Vorbereitung auf den Familien­urlaub

Reisen mit Kindern

Zufriedenes Kind, gelungener Urlaub – klingt simpel. Aber Urlaub mit Kindern verlangt von den Eltern viel Planung und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Sprösslinge – ansonsten wird die Traum­reise schnell zum Horrortrip.

  • Kinder­freundliche Reise­ziele: Kinder schränken die Wahl des Reise­ziels erheblich ein. Je entfernter und exotischer der Urlaubs­ort, desto aufwendiger die Vorbereitungen.
  • Kurzurlaub mit Kindern: Ein Kurz­urlaub mit den Kindern kann eine schöne kleine Auszeit vom trubeligen Alltag sein und Erholung für die ganze Familie bedeuten.
  • Nachhaltig Reisen: Durch nach­haltiges Reisen tun Sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes. Sie gehen gleich­zeitig auch Ihren Kindern mit gutem Beispiel voran und lehren Sie den richtigen Umgang mit der Natur. 
  • Planung ist alles: Ein Urlaub mit Kindern bedarf einiger Planung, damit die Bedürfnisse aller abgedeckt sind und sich die ganze Familie im Urlaub entspannen kann.
  • Risiken vor Ort: Wenn Sie sich die wichtigsten Gefahren­quellen vor Ort vergegen­wärtigen und entsprechend vorbereitet sind, treten viele Probleme erst gar nicht auf.
Alters­gerechter Urlaub

Etwa ab dem fünften Lebens­jahr können Sie die Kleinen zunehmend in die Reise­planung einbinden. So können Sie bei der Wahl des Reiseziels die Interessen Ihrer Kinder besser berück­sichtigen. Beispiel: Wenn Sie am Strand ausspannen wollen und Ihre Tochter eine Pferde­närrin ist, dann bietet sich ein Urlaub an der französischen Mittel­meer­küste in der Nähe eines Reiter­hofs an.

Achten Sie bei der Wahl des Reise­ziels auch auf alters­gerechte Höhe­punkte in der Umgebung wie etwa Tier­gärten, Erlebnis­bäder oder Vergnügungs­parks. Damit können Sie aufkeimende Lange­weile bekämpfen oder Schlecht­wetter-Perioden gut überbrücken. Nahe gelegene Urlaubs­ziele in Europa locken mit vielen spannenden Erlebnissen für Groß und Klein. Abhängig von der Jahres­zeit eignen sie sich damit perfekt für einen Familien­urlaub.

Kleine Auszeit

Wählen Sie eine möglichst kurze Anreise. Dafür bieten sich Urlaubs­ziele in Deutschland und den Nachbar­ländern an. Ein verlängertes Wochenende auf einem Bauern­hof in Österreich, ein spannender Städtetrip nach Berlin oder ein Ausflug in einen Freizeitpark mit Übernachtung bieten Abwechslung und Familien­spaß.

Nutzen Sie die Jahres­zeiten optimal für sich: Im Sommer bieten sich Wanderungen durch den Schwarz­wald, ein Bade­urlaub an der Ostsee oder ein Kurzurlaub auf einer Hütte in den Alpen versprechen Abkühlung während der heißen Monate. Im Winter können Sie gemeinsam mit den Kindern die österreichischen Skipisten erobern und das schnee­bedeckte Berg­panorama genießen.

Die meisten Unterkünfte haben außerhalb der Ferienzeit ermäßigte Übernachtungs­preise. Nutzen Sie diese Angebote, wenn Sie noch nicht an Schul­zeiten gebunden sind. Für Kurz­urlaube bieten sich auch die Feier­tage mit dazwischen liegenden Brücken­tagen an. Hier sollten Sie den Zeit­punkt der An- und Abreise mit Bedacht wählen, damit Sie nicht den Großteil Ihrer freien Zeit im Stau verbringen.

Der Umwelt zu Gute
Wo immer möglich, bevorzugen Sie nachhaltige öffentliche Verkehrs­mittel wie Züge oder Busse statt Autos oder Flugzeuge. 
Wählen Sie umwelt­freundliche Hotels und Pensionen, die Nach­haltigkeit fördern, zum Beispiel durch Wasser- und Energie­einsparung. Viele Hotels haben Programme zur Wieder­verwendung von Hand­tüchern und Recycling.
Unterstützen Sie am Urlaubs­ort ansässige Märkte und Restaurants, die regionale Produkte anbieten. Dies verringert den CO2-Fußabdruck, der durch lange Transport­wege entsteht, und fördert die lokale Wirtschaft.
Planen Sie Aktivitäten, die die Natur respektieren und vermeiden Sie Unternehmungen, die die Tierwelt oder lokale Öko­systeme schädigen könnten. Stattdessen können Sie Wanderungen, Fahrrad­touren oder Besuche in Natur­parks wählen, die Umwelt­bildung fördern.
Bringen Sie wieder­verwendbare Wasser­flaschen, Snack­boxen und Einkaufs­taschen mit, um Plastik­müll zu reduzieren. Zeigen Sie Ihren Kindern, wie sie Abfall ordnungs­gemäß entsorgen können.
Planung ist alles
Wenn Sie einige Punkte bei der Vorbereitung beachten und die Gegeben­heiten am Urlaubsort kennen, steht einem perfekten und vor allem erholsamen Familien­urlaub jedoch nichts mehr im Weg.
  • Bei der Wahl des Reise­termins sind Sie ab der Einschulung Ihres Nach­wuchses von den Schul­ferien abhängig.
  • Klären Sie rechtzeitig die Auslands­kranken­versicherung für alle mitreisenden Familien­mitglieder.
  • Rechnen Sie mindestens sechs bis acht Wochen Vorlauf für ausstehende Impfungen ein. Gerade Kinder sollten bei Auslands­aufenthalten über den von der Ständigen Impf­kommission empfohlenen Impfschutz verfügen.
  • Bestücken Sie die Reise­apotheke mit kindgerechten Mitteln – insbesondere gegen Übelkeit, Durchfall und Insekten­stiche.
  • Bedenken Sie, dass in einigen Ländern gesonderte Dokumente für Kinder verlangt werden.
  • Reservieren Sie bei Flug- und Bahnreisen frühzeitig benachbarte Sitz­plätze für Ihre Familie.
  • Quengeleien und Verdauungs­probleme sind daher am Urlaubs­ort häufig programmiert. In der Regel akklimatisieren sich die Kleinen binnen zwei Tagen. Danach kann der entspannende Teil des Urlaubs beginnen.
  • Unbekannte Orte sind für Kinder etwas Aufregendes, aber auch gefährlich: Da sie in der Regel erst ab acht Jahren ein voraus­schauendes Gefahren­bewusstsein entwickeln, ist zuvor die stete Wachsam­keit der Eltern gefordert.
Gefahren erkennen und meiden
Häufige Fragen

Was braucht man, um mit Kindern zu reisen?

Um mit Kindern zu reisen, benötigen Sie entsprechende Reise­dokumente, eine Reise­apotheke und ausreichend Kleidung und Pflege­artikel. Je nach Alter des Kindes sollten Sie an eine entsprechende Ausrüstung wie Kinder­wagen, Reise­bett oder auch Schwimm­hilfen denken. Viele Hotels oder Ferien­unterkünfte stellen auf Nach­frage entsprechendes Equipment wie Hoch­stühle, Wickel­tische oder Beistell­betten zur Verfügung. Das entlastet das eigene Reise­gepäck. Genügend Verpflegung und Unterhaltung für unterwegs gestalten die Anreise angenehmer.

Was ist das kinderfreundlichste Land?

Die skandinavischen Länder wie Schweden und Dänemark gelten als besonders kinder­freundlich. Auch die Niederlande schneiden im Test als kinder­freundliches Land sehr gut ab.

Welche Reisedokumente braucht man für Kinder innerhalb der EU?

Kinder brauchen ebenso wie Erwachsene einen gültigen Reise­pass oder Personal­ausweis. Das kann auch ein vorläufiger Reise­pass oder Personal­ausweis sein. Innerhalb der EU reicht ein Personal­ausweis für die Einreise. Wichtig zu wissen: Zum 1. Januar 2024 wurde der Kinder­reisepass abgeschafft. Vor diesem Datum ausgestellte Dokumente bleiben bis zum aufgedruckten Datum des Gültigkeits­endes gültig. Seit dem 1. Januar muss auch für Kinder unter 12 Jahren ein biometrischer Reise­pass beantragt werden.

Was muss man beim Fliegen mit Kindern beachten?

Kinder benötigen ab 2 Jahren einen eigenen Sitz­platz im Flugzeug. Wird Ihr Kind während der Reise 2 Jahre alt, müssen Sie bei vielen Flug­gesellschaften bereits für den Hinflug ein Kinder­ticket kaufen. Buchen Sie nach Möglichkeit Direkt­flüge, um die Anreise zu verkürzen und den Stress für die Kleinen zu reduzieren. Planen Sie mehr Zeit am Flug­hafen für die Sicherheits­kontrollen und die Wege zum Gate ein. Informieren Sie sich über die Möglich­keit, Kinder­wägen und Buggys bis zum Flug­zeug mitzunehmen. Geben Sie Ihren Kindern beim Start und bei der Landung etwas zu essen oder zu trinken. Das erleichtert den Druck­ausgleich in den Ohren.

Wie wichtig ist Reisen für Kinder?

Reisen erweitert den Horizont von Kindern. Sie lernen neue Orte, Kulturen und Sprachen kennen, was ihre Anpassungs­fähigkeit und Selb­ständigkeit fördert. Gemeinsame Erlebnisse stärken den Zusammen­halt innerhalb der Familie. Dabei gilt jedoch immer: Spaß und Erholung für die ganze Familie stehen im Vordergrund, Stress sollte nach Möglichkeit reduziert werden. 
Bild: Reisen mit Kindern - ArrowStudio, LLC/Shutterstock