Geistig fit bleiben

- Der Lebensstil zählt: Was beeinflusst geistige Fitness? Hierzu zählen vielseitige körperliche und geistige Aktivitäten, ausgewogene Ernährung und Bildung –also ein nachhaltig gesunder Lebensstil.
- Musizieren. Wer regelmäßig ein Instrument spielt, betreibt automatisch Demenzvorsorge. Studien zufolge schneiden Musiker im Alter bei Gedächtnistests besser ab als Nichtmusiker.
- Nicht rasten und rosten: Eines haben geistig vitale Menschen jenseits der 70 Jahre gemein: Sie fordern ihren Verstand täglich neu und halten sich dadurch geistig fit.

Nicht abbauen

Hilfreiches Hirntraining
Musizieren als Königsdiziplin
Musizieren aktiviert unter anderem den Frontallappen des Gehirns, der für wichtige kognitive Funktionen wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit verantwortlich ist. Wer regelmäßig ein Instrument spielt, betreibt automatisch Demenzvorsorge. Studien zufolge schneiden lebenslange Musiker im Alter bei Gedächtnistests besser ab als Nichtmusiker. Zudem bleibt länger die Fähigkeit erhalten, Gesprächen trotz lauter Geräuschkulisse zu folgen. Musizieren hilft außerdem dabei, Gefühle auszudrücken und Stress abzubauen – und eignet sich hervorragend, Lebensfreude mit Freunden und Familie zu teilen.
Besonders Kinder profitieren sehr von Musikunterricht. Ein geschultes Gehör kann nicht nur Töne und Rhythmen auseinanderhalten, sondern erleichtert auch die Sprachwahrnehmung und damit das Sprachenlernen.
Wenn Sie erst im Erwachsenalter erstmals Musikunterricht nehmen, sollten Sie viel Durchhaltevermögen mitbringen und auch bei stagnierendem Lernfortschritt dranbleiben. Bedenken Sie: Selbst Kinder benötigen einige Jahre und hunderte Stunden Übung, um ein Instrument zu beherrschen.
Tanzen und Bewegen
Zur Demenzvorsorge eignen sich besonders Sportarten, die auch den Verstand fordern. Sehr gute Beispiele hierfür sind Tanzen und Klettersportarten.
Beim Paartanzen muss das Gehirn komplexe Bewegungen koordinieren und diese auf den Tanzpartner und den Rhythmus der Musik abstimmen. Praktisch: Für das Paartanzen gibt es keine Altersbeschränkung. Andererseits gibt es auch Tanzstile, die selbst für durchtrainierte Sportler in ihrem Leistungszenit eine Herausforderung darstellen.
Eine adäquate Alternative zum Tanzen stellt beispielsweise Klettern dar. Das Gehirn arbeitet auf Hochtouren, während es Griffe und Tritte identifiziert, den Weg durch den Kletterparcours plant und komplizierte Bewegungsabläufe steuert.
Kleine Herausforderungen
Sie können Ihren Geist bereits in banalen Situationen stimulieren. Erledigen Sie Routinetätigkeiten auf ungewohnte Weise und durchbrechen Sie so den Alltagstrott. Das können Sie zu Hause erreichen, indem Sie beispielsweise die Computermaus mit der anderen Hand bedienen. Oder Sie balancieren beim Zähneputzen auf einem Bein.
Verlassen Sie ausgetretene Pfade. Das gilt auch für Spaziergänge, bei denen Sie immer wieder neue Strecken suchen können. Verzichten Sie außerdem auf Gedächtniskrücken und fordern Sie Ihren Verstand: Prägen Sie sich Ihren Einkaufszettel ein und gehen Sie ohne einkaufen. Rechnen Sie mehr mit dem Kopf. Benutzen Sie den Taschenrechner nur, um das Ergebnis zu überprüfen.
Vielseitigkeit ist Trumpf
Mehr Unterhaltungswert bieten Knobeleien. Spezialisieren Sie sich aber nicht auf einen Aufgabentyp wie Sudokus, damit verbessern Sie nur eine Einzelleistung – ähnlich einem Kraftsportler, der nur seinen Bizeps aufbaut. Versuchen Sie sich an unterschiedlichen Denksportaufgaben, um möglichst viele „Denkmuskeln“ zu trainieren, z. B. Sudoku, Kreuzworträtsel und Kopfrechnen.
Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Kopfnüsse bieten Gedächtnis- und Intelligenztests. Entsprechende Tests finden Sie unter anderem auf den Websites des Bundesverbands für Gedächtnistraining e. V. und der Mensa.
Weitere geistige Nahrung und Abwechslung liefern die Lektüre eines interessanten Buchs sowie Theater- oder Museumsbesuche.