In Kürze
Höhe und Kälte
Bewegung in Höhenlagen kann gesundheitliche Probleme verusachen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen. Auch übermäßige Anstrengung kann gefährlich sein..
Auf Warnzeichen achten
Eine aktute Höhenkrankheit lässt sich an typischen Frühzeichen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Leistungsabfall erkennen. Treten mehrere Warnsymptome auf, müssen sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Akklimatisieren ist wichtig
Typische Beschwerden in großen Höhen lassen sich vermeiden durch die richtige Akklimatisation. Dafür sollte man sich ausreichend Zeit lassen.

Risiken von Höhe und Kälte
Gefährlicher Gipfelsturm

Immer mehr Breitensportler strömen ganzjährig ins Hochgebirge. Außerhalb Deutschlands locken zudem Dreitausender. Doch mit der zunehmenden Höhe können auch schwere gesundheitliche Probleme auftreten – insbesondere bei körperlicher Anstrengung und Kälte. Da jeder unterschiedlich empfindlich auf extreme Höhen- und Temperaturveränderungen reagiert, ist es sehr wichtig, die Warnzeichen zu kennen und sich richtig zu akklimatisieren.
Warnzeichen erkennen
Welche Auswirkungen haben Höhe und Kälte?
Sauerstoffmangel
Der Luftdruck sinkt kontinuierlich mit zunehmender Höhe. Damit nimmt auch der Druck ab, der den Sauerstoff durch die Wände der Lungenbläschen ins Blut presst. Die Sauerstoffversorgung verschlechtert sich, und damit die Leistungsfähigkeit. Sauerstoffmangel macht sich zuerst durch eine vertiefte, beschleunigte Atmung und einen erhöhten Puls bemerkbar. Der Körper versucht so, mehr Sauerstoff aus der dünnen Luft zu gewinnen.
Flüssigkeitsverlust
Aufgrund der verstärkten Atmung und trockenen Höhenluft verliert der Körper über die Lungen deutlich mehr Wasser. Mit der Höhe steigt somit der Flüssigkeitsbedarf: bei anstrengenden Touren über 2.500 Metern von zweieinhalb Liter auf drei bis vier Liter pro Tag – das Wasser in fester Nahrung mit eingerechnet. Über 5.000 Metern kann sich der Flüssigkeitsbedarf sogar auf acht Liter erhöhen.
Akute Höhenkrankheit
Bei einem zu schnellen Aufstieg in Höhen über 3.000 Meter droht etwa 75 Prozent aller Menschen die akute Höhenkrankheit. Wer die Frühzeichen ignoriert und weiter aufsteigt, bei dem verschärfen sich die Beschwerden, die unbehandelt zum Tode führen können. In großen bis sehr großen Höhen drohen zudem Komplikationen wie das Höhenhirnödem und das Höhenlungenödem.
Beeinträchtigtes Urtetils- und Reaktionsvermögen
Abhängig von der Höhe und der individuellen Akklimatisation beeinträchtigt der Sauerstoffmangel im Gehirn das Urteils- und Reaktionsvermögen. Gerade in schwierigem Gelände (Absturzgefahr, Lawinen- und Steinschlagrisiko) und unter lebensfeindlichen Bedingungen (Kälte, über 5.500 Meter Höhe) kann dies zu lebensgefährlichem Fehlverhalten führen.
Kälte verstärkt Folgen des Sauerstoffmangels
Extreme Kälte erschwert die Sauerstoffabgabe an die Muskulatur. Bei Sauerstoffmangel in großen Höhen kann die Muskulatur somit schlechter Wärme produzieren, und die Muskelleistung fällt ab. Zudem verengen sich die Blutgefäße in Haut, Händen, Füßen etc., um den Wärmeverlust zu minimieren und die Kerntemperatur zu halten. Damit steigt unter anderem der Druck in den Lungengefäßen, was nicht nur das Herz stark belastet, sondern auch das Risiko eines Lungenödems erhöht.
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Bild: ARochau/Adobe Stock