC-Schneeschuhtourenskala des Schweizer Alpen-Clubs. Sie teilt Touren in sechs Wintertrekking-Grade von WT1 (Leichte Schneeschuhwanderung) bis WT6 (Anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour) ein.

Achtung: Die Grade sagen nichts über die Länge der Tour aus.

Planen Sie eine Tour sorgfältig und berücksichtigen Sie auch die Wetterlage und örtliche Warnhinweise. Die gängigen Vorsichtsmaßnahmen für Wintersportler – Kälteschutz, Sonnenschutz, Anpassung an Höhenlagen – gelten auch hier. Geht die Tour in die Berge, sollten Sie auch Lawinenschutzausrüstung dabei haben.

Nehmen Sie als Schneeschuhwanderer Rücksicht auf Ihre Umgebung und beachten Sie Ruhezonen und Schutzgebiete. Dazu haben der Deutsche Alpenverein und das Bayerische Landesamt für Umwelt eine Reihe nützlicher Ratschläge entwickelt. In den bayerischen Alpen markieren grüne Schilder die naturverträglichsten Routen.

Wild in Gefahr: Wer tief in Waldgebiete stapft, bewegt sich in durch die Reviere scheuer Wildtiere. Fliehen aufgeschreckte Tiere, verbrennen sie im hohen Schnee viel Energie. Geschieht dies öfter, schwächt sie dies lebensbedrohlich.

Drei Kategorien

Die Wahl des Schneeschuhs hängt vom Gelände ab, in dem Sie sich bewegen. Eisige Passagen in den Alpen erfordern anderes Material als verschneite Forstwege im Bayerischen Wald. Einen echten Allround-Schneeschuh gibt es nicht. Sie können aber Schneeschuhe bei Alpenvereins-Sektionen oder Tourveranstaltern ausleihen und so Erfahrungen sammeln.

Generell gibt es drei Kategorien von Schneeschuhen:

  • Originals: Holzrahmen mit netzartiger Lederbespannung – gut geeignet für tief verschneites, flaches Gelände.
  • Classics: Alurahmen mit Kunststoffbespannung – sehr robust und ideal für mäßig geneigtes Gelände und Tiefschnee. Sie bieten aber wenig Halt auf hartem, vereistem Schneeflächen, an steileren Hängen kommt man leicht ins Rutschen. Dieses Manko lässt sich mit Harschkrallen oder Spikes beheben.
  • Moderns: Hartplastik mit integrierten Harschkrallen und Spikes - optimal für steiles Gelände und eisige Schneeflächen. Durch ihre kleinere Trittfläche sind sie wendig, versinken aber leichter im Tiefschnee. Manche Modelle lassen sich daher mit einem Verlängerungsstück nachrüsten.

Schneeschuhe sollten möglichst leicht, aber robust und verwindungssteif sein. Gleichzeitig müssen sie auf Ihr Körpergewicht und das Ihrer Ausrüstung abgestimmt sein. Modelle mit großer Trittfläche eignen sich für sanftes Gelände und Tiefschnee. Für die steileren Passagen und wechselnden Schneearten in den Bergen benötigen Sie kleine und wendige Schneeschuhe.

Die Bindung erlaubt idealerweise eine natürliche Abrollbewegung des Fußes, wobei sich der Drehpunkt unter den Fußballen befinden sollte. Dies ermöglicht ein ermüdungsfreies Laufen und schont die Gelenke.

Profis fragen: Die Wahl des Schneeschuhs und des geeigneten Zubehörs erfordert Fachwissen. Lassen Sie sich im Sportfachgeschäft beraten, um das richtige Gerät für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Steine und Korrosion können schaden

Bereits beim Schneeschuhkauf sollten Sie auf eingebautes und nachrüstbares Zubehör achten:

  • Steighilfe: Dieser kleine Bügel – an vielen Modellen bereits vorhanden – lässt sich mit einem Skistock unter die Ferse klappen. Dadurch steht die Ferse höher, was beim Bergauf-Laufen spürbar Kraft spart.
  • Stoßdämpfer (Shock-Absorber): Silikonkissen unter der Ferse federn harte Stöße ab und schonen die Kniegelenke.
  • Harscheisen: Ein Muss, falls es nicht bereits integriert ist.
  • Spikes: Moderne Schneeschuhe lassen sich mit austauschbaren Spikes aufrüsten und bieten so mehr Halt auf vereisten Schneeflächen.
  • Verlängerung (Tail): Viele Moderns lassen sich mit einem Verlängerungsstück für den Einsatz im Tiefschnee nachrüsten.
Bild: Jag_cz/Fotolia