Ei – eine runde Sache

Nicht nur an Ostern interessant
Sie werden bemalt, verschenkt, versteckt – und natürlich gegessen: Eier begleiten uns seit Jahrtausenden durch Alltag, Feste und Küche. Vor allem das Hühnerei gilt seit über 8.000 Jahren als wertvolle Nährstoffquelle. Und obwohl das Eigelb wegen seines Cholesteringehalts immer wieder kritisch diskutiert wird, steht fest: Kaum ein Lebensmittel vereint so viele Funktionen, Facetten und Geschichten wie das Ei.
Produktion, Verbrauch und Herkunft 

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 13,7 Milliarden Eier produziert, was einem Anstieg von 4,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die durchschnittliche Legeleistung pro Henne lag bei 302 Eiern.

Verteilung nach Haltungsformen:

  • Bodenhaltung: 58,0 % der erzeugten Eier (2023: 58,8 %)
  • Freilandhaltung: 23,6 % (2023: 23,0 %)
  • Ökologische Erzeugung: 14,1 % (2023: 13,4 %)
  • Kleingruppenhaltung: 4,3 % (2023: 4,9 %)

Diese Zahlen zeigen einen Trend hin zu tierfreundlicheren Haltungsformen.

Der durchschnittliche Eierkonsum in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2024 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 249 Eiern, ein Anstieg um 10 Eier im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Wert beinhaltet sowohl direkt verzehrte Eier als auch verarbeitete Eiprodukte

  • 2006: 208 Eier
  • 2018: 235 Eier
  • 2024: 249 Eier
Trotz der steigenden Produktion kann Deutschland den eigenen Eierbedarf nicht vollständig decken. Der Selbstversorgungsgrad lag 2024 bei 72,2 %, was bedeutet, dass etwa 28 % der konsumierten Eier importiert werden mussten.

Seit 1. Januar 2004 müssen alle Eier in Europa einheitlich gekennzeichnet werden. Der dreiteilige Zeichencode gibt Auskunft über Haltungsform, Herkunftsland und Legebetrieb. Besonders wichtig ist die erste Zahl:

0 = Biohaltung,
1 = Freilandhaltung,
2 = Bodenhaltung

Mehr dazu unter www.was-steht-auf-dem-ei.de

Von der perfekten Konsistenz bis zum Weltrekord – was in und um das Ei steckt
Ursprung und Tradition

Schon in der Antike galten Eier als Symbole für Fruchtbarkeit und neues Leben. Kulturen wie die Perser oder Ägypter nutzten sie in Frühlingsritualen, als Glücksbringer oder Opfergabe – das Ei stand für den Kreislauf des Lebens und verborgene Schöpfungskraft.

Im Christentum erhielt das Ei eine neue Deutung: Es symbolisiert die Auferstehung Jesu Christi, der – wie das Küken aus dem Ei – das Grab überwindet und neues Leben bringt. In der Fastenzeit verboten, sammelte man Eier früher bis Ostern, kochte und färbte sie dann für den Verzehr.

Der Brauch, Eier zu bemalen und zu verstecken, entwickelte sich über Jahrhunderte. Frühchrist*innen färbten sie rot als Zeichen für das Blut Christi, später kamen vielfältige regionale Traditionen hinzu – vom kunstvollen Verzieren bis hin zu tierischen Überbringern wie dem Osterhasen, Fuchs oder Hahn.

Heute sind Ostereier ein fester Bestandteil des Festes – als Zeichen der Hoffnung, als Dekoration oder kleine Aufmerksamkeit, über religiöse Kontexte hinaus.

Bild: Sea Wave/Shutterstock, Adobe Stock