Komplikationen in der Schwangerschaft

- Gefahr durch Risikoschwangerschaft: Risikoschwangerschaften werden besonders engmaschig überwacht und betreut. Für die werdende Mutter besteht daher in der Regel kein Grund zur Sorge.
- Schwanger über 40: Die meisten späten Schwangerschaften verlaufen problemlos, das Risiko genetischer Defekte ist jedoch erhöht. Auch Fehlgeburten oder andere Komplikationen treten bei älteren Frauen öfter auf.
- Signale des Körpers beachten: Es gibt einige schwangerschaftsbedingte Krankheiten, die eine Gefahr für Mutter und Kind darstellen können. Werdende Mütter sollten daher auf Ihren Körper achten und im Zweifelsfall den Arzt konsultieren.

Risiken minimieren durch Vorbeugung

Welche Komplikationen können auftreten?
Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)
Dieser lässt sich bei etwa vier Prozent aller Schwangeren nachweisen. Übergewichtige Frauen und jene, bei denen Diabetes in der Familie vorkommt, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Die Ursachen sind verschiedene Schwangerschaftshormone, die den Blutzucker erhöhen, und eine falsche Ernährung – das Essen für zwei.
Ein unbehandelter Gestationsdiabetes kann für Mutter und Kind gefährlich werden. Der Mutterkuchen (Plazenta) entwickelt sich nicht richtig und das Baby wird nicht ausreichend versorgt. Meist wird das Kind sehr groß (Geburtsgewicht über 4.000 Gramm), aber die Reifung der verschiedenen Organe, insbesondere der Lunge, ist rückständig. Frauen mit Gestationsdiabetes haben außerdem ein erhöhtes Risiko für andere Erkrankungen, z. B. Harnwegsinfekte, Bluthochdruck und Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie/Eklampsie).
Feststellen lässt sich der Diabetes durch einen Blutzuckertest. In 85 Prozent aller Fälle reicht eine gesunde Ernährung als Therapie, in 15 Prozent der Fälle muss zusätzlich Insulin gegeben werden. Nach der Schwangerschaft normalisiert sich der Blutzucker in der Regel wieder, ein geringer Teil der Frauen erkrankt aber später an Typ-2-Diabetes.
Bluthochdruck
Präeklampsie
Bei einer Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) sammelt sich Wasser im Gewebe, der Blutdruck steigt und die Nierenfunktion ist gestört – es wird zu viel Eiweiß ausgeschieden. Die Ursache dieser Erkrankung ist unbekannt. Ein erhöhtes Risiko besteht für folgende Frauen:
Bei Präeklampsien kann es zu Schäden an den Blutgefäßen des Mutterkuchens kommen und das Baby wird nicht mehr ausreichend versorgt. Die Präeklampsie tritt meist nach dem sechsten Schwangerschaftsmonat auf. Manchmal reichen Ruhe und Entlastung, um Blutdruck und Eiweißausscheidung zu normalisieren. In schweren Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. In einigen Fällen muss die Schwangerschaft frühzeitig durch einen Kaiserschnitt beendet werden, da Gefahr für Mutter und Baby besteht. Eine Präeklampsie kann im schlimmsten Fall in eine Eklampsie übergehen. Bei der Schwangeren treten dann epileptische Anfälle auf, die für Mutter und Kind lebensgefährlich sind. Meist ist eine sofortige Entbindung unumgänglich.
Plazentainsuffizienz
Scheideninfektionen
Durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft entsteht ein Milieu in der Scheide, in dem sich Keime besser vermehren können. Jucken, Brennen oder vermehrter Ausfluss können Zeichen einer Scheideninfektion sein. Meist sind Bakterien, Pilze oder Chlamydien die Ursache. Wird die Infektion nicht erkannt und behandelt, können vorzeitige Wehen einsetzen oder es kann in der Frühschwangerschaft zu einer Fehlgeburt kommen. Möglich ist auch, dass die Entzündung einen vorzeitigen Blasensprung auslöst und das Kind ebenfalls infiziert wird. Scheideninfektionen in der Schwangerschaft müssen deshalb dringend behandelt werden.
Erhältlich ist ein Testhandschuh, mit dem Frauen eine mögliche Infektion selbst feststellen können. In der Regel sind ein bis zwei Messungen pro Woche ausreichend. Am Zeigefinger des Handschuhs befindet sich ein Test-Papier. Kommt es mit der Scheidenflüssigkeit in Kontakt, lässt sich anhand der Färbung des Streifens ablesen, ob der pH-Wert normal ist. Eine Scheideninfektion verändert den pH-Wert, das ändert auch die Färbung des Testpapiers. In diesem Fall sollten Sie sich von Ihrem Arzt untersuchen lassen. Bitte beachten Sie, dass die Testhandschuhe nicht erstattungsfähig sind.