Unterwegs mit der ganzen Familie

Reisen mit Kindern

Urlaub mit Kindern verlangt von den Eltern viel Planung und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Sprösslinge. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr Reiseziel möglichst stressfrei zu erreichen.

In Kürze
Nicht zu ambitioniert
Kinder schränken die Wahl des Reiseziels erheblich ein. Je entfernter und exotischer der Urlaubsort, desto aufwendiger die Vorbereitungen.
Planen und Zeit nehmen
Sobald Kinder im Spiel sind, müssen Sie Ihren Urlaub detaillierter vorbereiten. Nehmen Sie sich auch Zeit zum Ankommen – gerade Kinder müssen sich auf Umgebung und Essen einstellen.
Risiken abschätzen
Wenn Sie sich die wichtigsten Gefahrenquellen vergegenwärtigen und entsprechend vorbereitet sind, treten viele Probleme erst gar nicht auf.
Mit der richtigen Vorbereitung wird der Familienurlaub zum Kinderspiel.
Mehr vom Urlaub
Mit der richtigen Vorbereitung wird der Familienurlaub zum Kinderspiel.
Zufriedeneres Kind, gelungener Urlaub – eigentlich ganz einfach, oder? Aber Urlaub mit Kindern verlangt von den Eltern viel Planung und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Sprösslinge – ansonsten wird die Traumreise zum Horrortrip. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr Reiseziel möglichst stressfrei zu erreichen.
Nicht zu ambitioniert in den Urlaub

Kinder schränken die Wahl des Reiseziels erheblich ein. Je entfernter und exotischer der Urlaubsort, desto aufwendiger die Vorbereitungen. Fernflüge sind für Kinder unter fünf Jahren eine Tortur. Auf Reisen in die Tropen, speziell in Malariagebiete, sollten Sie mit Kleinkindern verzichten.

Die ungewohnte feuchte Hitze, Stechmücken und drohende exotische Infektionen sind der Gesundheit der Kleinen nicht zuträglich. Außerdem sind bestimmte Impfungen und Insektenschutzmittel für Kinder unter zwei Jahren ungeeignet.

Etwa ab dem fünften Lebensjahr können Sie die Kleinen zunehmend in die Reiseplanung einbinden. So können Sie bei der Wahl des Reiseziels die Interessen Ihrer Kinder besser berücksichtigen. Beispiel: Wenn Sie am Strand ausspannen wollen und Ihre Tochter eine Pferdenärrin ist, dann bietet sich ein Urlaub an der französischen Mittelmeerküste in der Nähe eines Reiterhofs an.

Achten Sie bei der Wahl des Reiseziels auch auf altersgerechte Höhepunkte in der Umgebung, mit denen Sie aufkeimende Langeweile bekämpfen können, etwa Tiergärten, Erlebnisbäder oder Vergnügungsparks.

Planung ist alles

Sobald Kinder im Spiel sind, hat dies auch für die Reisevorbereitungen Konsequenzen:

  • Bei der Wahl des Reisetermins sind Sie ab der Einschulung Ihres Nachwuchses von den Schulferien abhängig.
  • Klären Sie rechtzeitig die Reisekrankenversicherung für alle mitreisenden Familienmitglieder.
  • Rechnen Sie mindestens sechs bis acht Wochen Vorlauf für ausstehende Impfungen ein. Gerade Kinder sollten bei Auslandsaufenthalten über den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfschutz verfügen.
  • Bestücken Sie die Reiseapotheke mit kindgerechten Mitteln – insbesondere gegen Übelkeit, Durchfall und Insektenstiche.
  • Bedenken Sie, dass in einigen Ländern gesonderte Dokumente für Kinder verlangt werden.
  • Reservieren Sie bei Flug- und Bahnreisen frühzeitig benachbarte Sitzplätze für Ihre Familie.
Zeit zum Akklimatisieren 

Die Umstellung auf eine neue Umgebung und ungewohntes Essen fällt besonders Kleinkindern schwer. Quengeleien und Verdauungsprobleme sind daher am Urlaubsort häufig programmiert. In der Regel akklimatisieren sich die Kleinen binnen zwei Tagen. Danach kann der entspannende Teil des Urlaubs beginnen.

Unbekannte Orte sind für Kinder etwas Aufregendes, aber auch gefährlich: Da sie in der Regel erst ab acht Jahren ein vorausschauendes Gefahrenbewusstsein entwickeln, ist zuvor die stete Wachsamkeit der Eltern gefordert.

Gefahren erkennen und meiden
Wenn Sie sich die wichtigsten Gefahrenquellen vergegenwärtigen und entsprechend vorbereitet sind, treten viele Probleme erst gar nicht auf:
  • Sonne und Hitze

    • In südlichen Gefilden ist die Sonneneinstrahlung stärker. Ein hoher Sonnenschutz (LSF 30 und höher) ist daher besonders wichtig für empfindliche Kinderhaut. Achten Sie auch auf den UV-Schutz der Kleidung; ein dünnes Hemdchen kann unter Umständen nur einen Lichtschutzfaktor von drei haben.
    • Sorgen Sie für genügend Flüssigkeitszufuhr – besonders bei Hitze. Kinder vergessen leicht zu trinken und dehydrieren schneller als Erwachsene.
  • Essen und Trinken

    • Die Hygienestandards sind in südlichen und exotischen Gefilden deutlich laxer, weshalb Sie sich einige Verhaltensregeln beim Essen und Trinken einprägen sollten.
    • Die sicherste Kost für Säuglinge auf Reisen ist frische Muttermilch.
  • Tiere und Insekten

    • Halten Sie Kinder fern von streunenden Tieren und stehenden Gewässern: Infektionsgefahr!
    • Sorgen Sie für einen adäquaten Mückenschutz. Für Kinder gelten hier andere Standards als für Erwachsene. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten!
  • Umwelt und Gefahren

    • Erkunden Sie am Urlaubsort die Umgebung. Verletzungs- und Vergiftungsgefahren drohen von Steilhängen, Baustellen, Tierfallen, Zigarettenkippen, Giftpflanzen etc. Je nach Reifegrad des Kindes müssen Sie es warnen oder im Auge behalten.
    • Klären Sie Ihre Kinder über Gefahren und richtiges Verhalten beim Baden in offenen Gewässern auf. Die Kleinsten dürfen generell nicht allein ins Wasser.
    • Im Gedränge einer Touristenattraktion oder in einem Kaufhaus kann Ihr Kind plötzlich von Ihnen getrennt werden. Es sollte also immer einen Zettel mit Namen, Mobiltelefonnummer der Eltern und Adresse am Urlaubsort mit sich führen.
  • Unwohlsein und Krankheit

    • Erkundigen Sie sich spätestens am Ankunftstag, welchen Kinderarzt das Hotel oder Tourismusbüro empfiehlt und wann dieser Sprechstunde hat.
    • Starkes Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall führen schnell zu einem Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel. Bieten Sie Ihrem Kind daher viel Kräutertee, Saftschorle, Mineralwasser oder Brühe zum Trinken an. Bei Durchfällen stabilisieren Elektrolytmischungen aus Ihrer Apotheke den Kreislauf des Kindes.
    • Flüssigkeitsmangel macht sich zuerst durch dunkelgelben Urin, verminderte Hautspannung, Durst, Übelkeit und Kopfschmerzen bemerkbar. Bei fortgeschrittenem Flüssigkeitsmangel treten zusätzlich Bewusstseinstrübungen auf: Das Kind wirkt benommen, reagiert verzögert und ist ungewohnt träge. In diesem Fall kann bereits eine Infusion nötig sein, weshalb Sie sicherheitshalber einen Arzt konsultieren sollten.
    • Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und gehen Sie nicht erst im Notfall (hohes Fieber, starke Schmerzen etc.) zum Arzt.
Zeit für sich

Sofern Ihr Hotel oder Kreuzfahrtschiff eine Kinderbetreuung anbietet, können Sie Ihren Nachwuchs für wenige Stunden in vertrauenswürdige Hände geben. Warten Sie aber damit am besten, bis sich Ihr Kind an die neue Umgebung gewöhnt hat.

Solange Sie die Reise auch an die Interessen Ihres Kindes anpassen, haben auch Sie mehr vom Urlaub.

Bild: Reisen mit Kindern - ArrowStudio, LLC/Shutterstock