Spiel mit dem Feuer

Grilltipps

Wer falsch grillt, macht seine Mahlzeit zur höchst ungesunden Angelegenheit. Mit diesen Tipps vermeiden Sie die gröbsten Fehler.

In Kürze
Verbrennungsgefahr
Um Unfälle zu vermeiden, muss der Grill sicher stehen. Die größte Gefahr besteht beim Anzünden – aber grundsätzlich sollten Sie etwas zum Löschen bereit haben, solange der Grill heiß ist.
Schadstoffe
Beim falschen Umgang mit Hitze und Grillgut können Benzpyrene, Nitrosamine und krebserregende polyzykilische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen.
Hygiene am Grill
In der Sommerhitze vermehren sich Keime besonders schnell und sind verantwortlich für Magen-Darm-Infekte in der Grillsaison. Mit ein paar einfachen Regeln bei der Vorbereitung und beim Grillen minimieren Sie das Risiko.
Wer falsch grillt, macht seine Mahlzeit zur höchst ungesunden Angelegenheit.
Heißes Thema
Wer falsch grillt, macht seine Mahlzeit zur höchst ungesunden Angelegenheit.
Genießen Sie ohne Reue: Allzu sorgloses Grillen ist ein Spiel mit dem Feuer, auch im übertragenen Sinn. Wer falsch grillt, macht seine Mahlzeit zur höchst ungesunden Angelegenheit. Mit folgenden Tipps vermeiden Sie die gröbsten Fehler.
Brandgefährlich

Trotz rund 4.000 Unfällen pro Jahr unterschätzen viele das Verletzungsrisiko beim Grillen. Auf der sicheren Seite sind Sie mit einem Grill mit GS-Zeichen, der die DIN EN 1860-1 erfüllt. Stellen Sie den Grill kippsicher auf und achten Sie darauf, dass keine brennbaren Gegenstände über ihm hängen.

Die größte Gefahr besteht beim Anzünden: Benutzen Sie dazu niemals Spiritus, Petroleum oder Benzin – der resultierende Feuerball gefährdet Sie und alle Umstehenden. Am sichersten sind feste Anzündhilfen nach DIN EN 1860-3. Warten Sie, bis die Anzündhilfe vollständig verbrannt und die Grillkohle mit einer weißen Ascheschicht überzogen ist, bevor Sie etwas auf den Rost legen.

Achten Sie darauf, dass Kinder nicht zu nahe an den Grill kommen und halten Sie etwas zum Löschen bereit. Unterschätzen Sie nicht die vom Grill ausstrahlende Hitze: Wenn Sie einen Nachmittag lang den Grillmeister geben, sollten Sie sich eine dicke Schürze umbinden. Ansonsten drohen „Grillbrand“ auf dem Bauch und Brandbläschen.

Kohlenmonoxid
  • Verwenden Sie Grillgeräte, die mit Holzkohle, Briketts oder Wood Chips betrieben werden, unter keinen Umständen in Innenräumen. Hier entsteht beim Betrieb und beim Ausglühen geruchloses und giftiges Kohlenmonoxid, das in die Raumluft gelangt.
  • Eine Kohlenmonoxidvergiftung kann zu Hirnschäden führen und endet unter Umständen tödlich.
  • Nutzen Sie deshalb auch die Restwärme von Holzkohlegrills nicht als Heizquelle für Innenräume!
Benzpyrene, Nitrosamine, PAK

Fetttriefendes Fleisch über rotglühenden Kohlen, die Bierflasche in Reichweite, um aufzüngelnde Flammen zu löschen – kaum eine Methode eignet sich besser, Lebensmittel mit krebserregenden Substanzen zu imprägnieren. Tropft Fett ins Feuer, entstehen Benzpyrene, die mit dem Rauch aufsteigen und sich auf alles legen, was auf dem Rost schmurgelt.

  • Fleisch garen Sie am besten in Alufolie oder -schalen und legen es nur zum Abschluss direkt auf den Rost.
  • Faustregel: Je dunkler die Kruste, desto riskanter.
  • Gepökeltes wie rote Wurst hat auf dem Grill nichts verloren: Darin bilden sich bei großer Hitze besonders viele krebserregende Nitrosamine.
  • Die Kruste von einem Kilogramm Grillfleisch enthält bis zu acht Mikrogramm polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK); dies entspricht dem Rauch von 600 Zigaretten.
Schnelle Vermehrung
In der Sommerhitze vermehren sich Keime besonders schnell. Als Hauptschuldigen für Magen-Darm-Infekte in der Grillsaison nennt das Robert-Koch-Institut Campylobacter-Bakterien. Wenn Sie bei der Vorbereitung und beim Grillen ein paar Regeln einhalten, minimieren Sie das Risiko.
Hygiene am Grill
  • Fleisch und Fisch

    • Tauen Sie gefrorenes Fleisch und Fisch ohne Verpackung im Kühlschrank auf.
    • Spülen Sie Fleisch und Fisch danach kurz unter fließendem Wasser ab, trocknen Sie es ab und halten Sie es bis zur Zubereitung kühl.
    • Verwenden Sie unterschiedliche Gabeln bzw. Grillzangen, um keine Keime von rohem Fleisch oder Marinaden auf das fertige Grillgut zu übertragen.
    • Verwenden Sie den Teller für das rohe Grillgut nicht als Servierteller für fertige Speisen.
    • Garen Sie wegen des Salmonellen-Risikos besonders Geflügel ganz durch – das Fleisch sollte auch am Knochen nicht mehr rosa sein.
  • Soßen, Salate, Desserts

    • Halten Sie alles, was nicht erhitzt wird, penibel von rohem Grillgut fern.
    • Bereiten Sie diese Speisen getrennt von rohen tierischen Lebensmitteln zu.
    • Halten Sie Soßen, Mayonnaise und andere empfindliche Speisen wie Desserts kühl und servieren Sie sie erst kurz vor dem Verzehr.
    • Verzichten Sie wegen des Salmonellen-Risikos in der heißen Jahreszeit darauf, rohe Eier zu verwenden, etwa für Tiramisu, Zabaione oder frische Mayonnaise.
  • Arbeitsumgebung

    • Entsorgen Sie Verpackungsmaterial, Auftauwasser und Marinadereste sofort.
    • Reinigen Sie alle Gerätschaften und Oberflächen, die mit rohen tierischen Lebensmitteln, Auftauwasser oder Marinaden in Berührung gekommen sind, gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel.
    • Waschen Sie sich zwischen den einzelnen Zubereitungsschritten immer gründlich die Hände mit warmem Wasser und Seife.
Bild: sutsaiy/Fotolia