Tipps zur Grippeschutzimpfung

Grippe vorbeugen

Jedes Jahr rollt eine Grippewelle heran. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich impfen lassen. Wir geben Ihnen Tipps rund um die Grippeschutzimpfung und zeigen Ihnen, woran Sie eine echte Grippe erkennen können. 

In Kürze
Grippe erkennen
Symptome: Plötzliches hohes Fieber, oft über 38,5 °C, trockener Reizhusten, heftige Muskel-, Glieder- oder Kopfschmerzen und allgemeine Mattigkeit.
Wann sich impfen lassen
Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird empfohlen, sich bereits in den Monaten Oktober oder November impfen zu lassen, bevor die jährliche Influenzawelle nach der Jahreswende beginnt.
Richtiges Verhalten
Das Ansteckungsrisiko kann verringert werden, wenn man Mund und Nase beim Husten oder Niesen bedeckt, häufig Hände wäscht und zu Erkrankten Distanz hält. 
Gefahren in der dunklen Jahreszeit: Wetter und andere Probleme
Auf Nummer sicher gehen
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Jedes Jahr rollt eine Grippewelle über den Globus und erreicht Deutschland in der Regel zum Jahreswechsel. Wie gefährlich die neuen Influenzaviren tatsächlich sind, stellt sich meist erst mitten in der Grippesaison heraus. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich noch vor Dezember impfen lassen. Besonders gefährdeten Personen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), sich rechtzeitig impfen zu lassen. Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Grippe.
Was ist der Unterschied?

Umgangssprachlich wird häufig der Begriff Grippe auch für sogenannte grippale Infekte, also Erkältungen verwendet. Obwohl sich die Symptome ähneln können, unterscheiden sich Verlauf und Schwere der Erkrankung jedoch deutlich. Eine echte Grippe ist eine viel ernstere Erkrankung als eine Erkältung.

Charakteristisch für die echte Grippe (Influenza) ist ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber und typischen Symptomen wie Halsschmerzen, trockenem Husten und heftigen Kopf-, Muskel- und/oder Gliederschmerzen. Schwere, teilweise lebensbedrohliche Komplikationen einer Grippeerkrankung, z. B. eine Lungenentzündung, stellen vor allem für Personen mit Grunderkrankungen und Ältere ein hohes Risiko dar.

So erkennen Sie eine echte Grippe: Eine echte saisonale Influenza erkennen Sie an diesen Symptomen: Plötzliches hohes Fieber, oft über 38,5 °C, trockener Reizhusten, heftige Muskel-, Glieder- oder Kopfschmerzen und allgemeine Mattigkeit.

Wie gefährlich ist eine saisonale Influenza? In einer durchschnittlichen Saison verursachen Grippeerreger 2 bis 5 Millionen zusätzliche Arztbesuche. Grippeviren können schwere Lungenentzündungen verursachen und führen zu einer Schwächung des Immunsystems. Dies erleichtert weiteren Krankheitserregern das Eindringen in den Körper.

Jedes Jahr neu

Da die Influenza-Viren ständig ihre äußere Gestalt, ihre Hülle verändern, schützt eine überstandene Grippe nicht vor einer erneuten Influenza-Infektion mit einem veränderten Influenza-Virus. Der Grippe-Impfstoff wird daher auch jährlich neu produziert und den aktuell auftretenden Virusvarianten angepasst. Demzufolge ist jedes Jahr eine Neu-Impfung im Herbst notwendig.

Die WHO gibt jedes Jahr Ende Februar ihre Empfehlungen hinsichtlich der Stämme ab, die in den Impfstoffen für die nächste Influenza-Saison auf der nördlichen Erdhalbkugel enthalten sein sollen – für je zwei aktuelle Influenza-A-Stämme und für einen aktuellen Influenza-B-Stamm. Die Empfehlung für die Südhalbkugel wird im September ausgesprochen. Nationale Behörden bestätigen die Stammempfehlung, bevor die Hersteller die Produktion beginnen. Nach diesen Erkenntnissen wird jedes Jahr je ein neuer Impfstoff entwickelt. Die jährliche Impfung ist die effektivste Möglichkeit des Schutzes vor einer Infektion und Erkrankung an Influenza.

Wann ist der richtige Impfzeitpunkt? Die jährliche Influenzawelle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist nach der Jahreswende begonnen (mit Ausnahme der Pandemie 2009). Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.

  • Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich bereits in den Monaten Oktober oder November impfen zu lassen.
  • Selbst zu Beginn und im Verlauf der Grippewelle kann es noch sinnvoll sein, eine versäumte Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie genau vorhersagbar, wie lange eine Influenzawelle andauern wird. In einigen Saisons wurde zum Beispiel nach einer Influenza A-Welle noch eine nachfolgende Influenza B-Welle beobachtet.

Man kann auch vor Operationen geimpft werden:

  • Damit mögliche Impfreaktionen, z. B. eine Temperaturerhöhung, und eventuelle Komplikationen infolge einer Operation genau zugeordnet werden können, sollten vor und nach planbaren Eingriffen gewissen Abstände eingehalten werden: bei Totimpfstoffen wie bei der Influenza-Impfung drei Tage, bei Lebendimpfstoffen wie bei der Masernimpfung zwei Wochen.
  • Dringende Operationen dürfen jederzeit unabhängig von Impfungen durchgeführt werden.
Einfache Maßnahmen helfen

Grippeviren sind sehr ansteckend. Die Impfung bietet den wirksamsten Schutz. Ergänzend kann man sich selbst und andere durch recht einfache Maßnahmen vor einer möglichen Ansteckung durch Grippe- und Erkältungsviren schützen:

  • Mund und Nase beim Husten oder Niesen bedecken, und zwar mit der Armbeuge bzw. einem Taschentuch (das sofort in den Abfall wandert).
  • Häufig die Hände waschen.
  • Zu Erkrankten Distanz halten.
Personenkreise, die sich impfen lassen sollten

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt folgenden Personenkreisen, sich im Herbst gegen Saisonale Influenza impfen zu lassen:

  • alle Personen ab 60 Jahren
  • alle Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel oder bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens schon ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel
  • Personen jeden Alters mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, z. B. chronische Krankheiten der Atemwege, chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten, bestimmte neurologische Krankheiten
  • Personen mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt bzw. -suppression sowie HIV-Patienten
  • alle Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können, zum Beispiel Personen mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz oder Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz bzw. -suppression
  • Menschen mit beruflich bedingtem, erhöhtem Ansteckungsrisiko, z. B. Personal in medizinischen und öffentlichen Einrichtungen, sowie Personen mit direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln.
    Droht eine schwere Influenza-Epidemie können die Gesundheitsbehörden die Impfempfehlung kurzfristig auf weitere Personenkreise ausweiten.
Stellen, an die Sie sich wenden können

Wo kann man sich gegen Grippe impfen lassen:

  • Prinzipiell dürfen jede Ärztin und jeder Arzt gegen Grippe impfen.
  • In der Regel verfügen vornehmlich allgemeinmedizinische, internistische, kinder- und frauenärztliche Praxen über Impfstoff.
  • Teils bieten auch Gesundheitsämter sowie
  • betriebsmedizinische Praxen eine Grippeimpfung an.
Wie sicher?

Wie bei fast jeder Impfung kann die Einstichstelle rot werden und leicht anschwellen. Gelegentlich leidet der Geimpfte in den ersten drei Tagen an leichten Allgemeinsymptomen wie Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen.

Der als Nasenspray verabreichte, abgeschwächte Lebendimpfstoff für Kinder ab sieben Jahren kann eine verstopfte oder laufende Nase auslösen. Zudem verursacht dieser Impfstoff häufig ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Appetitlosigkeit sowie Kopf- und Muskelschmerzen. Derartige Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen ab.

Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind bei allen Impfstoffen sehr selten.

Eiweiß-Allergiker aufgepasst! Wer an einer Hühnereiweißallergie leidet, für den eignen sich nur bestimmte Influenza-Impfstoffe. Weisen Sie Ihren Arzt deshalb unbedingt darauf hin, wenn Sie entsprechend allergisch sind.

Bilder: Grippe vorbeugen - Pressmaster/Shutterstock; Impfen schützt - Alexander Raths/Fotolia