- Der Lenkerbügel sollte idealerweise leicht nach innen und oben abgewinkelt sein, sodass Ihre Handgelenke beim Geradeausfahren weder vertikal noch seitwärts abknicken. Damit verhindern Sie, dass Blutgefäße abgedrückt und Nerven komprimiert oder überdehnt werden.
- Des Weiteren müssen die Bremsgriffe so justiert sein, dass die aufgelegten Zeige- und Mittelfinger eine Linie mit dem Unterarm bilden. Entsprechend geformte Lenkerbügel für Mountainbikes, Reise-, Touren- und Trekkingräder nennen sich daher auch Tourenbügel.
- Lenkerhörnchen, Touren- oder Multifunktionsbügel ermöglichen es Ihnen, unterschiedliche Fahrpositionen einzunehmen und so Ihre Hände phasenweise zu entlasten.
- Leisten Sie sich daher ergonomische Handgriffe und gefütterte Fahrradhandschuhe. Beide dämpfen auch Vibrationen und Stöße.
- Lassen Sie Ihre Lenkereinstellung von einem Fachhändler überprüfen.
In Kürze
Sitzposition
Für die richtige Sitzposition sind folgende Einstellungen entscheidend: Sattelneigung, Sattelhöhe, Sattelversatz und Lenkerpositionierung.
Gewichtsverteilung
Die ergonomischste Gewichtsverteilung bieten Mountainbikes, Trekking- und Reiseräder: Nur ein Drittel des Körpergewichts lastet auf dem Sattel und der Oberkörper neigt sich um 45 Grad.
Im Zweifel Arzt oder Ärztin fragen
Schmerzen beim Radfahren können ihren Ursprung in einer bestehenden Erkrankung oder Verletzungen haben. Konsultieren Sie daher im Zweifel Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Fehler erkennen und beheben
Fehlbelastungen vermeiden
Plagen Sie nach dem Radeln Schmerzen oder Taubheitsgefühle? Dann passt das Rad entweder nicht zu Ihnen, oder Ihre Fahrtechnik ist falsch. Hier finden Sie Tipps, wie Sie anhand bestimmter Beschwerden Einstellungs- und Fahrtechnikfehler erkennen und beheben können. Außerdem erfahren Sie mehr zur korrekten Sitzposition und ergonomischen Unterschieden bei verbreiteten Radtypen.
Worauf Sie achten sollten
Tipps gegen Schmerzen
Handbeschwerden
Schulterschmerzen
- Achten Sie auf Ihre Fahrhaltung: Ellbogen leicht anwinkeln und Schultern nach vorne drücken. So können sich Vibrationen und Stöße nicht ungedämpft in die Schultergelenke fortpflanzen.
- Lassen Sie Ihre Lenkereinstellung in einem Fachgeschäft überprüfen.
Wirbelsäulenbeschwerden
- Lassen Sie Ihre Sitzposition in einem Fachgeschäft überprüfen. Häufig ist der Lenker zu tief eingestellt oder das Rad ist falsch dimensioniert.
- Achten Sie auf Ihre Fahrhaltung: Die Wirbelsäule sollte von der Seite gesehen noch eine S-Form haben. Das erreichen Sie am besten, indem Sie das Becken nach vorne drücken, bis ein leichtes Hohlkreuz spürbar ist.
Ausnahme: Auf dem Rennrad ist nur ein Rundrücken möglich. - Verzichten Sie bei Problemen mit der Hals- und Lendenwirbelsäule auf Rennradtouren. Die extreme Fahrposition belastet eben diese Wirbelsäulenabschnitte.
- Nutzen Sie eine Sattel- und Hinterradfederung, beide dämpfen Stöße auf Gesäß und Wirbelsäule.
- Viele Rückenbeschwerden nach längeren Radtouren rühren auch von einer zu schwachen Becken- oder Rumpfmuskulatur. Regelmäßiger Ausgleichssport wie Schwimmen, Klettern, gezieltes Fitnesstraining oder Langlaufen kann diese Muskulatur stärken.
Gesäßschmerzen oder Taubheitsgefühle im Schritt
- Bei Taubheitsgefühlen im Schritt drückt meist die Sattelnase auf den Damm. Entweder ist ihr Lenker zu niedrig eingestellt, der Sattel zu schmal oder die Sattelnase ist etwas nach oben geneigt. Lassen Sie ggf. Ihre Sitzposition von einem Fahrradexperten kontrollieren.
- Wechseln Sie Ihren alten Sattel aus, sofern Ihnen dieser trotz korrekter Sitzposition weiter Probleme bereitet. Am besten probieren Sie verschiedene Sättel beim Fachhändler aus.
- Tragen Sie die Radhose direkt auf der Haut, auch die dünnste Unterwäsche kann reiben.
Knieschmerzen
- Fahren Sie in leichteren Gängen, sodass die Trittfrequenz über 80 Pedalumdrehungen pro Minute liegt. Schwere Gänge und niedrige Trittfrequenzen erfordern mehr Kraft und belasten die Kniegelenke.
- Treten Sie parallel und nah zum Rahmen.
- Achten Sie auf die richtige Fußstellung: vorderer Fußballen auf dem Pedal.
- Bedecken Sie die Kniegelenke bei kühler Witterung oder bei längeren Abfahrten, sodass diese nicht auskühlen.
- Lassen Sie Ihre Radeinstellungen in einem Fachgeschäft überprüfen.
Fußbeschwerden
- Benutzen Sie feste Fahrradschuhe. Bei zu weichen Schuhen drückt sich das Pedalprofil in Ihre Fußsohlen.
- Achten Sie auch auf die richtige Fußstellung: vorderer Fußballen auf dem Pedal.
- Reduzieren Sie die Druckbelastung, indem Sie mit leichteren Gängen und höherer Trittfrequenz fahren.
- Vermeiden Sie überhitzte Füße mit atmungsaktiven Fahrradschuhen oder Fahrradsandalen.
- Lassen Sie Ihre Radeinstellungen in einem Fachgeschäft überprüfen.
Wichtiger Hinweis
Bedenken Sie, dass Schmerzen beim Radfahren ihren Ursprung auch in einer bestehenden Erkrankung oder Verletzungen haben können. Konsultieren Sie daher im Zweifel Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Vergleich der Fahrradtypen
Ergonomische Unterschiede
Auf die Bedürfnisse einstellen
Richtige Sitzposition
Je nach Radtyp und Ihrer Schrittlänge benötigen Sie einen entsprechend dimensionierten Rahmen. Ansonsten lässt sich die Sitzposition schwer bis gar nicht auf Ihre Bedürfnisse einstellen. Kompetente Fachhändler und Radwerkstätten fragen die relevanten Körpermaße grundsätzlich ab.
Für die richtige Sitzposition sollten Sie folgende Elemente justieren oder von einem Experten einstellen lassen:
Fit mit Frodeno
Im Video: Jan Frodenos Tipps für das Grundlagentraining auf dem Rad
Jan Frodeno ist einer der besten Sportler der Welt. In diesem Video erklärt der Ironman-Weltmeister, wie man seine Grundlagenausdauer auf dem Rad trainiert.
Wird das Video nicht richtig dargestellt? Hier können Sie das Video direkt auf Youtube ansehen.
Weitere Informationen
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