- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Darmkrebs-Vorsorge durchzuführen. Je nach Ihrer persönlichen Präferenz stehen verschiedene Verfahren (vom Schnelltest, der von zu Hause aus durchgeführt werden kann bis zur Darmspiegelung) zur Verfügung. Alle Verfahren haben Vor- und Nachteile.
- Die Stuhltests sind einfach, schnell und sogar von zu Hause aus durchführbar. Ein Termin beim Arzt zur Darmspiegelung erfordert deutlich mehr Zeit. Zusätzlich muss im Vorfeld der Untersuchung der Darm gesäubert werden. Das gefällt nicht jedem.
- Auf der anderen Seite hat die Darmspiegelung den Vorteil, dass Vorstufen sofort beseitigt werden können.

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs zählt bei Männern wie Frauen zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jährlich erkranken fast 60.000 Deutsche an Darmkrebs. Übrigens: 30 % der Darmkrebs-Erkrankungen treten familiär gehäuft auf.
Als Darmkrebs bezeichnet man einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm. Bösartige Tumoren im Dünndarm sind deutlich seltener. Folgende Fachbegriffe werden in der Medizin verwendet:
- Kolonkarzinom = Dickdarmkrebs
- Rektumkarzinom = Mastdarmkrebs
- Kolorektales Karzinom = der zusammengefasste Oberbegriff für Dickdarm- und Mastdarmkrebs
Entstehung
Welche Rolle spielen Darmpolypen?
Darmkrebs entwickelt sich meistens aus zunächst gutartigen Vorstülpungen im Darm (Darmpolypen). Diese Darmpolypen (auch Adenome genannt) können mit der Zeit zum Krebs (Karzinom) entarten. Dieser Vorgang kann bis zu 10 Jahre dauern.
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Kleiner Polyp
In einer Zelle der Darmschleimhaut treten Erbgutveränderungen auf, die zu einer erhöhten Zellteilung führen. Es entstehen immer mehr Zellen und daraus ein gutartiger Schleimhautpolyp, ein sogenanntes Adenom. Der Polyp ist zunächst nur stecknadelkopfgroß.


02

Großer Polyp
Im Laufe der Zeit teilen sich die Zellen weiter und wachsen in den Innenraum des Darms ein. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Polyp bösartig verändert. Würde er jedoch in diesem Stadium entdeckt, könnte er vollständig und ohne Schaden anzurichten entfernt werden.

03
Darmkrebs
In den Polypenzellen treten neue Genveränderungen auf. Sie werden dadurch zu Krebszellen, die aggressiv in das umliegende Gewebe vordringen. Blut und Lymphe transportieren sie weiter – neue Krebsherde entstehen.


Ausgezeichnet: Die Services der Allianz Private Krankenversicherung
Darmkrebsvorsorge durch Früherkennung
Wie läuft eine Darmkrebs-Vorsorge ab?
Wie funktioniert ein Stuhltest (immunologischer Stuhltest)?
Wie funktioniert eine Darmspiegelung (Koloskopie)?
Welche Darmkrebs-Untersuchung ist die beste für mich?
Wo lasse ich eine Darmspiegelung am besten durchführen?
Möchten Sie eine Darmspiegelung durchführen lassen bzw. ist Ihr Stuhltest auffällig? Folgende Tipps bzw. Empfehlungen können Ihnen helfen, einen geeigneten Arzt bzw. Ärztin zu finden:
- Spezialisierung & Häufigkeit:
In der Medizin gilt an vielen Stellen folgender Grundsatz: Ärzte werden besser, wenn sie Dinge regelmäßig tun. Dann entsteht durch die Lernkurve überdurchschnittliche Qualität. So sind z. B. Infektionen nach künstlichem Hüftgelenk 25 % häufiger, wenn die Klinik diese Eingriffe nur selten durchführt. Die Todesrate nach Knie-und Hüftgelenkseingriffen ist in spezialisierten Kliniken mit hohen Eingriffszahlen nur halb so hoch als in Kliniken, die wenige Endoprothesen einsetzen. (Quelle: Jeschke et al.; Journal of Arthroplasty 2019 (externer Link))
Was bedeutet das für die Darmspiegelung? Entscheiden Sie sich für einen Arzt, der auf Darmspiegelungen spezialisiert ist und diese häufig durchführt. Das erkennen Sie z. B. daran, dass er über eine Genehmigung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung verfügt. Oder auf der Website, auf der die Anzahl der jährlich durchgeführten Darmspiegelungen der Praxis veröffentlicht wird. Oder Sie erkundigen sich aktiv danach, wenn Sie einen Termin vereinbaren. - Patientenzufriedenheit:
Natürlich ist die Ergebnis-Qualität der durchgeführten Darmspiegelung das Wichtigste. Aber auch andere Faktoren wie Wartezeit auf Termin, Freundlichkeit des Personals und Abläufe können eine Rolle spielen. Wie gut eine Praxis hier abschneidet, können Sie auf den gängigen Arztbewertungsportalen überprüfen. - Stressfreiheit bei der Erstattung der Rechnungen durch die Allianz:
Damit nach erfolgter Darmspiegelung nicht nachträglich Ärger bei der Erstattung entsteht, können Sie schon vorab wichtige Fragen klären: Die klassische Vorsorge-Koloskopie erfordert keine zusätzliche Magenspiegelung. Ebenfalls ist es nicht erforderlich, dass umfangreiche Laborwerte bestimmt werden. Fragen Sie Ihren Arzt danach, welche Leistungen er genau plant und ob diese im Rahmen der Vorsorge medizinisch notwendig sind. Die Devise „viel hilft viel“ gilt in der Medizin nicht immer. So kann die ungezielte Bestimmung von Laborwerten dazu führen, dass Zusatzdiagnostik erforderlich wird und Patienten verunsichert werden. Häufig ohne wirklichen medizinischen Grund. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich im Vorfeld dazu beraten lassen, warum genau Laborwerte bestimmt werden sollen und welche Konsequenz sich daraus ergibt.

Risiken abschätzen
Machen sie den Online-Check

Und nach dem Test?
Unsere Tipps für einen gesunden Lebensstil
Neben Früherkennungsmaßnahmen, wie zum Beispiel dem Stuhltest, trägt ein gesundheitsbewusster, aktiver Lebensstil dazu bei, das Risiko für Darmkrebs zu reduzieren.
In der Allianz Gesundheitswelt finden Sie eine Fülle an lesenswerten Beiträgen und praxiserprobten Tipps aus allen Bereichen des Alltags. Starten Sie zum Beispiel hier:

Darmkrebs verhindern durch gesunden Lebensstil

Darmkrebs ist eine Erkrankung, die üblicherweise erst in höherem Lebensalter auftritt. Die gute Nachricht ist: Dank der Früherkennung sinkt die Erkrankungsrate bei den über 50-Jährigen inzwischen.
Die schlechte Nachricht ist: Immer mehr jüngere Menschen erkranken So hat sich die Neuerkrankungsrate bei den 20- bis 29-Jährigen innerhalb eines Jahrzehnts in Deutschland mehr als verdoppelt.
Experten vermuten, dass veränderte Lebensgewohnheiten die Ursache dafür sind. Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Alkoholkonsum und Rauchen sind die klassischen Risikofaktoren für Darmkrebs. Ein gesunder Lebensstil und Ernährung helfen demnach, Darmkrebs zu verhindern.
Jeder dritte Darmkrebs entsteht bei Menschen mit familiärem beziehungsweise erblichem Risiko. Hier tritt die Erkrankung recht früh auf. Das Risiko ist dabei doppelt bis vierfach höher als in der Allgemeinbevölkerung. Menschen, die im Familienkreis Darmkrebsfälle kennen, benötigen deshalb regelmäßige Untersuchungen bereits im jüngeren Lebensalter, um Darmkrebs und dessen Vorstufen möglichst früh zu erkennen.
Nutzen Sie unseren Selbsttest mit Risiko-Check, um nach der Beantwortung von 13 Fragen Ihr persönliches Darmkrebsrisiko besser einschätzen zu können.
Darmgesundheit beginnt bereits im Alltag: Sie können sich selbst viel Gutes tun, wenn Sie auf einen gesunden Lebensstil achten und Früherkennungs-Angebote wahrnehmen.
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