Tipps zum Fahrradkauf

- Erst überlegen. Vor der Entscheidung für ein Rad sollten Sie überlegen, wo und wie oft Sie fahren wollen, wie viel Zeit Sie in die Pflege investieren wollen – und das Diebstahlsrisiko berücksichtigen.
- Radtypen. Cityrad oder Trekkingrad, Mountainbike oder Rennrad – jeder Fahrradtyp hat seinen Einsatzbereich. Erfahren Sie mehr über die Besonderheiten, Vor- und Nachteile.
- So passt das Rad. Rahmengröße, Sitzhöhe und Lenkerposition entscheiden, ob Sie auch längere Strecken beschwerdefrei absolvieren oder schon nach kurzer Zeit wieder absteigen wollen.

Das richtige Rad

Radtypen und ihre Eigenschaften
Cityrad
Das Cityrad ist ein bequemes Rad, konzipiert für kurze Strecken auf asphaltierten Wegen. Auf einem Cityrad sitzen Sie bequem aufrecht und haben einen guten Überblick. Weil Bauch- und Rückenmuskulatur in dieser Haltung schnell ermüden, eignet es sich aber nicht für Radtouren. Der komfortable tiefe Durchstieg kommt inzwischen auch bei Männern gut an.
In der Regel besteht der Rahmen aus Aluminium, Federgabel und Federsattelstütze sind fast schon Standard. Nur bei hochwertigen Rädern ist auch der Rahmen gefedert. In der Regel ist ein Cityrad mit einer 7-Gang-Nabenschaltung ausgestattet, die deutlich weniger Wartung erfordert als eine Kettenschaltung. In der mittleren Preisklasse gelten inzwischen Nabendynamo und LED-Rücklichter mit Standlicht als Standard. Der Gepäckträger sollte stabil sein, damit Sie Einkäufe und Gepäck problemlos transportieren können.
Nachteile: Zum einen belastet die aufrechte Sitzposition den Rücken. Zum anderen bringen Sie weniger Gewicht aufs Vorderrad und die Pedale, wodurch sich Cityräder bei Vollbremsungen schlechter beherrschen lassen als etwa ein Trekkingrad.
Trekkingrad
Das Trekkingrad eignet sich für den Alltag ebenso wie für Touren und Reisen. Durch die moderate bis sportliche Sitzposition verteilt sich Ihr Gewicht optimal auf Sattel und Lenker. Das ist rückenfreundlich und auf längeren Strecken bequemer. Aufgrund der Gewichtsverteilung und Lenkergeometrie ist ein Trekkingrad zudem wendiger als ein Cityrad.
Der Rahmen besteht meist aus Aluminium. Gabel und Sattelstütze sind oft gefedert. Über eine Rahmenfederung verfügen nur hochwertige Räder. Üblicherweise besitzen Trekkingräder eine 27-Gang-Kettenschaltung, weil gerade auf längeren Touren mit starken Steigungen ein großer und fein abgestufter Übersetzungsbereich hilfreich ist. Hochwertige Modelle haben eine sehr langlebige Nabenschaltung mit 14 Gängen. Ein stabiler Gepäckträger und LED-Rücklicht mit Standlicht gehören ab der mittleren Preisklasse zum Standard.
Reiserad
Das Reiserad ähnelt dem Trekkingrad stark, es ist jedoch konsequent für lange Radreisen ausgelegt. Das Hauptaugenmerk liegt auf guter Gewichtsverteilung des Gepäcks und langlebigen Komponenten.
Deswegen sind gefederte Räder hier selten, weil eine Rahmenfederung die Gepäckzuladung reduziert und die Pannenanfälligkeit erhöht. Weil Stahl belastbarer als Aluminium ist, besteht der Rahmen oft aus Stahl. Bei der Schaltung sind eine 27-Gang-Kettenschaltung oder eine Rohloff-Nabenschaltung mit 14 Gängen die beste Wahl.
Nachteil: Die hohe Robustheit erkaufen Sie sich mit einem entsprechend hohem Gewicht.
Mountainbike
Das Mountainbike ist für Fahrten im Gelände gedacht und entsprechend ausgerüstet. Breite grobstollige Reifen bieten reichlich Grip, und das hoch liegende Tretlager sorgt für ausreichende Bodenfreiheit.
Eine Federung verbessert die Bodenhaftung im Gelände. Die gängigsten Varianten heißen hierbei Hardtail und Fully. Ein Hardtail verfügt hierbei nur über eine gefederte Vorderradgabel und gegebenenfalls über eine gefederte Sattelstütze. Dagegen besitzt ein Fully sowohl eine Vorderradfederung als auch eine Hinterraddämpfung. Der Rahmen ist meist aus Aluminium, kann aber auch aus Carbon bestehen. Dieser Werkstoff ist zwar vergleichbar bruchstabil wie Aluminium, nimmt aber harte, direkte Schläge auf das Material übel.
Nachteil: Das Mountainbike ist in erster Linie ein Sportgerät und verfügt nicht über eine verkehrssichere Ausstattung.
Rennrad
Das Rennrad ermöglicht hohe Beschleunigungen und hohes Tempo. Hierfür besitzt es einen kurzen Radstand, um die Pedalkraft möglichst gut zu übertragen. Die stark vorgebeugte Sitzposition verringert die Angriffsfläche für Fahrt- und Gegenwind. Leichte und reibungsarme Bauteile treiben den Preis, weshalb Vollrenner schnell die 3.000-Euro-Marke reißen.
Nachteil: Die Sitzposition auf einem Rennrad muss optimal eingestellt sein, ansonsten erzeugt der Druck auf den Schambereich schnell Taubheitsgefühle. Außerdem belastet die extreme Haltung Rücken, Nacken und Schultern stark.
Gravelbike
Gravelbike („Schotter-Rad“) ist ein geländegängiges Fahrrad, das auf einen schnellen Blick wie ein Rennrad aussieht. Gravelbikes sind allerdings auch fürs Gelände geeignet und unterscheiden sich deshalb in einigen Aspekten vom Straßenrennrad. Am auffälligsten sind sicherlich die dickeren, geländetauglichen Reifen sowie Scheibenbremsen, die auch bei Nässe optimal funktionieren.
Nachteil: Reines Sportfahrrad in der Regel ohne vorgeschriebene StVO-Ausstattung. Für Touren nur bedingt geeignet.
Pedelec/E-Bike
Im Video: Fahrrad einstellen mit Jan Frodeno
Ein Rad kann noch so gut sein – wenn es nicht passgenau eingestellt ist, kann der Fahrspaß schnell auf der Strecke bleiben. Damit das nicht passiert, gibt Jan in diesem Video praktische Tipps, worauf man dabei achten sollte. Jan Frodeno ist einer der besten Sportler der Welt. Als Ironman-Weltmeister ist er auf dem Fahrrad zu Hause.
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