Bewusster Jahres­wechsel

Sicher und umwelt­freundlich Silvester feiern

Silvester ist für viele Menschen ein Symbol von Aufbruch und fröhlichen Feierlichkeiten. Feuerwerk und dazu ein Gläschen Sekt – festlich und vor allem laut wird vieler­orts das neue Jahr begrüßt. Doch hinter den glänzenden Lichtern, bunten Raketen und knallenden Böllern verbirgt sich auch eine Kehr­seite:

  • Gesundheit­liche Risiken: Unfälle, Lärm­belästigung und Feinstaub­belastung – Feuerwerks­körper sind mit Vorsicht zu genießen.
  • Stress für Tiere: Feuerwerke lösen Panik und Verhaltens­änderungen aus, sowohl bei Haus- als auch bei Wildtieren
  • Umwelt­belastungen: Chemikalien, Müll und Emissionen wie Treibhaus­gase haben negative Aus­wirkungen auf die Umwelt.

Ein bewusster Jahres­wechsel bedeutet, diesen Tag mit Freude zu erleben. Ohne Schaden für Mensch, Tier und Natur anzurichten. Wir stellen Alternativen vor, mit denen Sie Neujahr deutlich umwelt­freundlicher, aber nicht minder festlich feiern können.

Gefahren im Überblick
Bunte Knall­effekte am dunklen Nacht­himmel gehören für die meisten Menschen einfach zu Silvester dazu. Doch das Zünden von Raketen und Co. hat seine Tücken und kann bei falscher Hand­habung schnell gefährlich werden.
Lärm und Umwelt­belastungen
Auf­geschreckte Wald­bewohner, Unruhe im Stall oder panische Haustiere: Die Tierwelt hat alle Jahre wieder mit der Silvester­nacht zu kämpfen. Wie sich Feuerwerk auf unsere Tiere auswirkt und was Sie zur Beruhigung Ihrer Vier­beiner tun können, lesen Sie hier.

Hunde und Katzen sind typischer­weise sehr lärm­empfindlich. Sie reagieren oft panisch auf die lauten Knallgeräusche, die Silvester mit sich bringt. Viele Haustiere zeigen daher deutliche Symptome von Stress oder Angst während des Feuer­werks. Zu den beobachteten Verhaltens­änderungen zählen Zittern, das Suchen von Verstecken oder die Ver­weigerung von Futter.

5 Tipps zur Beruhigung und Entlastung:

  1. Versuchen Sie Ihr Tier schon vorab an laute Geräusche zu gewöhnen. Zuerst werden leise Geräusche abgespielt, deren Lautstärke Sie je nach Empfinden des Tieres schritt­weise erhöhen können. Diese Maß­nahme sollte jedoch schon Wochen oder Monate vor Silvester begonnen werden. Auch im Stall darf in dieser Nacht die Musik laut aufgedreht werden, um Raketen und Knaller zu übertönen.
  2. Bereiten Sie einen ruhigen Raum vor, in dem sich Ihr Tier sicher fühlen kann. Schließen Sie dazu besten­falls die Vorhänge und versuchen Sie, den Lärm so weit es geht zu minimieren. Bei Pferden im Stall schließen Sie die Türen. Das Licht sollte eingeschaltet bleiben.
  3. Beruhigende Musik kann helfen, den Lärm zu über­tönen. Auch Natur-Geräusche wie Wasserfall­rauschen und Wind­geräusche eignen sich hierfür.
  4. Vermeiden Sie Gassi­gehen in den Stunden des größten Feuerwerks­lärms. Gehen Sie bestenfalls in den ruhigeren Stunden zuvor Ihre letzten Runden. Auch Pferde und Freigänger-Katzen sollten sich dann in Haus bzw. Stall auf­halten.
  5. In Absprache mit Ihrem Tierarzt kann es in schweren Fällen auch sinnvoll sein, beruhigende Medikamente zu verab­reichen. Generell können Bachblüten, Kräuter oder homöo­pathische Mittel für Tiere entspannend wirken.
Vögel sind besonders anfällig für Störungen durch Silvester­feuerwerk. Die plötzlichen und lauten Knall­geräusche können Vögel während ihrer nächtlichen Ruhe­zeiten aufschrecken, was zu Panik­flügen führt. Solche Reaktionen sind nicht nur stressig, sondern verbrauchen wert­volle Energie, die Vögel zum Überleben der kalten Winter­monate benötigen. Darüber hinaus können die Licht­effekte und der Rauch des Feuerwerks die Orien­tierung der Vögel stören, was zu Kollisionen mit Hindernissen führen kann.
Kleinsäuger wie Igel, die im Winter in der Regel Winter­schlaf halten, können durch die ungewohnten und lauten Geräusche aus ihrem Schlaf gerissen werden. Dies führt zu einer ungewollten Unter­brechung des Winterschlafs, was den Energie­haushalt der Tiere erheblich stören kann. Zudem können die Lichter und der Rauch die Atem­wege irritieren und Flucht­reaktionen auslösen, die in der kalten Jahres­zeit zu weiteren Risiken führen können.
Auch größere Wildtiere wie Rehe sind von den Aus­wirkungen des Silvester­feuerwerks betroffen. Die lauten Geräusche können bei diesen Tieren Flucht­instinkte auslösen, was oft zu panischen Reaktionen führt. Bei ihrer schnellen Flucht können Rehe auf Straßen geraten und dort Unfälle verursachen oder sich in Zäunen und anderen Hindernissen ver­fangen. Die zusätzliche Stress­belastung durch das Feuer­werk kann zudem die Gesund­heit der Tiere schwächen. Besonders in den Winter­monaten, wenn ihre Energie­reserven ohnehin schon begrenzt sind.
Die Über­reste und Rück­stände von Feuerwerks­körpern enthalten oft Chemikalien wie Strontium, Barium und Blei. Sie können beim Ab­brennen in die Atmos­phäre und schließlich in Gewässer gelangen. Diese Schwer­metalle sind giftig und können die Wasser­qualität erheblich beeinflussen. Insbesondere in stehenden Gewässern, wie Teichen und kleinen Seen, sammeln sich diese Toxine an und schädigen langfristig das gesamte aquatische Öko­system.
Von Plastik­müll bis Treibhaus­gas
Silvester­feuerwerk hinterlässt Spuren in der Umwelt. Vom Plastik­müll bis hin zu Treibhaus­gasen werden erhebliche Ressourcen ver­schwendet.

In Feuerwerks­körpern stecken Chemikalien, die für die Farben und lauten Explosionen der Feuerwerke sorgen. Zu den problematischen Substanzen gehören Schwer­metalle wie Blei, Barium oder Strontium. Bei ihrer Verbrennung gelangen sie als Feinstaub in die Luft und setzen sich anschließend auf dem Boden und in Gewässern ab. Lang­fristig verursachen Schwer­metalle erhebliche Schäden: Sie kontaminieren die Umwelt, bedrohen das Wohl­ergehen von Pflanzen und Tieren und können die menschliche Gesundheit gefährden.

Beispiele:

  • Kupfer färbt Raketen grün, belastet aber den Boden und verhindert das Pflanzen­wachstum. Diese Schwer­metalle verbleiben oft lang­fristig in der Umwelt.
  • Barium erzeugt intensive Farben, ist aber hoch­giftig für Mensch und Tier.
Nach dem Jahres­wechsel bleibt regelmäßig eine große Menge Müll zurück. Neben sichtbaren Papier- und Plastikresten sind es vor allem die unsichtbaren chemischen Rückstände und mikrosko­pischen Partikel, die umwelt­politisch bedenklich sind. Diese nicht abbau­baren Materialien tragen zur Umwelt­verschmutzung bei, gelangen ins Grund­wasser und belasten die Entsorgungs­systeme. Sie beein­trächtigen die Schönheit städtischer und natürlicher Landschaften und stellen ein dauer­haftes Umwelt­problem dar.
Neben den chemischen Rück­ständen tragen Feuerwerke auch zur Emission von Treibhaus­gasen bei, die das Klima nach­haltig beeinflussen können. Kohlenstoff­dioxid (CO2), ein bekanntes Treibhaus­gas, wird in großen Mengen freigesetzt und trägt langfristig zur globalen Erwärmung und Klima­veränderungen bei. Darüber hinaus führen die Feinstaub­emissionen zu einer deutlichen Ver­schlechterung der Luft­qualität, was in der Neujahrs­nacht oft in Form von dichtem, smog­ähnlichem Nebel sichtbar wird. Dieser Feinstaub kann die Atemluft ver­schmutzen und für Menschen mit Atemwegs­erkrankungen gefährlich sein. Zudem können die Emissionen sauren Regen verursachen, der Boden und Wasser­quellen schädigt und weit­reichende öko­logische Konsequenzen nach sich zieht.
Die Herstellung von Feuerwerks­körpern ist energie­intensiv und verwendet seltene Ressourcen (Metalle und seltene Erden), wie Lithium und Magnesium. Auch können Fabriken und Produktions­stätten für Pyro­technik nur bedingt auf den Einsatz von Plastik verzichten, das Raketen und Böller "wetter­fest" macht.
Silvester­kracher ohne Verzicht
Biologisch abbaubares Feuerwerk bedeutet keinen Verzicht, sondern eine Chance. Umwelt­schonende Alternativen wie Laser­shows bieten eine spektakuläre und nach­haltige Möglichkeit, das neue Jahr stimmungs­voll einzuläuten.
Moderne Licht- und Lase­shows bieten eine völlig emissions­freie Alternative zu traditionellen Feuerwerken. Die Technologie hinter diesen Shows ermöglicht es, spektakuläre visuelle Erlebnisse zu schaffen, die den Himmel erleuchten, ohne Schadstoffe freizusetzen. Zusätzlich bieten diese Technologien interaktive Gestaltungs­möglichkeiten, beispiels­weise durch den Einsatz von Drohnen. Sie können präzise und koordiniert Lichtmuster und -formationen in den Himmel zeichnen. Diese Art von Show bietet somit eine hervor­ragende Möglichkeit, Silvester umwelt­freundlich zu gestalten.
Für diejenigen, die nicht ganz auf das traditionelle Feuerwerks­erlebnis verzichten möchten, gibt es biologisch abbaubare Feuerwerke als Alternative. Diese Art von Feuer­werk setzt weniger Schad­stoffe frei und besteht aus Materialien, die sich nach dem Abbrennen schneller zersetzen, wodurch der Müll und die Umwelt­verschmutzung minimiert werden. Obwohl diese Feuerwerke immer noch eine gewisse Umwelt­belastung darstellen, sind sie eine deutlich nach­haltigere Option im Vergleich zu her­kömmlichen Feuerwerken.
Häufige Fragen zu Silvester und Umwelt

Ist der Verzicht auf Feuerwerk wirklich relevant für das Klima?

Ja. Feuerwerks­körper setzen signifikante Mengen CO2 frei und belasten damit die Klima­bilanz. Langfristig können durch den Verzicht Treibhausgas­emissionen reduziert werden.

Wie kann ich meine Haustiere an Silvester beruhigen?

Ein ruhiger Raum, beruhigende Musik und tier­ärztliche Beratung können helfen. Auch homöo­pathische Medikamente und Bach­blüten oder spezielle Sicherheits­decken sind nützlich.

Sind Laser- und Drohnenshows wirklich sicher?

Ja, sie verursachen keine Verletzungen oder Umwelt­belastungen, wenn sie ordnungs­gemäß betrieben werden. Einzig die Kosten und den Energie­verbrauch sollten Sie bei deren Einsatz mit bedenken.

Gibt es nachhaltige Feuerwerksalternativen?

Ja. Biologisch abbau­bare Feuerwerks­körper sind eine Option, wenn auch nicht so verbreitet. Diese setzen weniger Schad­stoffe frei und hinter­lassen kaum Müll.

Was kann ich gegen Feuerwerksmüll in meiner Nachbarschaft tun?

Sammel­aktionen organisieren und Gemeinden auf umwelt­freundliche Alternativen hin­weisen. Manchmal bieten Kommunen spezielle Entsorgungs­lösungen an.
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