Gute Vorbeugung minimiert Risiken

Komplikationen in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft birgt immer auch Risiken. Es können Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt auftreten.  Gute Vorsorge kann helfen.

In Kürze
Gefahr durch Risikoschwangerschaft?
Risikoschwangerschaften werden besonders engmaschig überwacht und betreut. Für die werdende Mutter besteht daher in der Regel kein Grund zur Sorge.
Schwanger über 40
Die meisten späten Schwangerschaften verlaufen problemlos, das Risiko genetischer Defekte ist jedoch erhöht. Auch Fehlgeburten oder andere Komplikationen treten bei älteren Frauen öfter auf.
Signale des Körpers beachten
Es gibt einige schwangerschaftsbedingte Krankheiten, die eine Gefahr für Mutter und Kind darstellen können. Werdende Mütter sollten daher auf Ihren Körper achten und im Zweifelsfall den Arzt konsultieren.
Die meisten Schwangerschaften verlaufen problemlos und unkompliziert. In manchen Fällen treten jedoch Komplikationen auf.
Risikoschwangerschaft?
Die meisten Schwangerschaften verlaufen problemlos und unkompliziert. In manchen Fällen treten jedoch Komplikationen auf.
Die meisten Schwangerschaften verlaufen problemlos und unkompliziert. In manchen Fällen treten jedoch Komplikationen auf und Schwangere sollten daher ihren Körper aufmerksam beobachten. Bei bestimmten Risikofaktoren ist eine intensive Betreuung und Überwachung erforderlich.
Engmaschige Betreuung ist wichtig

Jede Schwangerschaft birgt Risiken. Bei Risikoschwangerschaften kann es während der Schwangerschaft oder Geburt vermehrt zu Komplikationen kommen und auch das Risiko für das Kind ist erhöht. 

Eine Risikoschwangerschaft liegt vor, wenn:

  • es vor dieser Schwangerschaft schon einmal zu einer Fehl-, Früh- oder Totgeburt gekommen ist
  • es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt
  • es die erste Schwangerschaft ist und die werdende Mutter unter 18 oder über 35 Jahre alt ist
  • eine Rhesusunverträglichkeit vorhanden ist
  • das Kind falsch liegt (Quer- oder Steißlage)
  • Blutungen in der Schwangerschaft aufgetreten sind
  • die Schwangere zuckerkrank ist
  • sich während der Schwangerschaft ein Bluthochdruck (Präeklampsie) entwickelt
  • eine Erkrankung von Herz, Kreislauf oder Nieren vorliegt

Risikoschwangerschaften werden besonders intensiv betreut und überwacht. Werdende Mütter müssen sich daher in der Regel keine Sorgen machen,  denn Komplikationen treten nicht zwangsläufig auf und durch die Einstufung als Risikoschwangerschaft wird die bestmögliche medizinische Vorsorge gewährleistet.

Schwanger ab 40

Immer häufiger schieben Frauen ihren Kinderwunsch vor sich her und werden erst mit Ende 30 schwanger. Frauen über 35 Jahren bekommen in ihrem Mutterpass automatisch den Vermerk „Risikoschwangerschaft“. Dabei verlaufen späte Schwangerschaften und Geburten oft völlig problemlos. Auch deshalb, weil ältere Frauen meist besonders sorgsam sind: Sie halten sich an die Kontrolltermine, essen gesund, rauchen nicht, trinken keinen Alkohol und meiden Stress. 

Dennoch birgt eine Schwangerschaft im fortgeschrittenen Alter Gefahren. Das Risiko eines genetischen Defektes (z. B. Trisomie 21) steigt bei Frauen ab 35 stark an. Zudem treten häufiger Fehlgeburten auf. Auch das Risiko für andere Komplikationen, wie schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck, steigt.

Schwangerschaftsbedingte Krankheiten

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Dieser lässt sich bei etwa vier Prozent aller Schwangeren nachweisen. Übergewichtige Frauen und jene, bei denen Diabetes in der Familie vorkommt, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Die Ursachen sind verschiedene Schwangerschaftshormone, die den Blutzucker erhöhen, und eine falsche Ernährung – das Essen für zwei.

Ein unbehandelter Gestationsdiabetes kann für Mutter und Kind gefährlich werden. Der Mutterkuchen (Plazenta) entwickelt sich nicht richtig und das Baby wird nicht ausreichend versorgt. Meist wird das Kind sehr groß (Geburtsgewicht über 4.000 Gramm), aber die Reifung der verschiedenen Organe, insbesondere der Lunge, ist rückständig. Frauen mit Gestationsdiabetes haben außerdem ein erhöhtes Risiko für andere Erkrankungen, z. B. Harnwegsinfekte, Bluthochdruck und Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie/Eklampsie).

Feststellen lässt sich der Diabetes durch einen Blutzuckertest. In 85 Prozent aller Fälle reicht eine gesunde Ernährung als Therapie, in 15 Prozent der Fälle muss zusätzlich Insulin gegeben werden. Nach der Schwangerschaft normalisiert sich der Blutzucker in der Regel wieder, ein geringer Teil der Frauen erkrankt aber später an Typ-2-Diabetes.

Bluthochdruck

Bei etwa zehn Prozent aller Frauen steigt der Blutdruck während der Schwangerschaft. Besonders gefährdet sind ältere Schwangere, Übergewichtige und Frauen mit Vorerkrankungen, z. B. Diabetes oder Schädigungen der Nieren. Viele bringen problemlos gesunde Babys zur Welt. Trotzdem kann Bluthochdruck für Mutter und Ungeborenes außerordentlich gefährlich werden, weil er andere Erkrankungen wie eine Präeklampsie begünstigt. Daher wird der Blutdruck regelmäßig kontrolliert und notfalls mit Medikamenten behandelt.

Präeklampsie

Bei einer Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) sammelt sich Wasser im Gewebe, der Blutdruck steigt und die Nierenfunktion ist gestört – es wird zu viel Eiweiß ausgeschieden. Die Ursache dieser Erkrankung ist unbekannt. Ein erhöhtes Risiko besteht für folgende Frauen:

  • ältere Schwangere
  • Frauen mit Vorerkrankungen (z. B. Diabetes, Nierenerkrankungen)
  • Frauen mit einer Mehrlingsschwangerschaft
  • Erstgebärende

Bei Präeklampsien kann es zu Schäden an den Blutgefäßen des Mutterkuchens kommen und das Baby wird nicht mehr ausreichend versorgt. Die Präeklampsie tritt meist nach dem sechsten Schwangerschaftsmonat auf. Manchmal reichen Ruhe und Entlastung, um Blutdruck und Eiweißausscheidung zu normalisieren. In schweren Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. In einigen Fällen muss die Schwangerschaft frühzeitig durch einen Kaiserschnitt beendet werden, da Gefahr für Mutter und Baby besteht. Eine Präeklampsie kann im schlimmsten Fall in eine Eklampsie übergehen. Bei der Schwangeren treten dann epileptische Anfälle auf, die für Mutter und Kind lebensgefährlich sind. Meist ist eine sofortige Entbindung unumgänglich.

Plazentainsuffizienz

Hier ist die Funktion des Mutterkuchens (Plazenta) gestört, was zu einer Unterversorgung des Babys führen kann. Die Störung tritt häufiger bei Frauen mit einer Mehrlingsschwangerschaft, älteren Schwangeren, rauchenden Frauen sowie Schwangeren mit Präeklampsie oder einer Vorerkrankung wie Diabetes auf. Bei den Vorsorge-Checks wird beurteilt, wie gut sich das Baby entwickelt.

Scheideninfektionen

Durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft entsteht ein Milieu in der Scheide, in dem sich Keime besser vermehren können. Jucken, Brennen oder vermehrter Ausfluss können Zeichen einer Scheideninfektion sein. Meist sind Bakterien, Pilze oder Chlamydien die Ursache. Wird die Infektion nicht erkannt und behandelt, können vorzeitige Wehen einsetzen oder es kann in der Frühschwangerschaft zu einer Fehlgeburt kommen. Möglich ist auch, dass die Entzündung einen vorzeitigen Blasensprung auslöst und das Kind ebenfalls infiziert wird. Scheideninfektionen in der Schwangerschaft müssen deshalb dringend behandelt werden.

Erhältlich ist ein Testhandschuh, mit dem Frauen eine mögliche Infektion selbst feststellen können. In der Regel sind ein bis zwei Messungen pro Woche ausreichend. Am Zeigefinger des Handschuhs befindet sich ein Test-Papier. Kommt es mit der Scheidenflüssigkeit in Kontakt, lässt sich anhand der Färbung des Streifens ablesen, ob der pH-Wert normal ist. Eine Scheideninfektion verändert den pH-Wert, das ändert auch die Färbung des Testpapiers. In diesem Fall sollten Sie sich von Ihrem Arzt untersuchen lassen. Bitte beachten Sie, dass die Testhandschuhe nicht erstattungsfähig sind.

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Klare medizinische Kriterien

Der Kaiserschnitt erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Frauen, verspricht er doch eine risikoarme, schnelle und schmerzfreie Geburt. Es gibt klare medizinische Kriterien, wann ein Kaiserschnitt notwendig ist, beispielsweise bei Gefahr für Mutter und Kind oder wenn das Kind falsch liegt. 

Frauen, die einen Kaiserschnitt auf Wunsch durchführen lassen wollen, sollten mögliche Komplikationen kennen:

  • vermehrte Blutung
  • Verletzung von Harnblase oder Darm
  • Wochenbettinfektionen, z. B. Gebärmutterentzündung, Harnwegsinfektionen
  • Wundheilungsstörungen

Mögliche Spätfolgen sind Verwachsungen im Bauchraum, die in seltenen Fällen zu Unfruchtbarkeit führen. Auch für das Baby ist ein Kaiserschnitt nicht der ideale Start ins Leben. Bei der natürlichen Geburt presst der Druck im Geburtskanal das Fruchtwasser aus den Lungen des Babys. Beim Kaiserschnitt bleibt ein Teil des Fruchtwassers in den Lungen und wird später langsam vom Körper aufgenommen. Das kann zu Atemproblemen führen.

Familiengesundheit: Services und Ratgeber für Schwangere und Familien
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Bilder: Titelbild - fotostudiocolor24; Neun aufregende Monate - Antonioguillem/Adobe Stock: Broschüre Schwangerschaft - ©Halfpoint/Adobe Stock