Skier im Überblick 

Skitypen

Beim Ski kommt es auf Fahrstil und Einsatzzweck an. Fachkundige Beratung im Sportgeschäft hilft, die richtige Wahl zu treffen.

In Kürze
Unterschiedliche Skitypen
Beim Ski wird unterschieden zwischen Easycarver, Allrounder, Ladycarver, All-Mointain-Carver, Slalomcarver, Racecarver, Crosscarver und Freerider/Backcountry.
Wichtig: Bindung
Skibindungen sind Präzisionsgeräte und müssen auf den Sportler, Skityp, Skischuh und die Fahrweise abgestimmt sein.
Einstellnachweis
Von einem Fachmann erhalten Sie einen Einstellnachweis beziehungsweise Prüfbeleg bei der Übergabe der eingestellten Ski.
Nur mit Helm und passender Kleidung auf die Piste!
Technische Optimierungen
Nur mit Helm und passender Kleidung auf die Piste!
Nach seiner Einführung 1997 verdrängte der Carvingski über die Jahre den klassischen Alpinski. Wenig später kam der Rocker-Ski auf den Markt und gewann abseits der Pisten viele Fans. Mittlerweile hat sich die Rocker-Bauweise auch beim Carvingski durch­gesetzt. Der Trend der letzten Jahre sind leichtere und damit noch wendigere Ski. Die Hersteller setzen dafür auf leichte Werkstoffe wie Kohlefaser und technische Op­ti­mie­rungen wie luftgefüllte Spitzen und Enden.
Leichte, kraftsparende Fahrweise

Im Unterschied zum konventionellen Ski besitzt der Rocker-Ski eine negative Vorspannung und ist etwas kürzer. Dadurch rücken die Kontaktflächen bereits beim unbelasteten Ski näher zur Skimitte, und die Schaufel ist stärker nach oben gebogen.

Ski in Rocker-Bauweise reagieren besser auf Schwungbewegungen bzw. drehen leichter, verkanten seltener und lassen sich entsprechend kraftsparender fahren. Dadurch eignen sich Rocker-Ski besonders gut für Tiefschnee.

Auf harten Pisten fallen Rocker-Ski bei Geradeausfahrten dagegen durch eine schlechtere Laufruhe auf: Die Skispitzen vibrieren bei hohem Tempo früher als Skier in klassischer Bauweise. Allrounder und Pistenski in Rocker-Bauweise sind entsprechend weniger negativ vorgespannt als Freerider.

Für alle Fahrweisen und Pistenverhältnisse

Beim Ski kommt es auf Fahrstil und Einsatzzweck an. Fachkundige Beratung im Sportgeschäft hilft, die richtige Wahl zu treffen. So entscheiden Vorspannung (Rocker-Bauweise), Biegehärte und Torsionssteifigkeit darüber, wie drehfreudig oder laufruhig ein Ski ist. Länge und Art der Taillierung bestimmen, ob der Ski eher bei kurzen oder langen Schwüngen zur Hochform aufläuft. Elastizität, Dämpfung und Gewicht sind dafür verantwortlich, ob ein Ski eher Sportwagen- oder Sänften-Gefühl auf der Piste vermittelt.

  • Easycarver: Leichte und leicht drehende Skier, die auch bei vorsichtiger Fahrweise sehr effizient sind.
  • Allrounder: Sie eignen sich für unterschiedlichste Pistenverhältnisse und Fahrstile. Varianten sind die auf die Hebelverhältnisse der weiblichen Anatomie optimierten Ladycarver und die für Tiefschnee gedachten All-Mountain-Carver.
  • Slalomcarver: Kurze, steife Skier, die durch ihre starke Taillierung eine dynamische Fahrweise und sehr enge Kurvenradien unterstützen.
  • Racecarver und Crosscarver: Relativ lang, eignen sie sich eher für Abfahrten mit hohem Tempo.
  • Freerider/Backcountry: Lang und breit – echte Tiefschneespezialisten.

Zudem versuchen die Skihersteller durch immer neue Wortschöpfungen aufzufallen, weshalb Ihnen im Sportgeschäft noch zahlreiche weitere „Skitypen“ begegnen werden.

Daneben gibt es im Wesentlichen Tourenskier, Snowboards und das sogenannte Splitboard. Letzteres sieht aus wie ein Snowboard, lässt sich aber in ein Paar Tourenski aufteilen, mit denen der Wintersportler einen Berg aufsteigt. Für die Abfahrt kann der Sportler die Snowboardhälften wieder verbinden.

Was die passenden Skistöcke angeht, so ist hier nur ein Kriterium entscheidend: Ihre Körpergröße. Die Mindestlänge des Skistocks lässt sich nach der Faustformel Körpergröße × 0,7 berechnen. Falls Sie zwischen zwei Stockgrößen liegen, nehmen Sie lieber die größere. Probieren Sie zudem im Skifachgeschäft aus, wie sich die Stöcke mit Handschuhen tragen lassen.

Ein Fachmann kann fundiert helfen

Skibindungen sind Präzisionsgeräte und müssen auf den Sportler, Skityp, Skischuh und die Fahrweise abgestimmt sein:

  • Eine zu weich eingestellte Bindung löst zu früh aus, wodurch sich der Ski vorzeitig verabschiedet und Sie zu Fall bringt.
  • Eine zu hart eingestellte Bindung löst dagegen zu spät aus, wodurch der Ski bei einem Sturz am Schuh bleibt und stattdessen Ihre Knie verdrehen oder Knochen brechen.

Kurzum: Sie benötigen einen Fachmann, um die richtige Bindung auszuwählen und diese auch richtig einstellen zu lassen.

Ob Ihr „Skiexperte“ sein Handwerk versteht, erkennen Sie an folgenden Punkten:

  • Er benutzt die Tibiamethode oder die Gewichtsmethode, um die Bindung einzustellen. Bei der Tibiamethode misst er Ihre Schienbeinkopfbreite. Bei der Gewichtsmethode fragt er Sie nach Ihrem Körpergewicht und Ihrer Körpergröße.
  • Beim Kauf einer neuen Bindung bekommen Sie eine Bedienungsanleitung für das Gerät.
  • Sie erhalten unaufgefordert einen Einstellnachweis beziehungsweise Prüfbeleg bei der Übergabe der eingestellten Ski.
Vollständige Informationen

Der Einstellnachweis ist nur dann vollständig, wenn er folgende Informationen ausweist:

  • Name, Alter, Geschlecht
  • Entweder: Tibiabreite bei Tibiamethode. Oder: Gewicht und Körpergröße bei Gewichtsmethode
  • Skifahrer-Typ
  • Sohlenlänge
  • Korrigiertes Einstellmoment
  • Schuhtyp/Farbe
  • Bindungstyp
  • Skityp, Skilänge und Skinummer
  • Auslösemomente vorne links und rechts, Fersenauslösung für beide Ski
  • Auf der Bindung abgelesenen Werte
  • Datum der Einstellung
Bilder: Skitypen - ARochau/Fotolia; Skipflege - Barna Tanko/Shutterstock