Zahnbürste, Zahnseide & Co.

Tipps zur Zahnpflege

Es gibt einige Grundregeln beim Zähneputzen, die jeder beherzigen sollte. Erfahren Sie, worauf Sie achten sollten.

In Kürze
Zweimal mindestens
Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Zähne zweimal täglich gründlich zu reinigen, am besten morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen.
Richtige Technik
Ob Sie sich für die KAI-, die Stillmann- oder eine andere Putztechnik entscheiden, hängt davon ab, welche Ihnen am besten liegt – solange Sie systematisch und lang genug putzen.
Nicht vernachlässigen
Die Zahnzwischenräume machen einen nicht unerheblichen Anteil der Gesamtoberfläche eines Zahnes aus. Sie lassen sich am besten mit Zahnseide reinigen.
Munddusche & Co.
Munddusche, Zungenreiniger und Mundspülungen können die reguläre Zahnpflege ergänzen. Sie sind aber kein Ersatz für Zahnbürste und Zahnseide.
Schritt für Schritt

Zähne richtig putzen

Zahnpflege ist eine Wissenschaft für sich. Eine Patentlösung für jedermann existiert nicht, denn jeder Mensch hat einen anderen Zahnzustand. Es gibt jedoch einige Grundregeln beim Zähneputzen, die jeder beherzigen sollte. Wir erklären Ihnen, worauf es ankommt.
Der richtige Zeitpunkt

Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Zähne zweimal täglich gründlich zu reinigen, am besten morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen, wenn keine weiteren Speisen oder Getränke verzehrt werden. Wasser bildet die Ausnahme.

Auch ein zuckerfreier Zahnpflegekaugummi nach der Mittags- und Zwischenmahlzeit kann eine sinnvolle Ergänzung der Zahnpflege sein.

Es ist besonders wichtig, Kinder schon früh an die Mundpflege zu gewöhnen. Sehen sie hierfür auch weiterführende Informationen auf unserer Zahnpflegeseite für Kinder.

Putzen bis in den letzten Winkel

Grundregeln

  • Gehen Sie systematisch vor, damit Sie keinen Zahnabschnitt auslassen, beispielsweise immer im Uhrzeigersinn.
  • Bürsten Sie circa drei Minuten.
  • Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta und eine weiche Zahnbürste.
  • Drücken Sie nicht zu fest auf. Der Anpressdruck sollte maximal 150 Gramm betragen. Sie erhalten ein Gefühl für den richtigen Druck, indem Sie das Borstenfeld Ihrer Zahnbürste auf eine Küchenwaage pressen.

KAI-Technik

Die Abkürzung „KAI“ beschreibt die Putzreihenfolge dieser besonders für Kinder geeigneten Technik:

  • Kauflächen: Mund weit öffnen und die Kauflächen putzen. Erst oben, dann unten.
  • Außenseiten: Zähne zusammenbeißen und die Zahnaußenseiten von links nach rechts putzen, erst oben, dann unten.
  • Innenseiten: Mund weit öffnen und die Backenzähne putzen, erst oben, dann unten. Bei den Schneide- und Eckzähnen die Zahnbürste senkrecht halten, um die Innenseiten zu putzen.
  • Am besten wird immer die gleiche Reihenfolge eingehalten, sodass keine Zähne vergessen werden, beispielsweise im Uhrzeigersinn.

Stillmann-Technik

  • Bürsten Sie in kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch in Richtung Kaufläche.
  • Für die Innenseiten der Vorderzähne halten Sie die Bürste senkrecht und bürsten Sie vom Zahnfleischsaum Richtung Schneidekante.
  • Die Kauflächen können auch mit kreisenden Bewegungen gereinigt werden.

Diese Methode ist gut für Menschen mit gesundem Zahnfleisch geeignet und einfacher als die Bass-Technik.

Vorteil: Sie reinigen das Zahnfleisch mit.

Nachteil: Sie erreichen die Zahnzwischenräume nicht so gut wie mit der Bass-Technik.

Modifizierte Bass-Technik

  • Setzen Sie die Borsten im 45°-Winkel am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn an.
  • Versetzen Sie den Bürstenkopf in kleine rüttelnde Bewegungen. Dadurch gleiten die Borsten sanft zwischen Zahn und Zahnfleisch und in die Zahnzwischenräume und lockern so den Zahnbelag.
  • Streichen Sie den Bürstenkopf anschließend weg vom Zahnfleisch in Richtung Kaufläche. So entfernen Sie gelockerte Speisereste und Plaque.
  • Wiederholen Sie diesen Vorgang für jeden Zahnabschnitt einige Male. Die Innenseiten der Vorderzähne und Kauflächen reinigen Sie wie bei der Stillmann-Technik.

Mit der modifizierten Bass-Technik reinigen Sie gut die Problemzone am Zahnfleischrand; sie ist auch bei Zahnfleischentzündungen nutzbar.

Vorteil: Sanfte Putzmethode mit großer Reinigungswirkung.

Nachteil: erfordert Geschick und Geduld beim Putzvorgang selbst.

Besser putzen

Die beste Zahnbürste ist die, die benutzt wird. Eine elektrische Zahnbürste kann die tägliche Zahnpflege jedoch verbessern.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein geübter Anwender auch mit der Handzahnbürste ein sehr gutes Putzergebnis erzielen kann. Allerdings lehrt der Alltag in der Zahnarztpraxis, dass Anwender nach dem Umstieg auf eine elektrische Zahnbürste meist weniger Plaque und weniger Zahnfleischbluten haben als zuvor beim Putzen mit der Handzahnbürste.

Achtung: Viele Patienten, vor allem Männer, neigen dazu, viel zu fest aufzudrücken und eine viel zu harte Zahnbürste auszuwählen. Eine weiche Zahnbürste ist in den meisten Fällen völlig ausreichend, um eine sehr gute Mundhygiene zu erzielen.

Nicht unterschätzen

Viel Zeit wird jeden Tag für die Reinigung der Zähne mit der Zahnbürste verwendet. Die Notwendigkeit dieser Prozedur wird in der Regel nicht in Frage gestellt. Warum halten sich dann aber viele zurück, wenn es um die Hygiene der Zahnzwischenräume geht?

Die Zahnzwischenräume machen einen nicht unerheblichen Anteil der Gesamtoberfläche eines Zahnes aus. Ihre Reinigung wird aber oft vernachlässigt. Die Oberfläche des Zahnes besteht aus Kaufläche, Außenfläche, Innenfläche und die Flächen der Zahnzwischenräume. Letztere können, je nach Zahn, bis zu ¼ der Zahnoberfläche ausmachen.

Warum also nur ¾ des Zahnes putzen?

Gut eingefädelt

Der Reinigung der Zahnzwischenräume kommt für die Erhaltung der Gesundheit eine essentielle Bedeutung zu. Der Zahnzwischenraum unterteilt sich in zwei Zonen.

Zone 1: Der Kontaktpunkt

Hier berühren sich die Zähne. Um diese Stelle zu reinigen, benötigen Sie Zahnseide.

  • Ungewachste Zahnseide hat eine bessere Reinigungswirkung als gewachste Zahnseide.
  • Ungeübte können am Anfang auch eine gewachste Zahnseide verwenden. Diese gleitet leichter durch die Zahnzwischenräume.
  • Nehmen Sie ca. 1 m von der Rolle, wickeln diese um beide Zeigefinger und verwenden bei jedem Zahnzwischenraum einen neuen Abschnitt der Seide. So vermeiden Sie, dass Sie Bakterien sowie Plaque in den nächsten Zwischenraum überführen.
  • Zum Einstieg eignet sich auch aufgespannte Zahnseide.
  • Nach der Anwendung der Zahnseide sollten Sie den Mund gründlich ausspülen.

Hinweis: Wenn Sie beginnen, Zahnseide einzusetzen, kann Zahnfleischbluten auftreten. Ursache dafür sind kleine Entzündungsherde des Zahnfleisches im Zahnzwischenraum. Bei weiterer Verwendung klingt das Zahnfleischbluten innerhalb weniger Tage ab.

Zone 2: der Bereich unterhalb des Kontaktpunktes

Um diese Stelle zu reinigen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, abhängig von der Größe des zu reinigenden Bereiches. Bei einigen Menschen reicht auch hier die Pflege mit Zahnseide völlig aus.

Viele benötigen jedoch ein sogenanntes Interdentalbürstchen, um diese Zone der Zahnzwischenräume effektiv zu reinigen.

Auch unter einer Zahnbrücke sammeln sich Speisereste, die entfernt werden müssen. Zur Reinigung unter Zahnbrücken ist Super-Floss empfehlenswert, eine sehr dicke Zahnseide mit verdickten Enden zum Einfädeln unter der Brücke.

Lassen Sie sich bei Ihrer nächsten professionellen Zahnreinigung beraten: Zahnseide oder Interdentalbürstchen? Welche Interdentalbürstchen sind die Richtigen für Sie und wie werden sie korrekt verwendet?

Gut als Ergänzung

Mundduschen sind zur Zahnreinigung weniger geeignet: Sie lösen nur Speisereste, die der Zahnoberfläche nur lose anhaften. Plaque, der sich mit Zahnbürste oder Zahnseide entfernen lässt, kann dagegen durch eine Munddusche nicht entfernt werden. Außerdem kann der Druck des Luft- oder Wasserstrahls (abhängig vom Modell) Keime in die Zahnfleischtaschen befördern.

Zungenreiniger und Mundspülungen können die Zahnpflege abrunden, jedoch nicht ersetzen. Mit dem Zungenreiniger wird die Zunge von hinten nach vorne abgezogen. So wird die Zunge von Bakterien befreit, die den Zahnschmelz angreifen könnten und schlechten Atem verursachen.

Eine gute Mundspüllösung ist alkoholfrei, fluoridhaltig und verfärbt die Zähne auch bei regelmäßigem Gebrauch nicht. Davon abzugrenzen sind therapeutische Mund­spül­lösun­gen, die beispielsweise bei der Therapie von Zahnfleischentzündung oder Parodontitis zum Einsatz kommen. Lassen Sie sich über Ihren individuellen Handlungsbedarf in Ihrer Zahnarztpraxis beraten, nicht jeder Mensch benötigt regelmäßig Mundspüllösungen.

Hilft gegen Zahnstein und Verfärbungen: Gründliche Mundhygiene und halb­jähr­liche profes­sio­nelle Zahn­reinigung beugen Zahnstein und Verfärbungen vor. Außerdem bleibt die Zahn­ober­fläche glatt. So können sich Plaque und Bakterien schwerer festsetzen, was zu weniger Karies und Pa­ro­don­titis führt.

Bilder: Zahnpflegetipps - Kurhan/Fotolia; Zahnpflege für Kinder - gorillaimages/Shutterstock