Umwelt­freundliche Tipps für Ihr BBQ

Nachhaltig Grillen: Tipps von Grill­kohle bis Vegetarisch

Die Verbindung von Grill­kultur und Nach­haltigkeit ist eine Geschmacks­sache mit Gewissen. Es ist die Wahl, die Umwelt zu berücksichtigen, ohne auf die Freude am Grillen verzichten zu müssen.

  • Die Wahl des Grills und des Grillanzünders: Egal ob Gas-, Elektro- oder Holzkohlegrill. Die Wahl des richtiges Grills und der richtigen Brennstoffe, kann den CO2-Fußabdruck minimieren
  • Nachhaltige Lebensmittel: Regionale Produkte wie Bio-Fleisch oder pflanzliche Alternativen helfen dabei Schadstoffe schon beim Transport oder in der Erzeugung zu reduzieren.
  • Recycling: Richtige Mülltrennung und eine vorausschauende Planung des Grillabends schonen nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
  • Die Reinigung des Grills: Ob durch natürliche Reinigungsmittel, oder durch die eigene Hitze des Grills - Die Reinigung eines Grills kann auch umweltschonend stattfinden.
Die Entscheidung für den passenden Grill kann knifflig sein – bedenken Sie dabei sowohl die Leistung als auch den Umweltschutz.
Holzkohle­grills sind zwar bekannt und geliebt für ihr rauchiges Aroma, tragen jedoch durch Fein­staub und Schad­stoff­ausstoß erheblich zur Umwelt­belastung bei. Wenn Sie sich für einen Holzkohle­grill entscheiden, achten Sie darauf, dass die Kohle DIN EN 1860-2 zertifiziert ist. Das bedeutet, dass sie bestimmte Umweltstandards erfüllt. Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Holz­kohle aus nach­haltiger Forst­wirtschaft stammt, um die Abholzung von Wäldern zu vermeiden.
Gas­grills sind effizienter und sauberer in der Verbrennung, oft nutzen sie aber nicht erneuer­bare Ressourcen. Sie sind eine gute Wahl, wenn Schnellig­keit und Bequemlich­keit gefragt sind. Wird das Gas lokal bezogen, reduzieren sie außerdem den Ausstoß von Emissionen, die auf den Transport­wegen entstehen. Zudem ermöglichen Gas­grills eine genauere Temperatur­regelung, was zu einem geringeren Energie­verbrauch führen kann.
Elektro­grills sind die nach­haltigste Wahl, besonders wenn sie mit Strom aus erneuer­baren Quellen betrieben werden, da sie keine direkten Emissionen verursachen und ideal für den Einsatz in städtischen oder geschlossenen Räumen sind. Sie sind auch eine hervor­ragende Option für diejenigen, die in Wohnungen leben, wo offenes Feuer verboten ist.

Natürliche Anzünd­hilfen aus zertifiziertem Restholz machen Ihren Grill­abend umwelt­freundlicher. Verwenden Sie natürliche Anzünd­hilfen wie Anzünd­würfel oder -wolle aus Holz­spänen und Wachs, die oft aus zertifiziertem Rest­holz hergestellt werden.

Vermeiden Sie Anzünder auf Paraffin- oder Kerosin­basis, da diese aus Erdöl gewonnen werden und die Luft­qualität beeinträchtigen können. Diese Produkte sind eine umwelt­freundliche Alternative, die den Einsatz von nach­haltigen Ressourcen fördert und gleichzeitig eine effiziente und saubere Verbrennung ermöglicht.

Bio-Fleisch und pflanzliche Alternativen
Bei der Auswahl der Lebens­mittel für das Grillen sollten Sie auf regionale Bio-Produkte setzen:
Biologisch erzeugtes Fleisch setzt weniger Treibhaus­gase frei als konventionell produziertes Fleisch und unterstützt nach­haltige landwirtschaft­liche Praktiken. Es stammt aus Betrieben, die auf den Einsatz von chemischen Dünge­mitteln und Pestiziden verzichten und das Wohlergehen der Tiere in den Vorder­grund stellen.

Reduzieren Sie den Fleisch­konsum und grillen Sie mehr saisonales Gemüse und Obst, besonders wenn diese aus regionaler Produktion stammen. Dies minimiert die Transport­wege und fördert eine nach­haltige Landwirt­schaft. Pflanzliche Produkte wie Tofu, Seitan oder Gemüse­spieße sind nicht nur umwelt­freundlich, sondern auch gesund und bieten eine Vielzahl an kulinarischen Möglich­keiten.

Achten Sie auf ökologische Siegel wie Demeter, Natur­land oder Bioland, die strenge ökologische Standards garantieren und somit eine nach­haltige Landwirt­schaft fördern. Lokales und saisonales Gemüse ist nicht nur frischer und nährstoffreicher, sondern unterstützt auch kleine Bauern und fördert die Bio­diversität in Ihrer Region.

Ideen und Rezepte für ein vegetarisches oder veganes BBQ:

Setzen Sie auf frisches Gemüse, pflanzliche Proteine wie Tofu, Seitan oder veganen Grillkäse und Marinaden.

Unser Tipp: Beginnen Sie mit marinierten Gemüse­spießen: Paprika, Zucchini, Pilze und Cherry­tomaten bieten unterschiedliche Geschmacks­richtungen. Eine weitere Option ist gegrillter Halloumi, der durch seine feste Konsistenz und den salzigen Geschmack überzeugt. Probieren Sie gegrillte Avocado­hälften, die Sie mit Salsa füllen können. Überraschen Sie mit kreativen Burger-Varianten aus Linsen, Kicher­erbsen oder schwarzen Bohnen. Und denken Sie an die Beilagen: Couscous-Salate, frische Blatt­salate und gegrilltes Brot mit verschiedenen Dips runden das Angebot ab. Als Dessert eignen sich Obst­spieße oder gegrillte Bananen mit dunkler Schokolade.

Denken Sie aber daran, dass beim fleischlosen Grillen die Regionalität ein nicht unergeblicher Hebel beim Thema Nachhaltighkeit ist. Nicht-heimische Lebensmittel wie zum Beispiel Avocados oder Bananen müssen aufwändig importiert werden. Ein Blick auf die Herkunftsangabe beim Einkauf lohnt sich also genauso wie die Prüfung, was es alternativ an regionalen Lebensmitteln gibt.

Marinieren Sie das Grill­gut einige Stunden vorher, um die Aromen zu intensivieren.

Unser Tipp: Probieren Sie zum Beispiel eine Marinade aus Olivenöl, Knoblauch, Zitronen­saft und frischen Kräutern für Gemüse­spieße.

Verwenden Sie spezielle Grill­matten oder -pfannen. Diese verhindern, dass kleines Gemüse durch den Rost fällt. Das richtige Grill­werkzeug, wie Zangen und Spieße, erleichtert das Wenden und sorgt für gleich­mäßige Gar­ergebnisse.
Experimentieren Sie mit Gewürzen und Kräutern, um jedem Gericht eine einzigartige Note zu verleihen.
Recycling
Eine voraus­schauende Planung des Barbecues und etwas Kreativität bei der Reste­verwertung helfen Ihnen Lebens­mittel­verschwendung zu vermeiden.
  • Planen Sie den Einkauf für Ihr Grill­fest sorgfältig und kaufen Sie im Zweifels­fall etwas weniger ein. Meistens bleibt nach Grill­festen sehr viel Essen übrig.
  • Geben Sie Ihren Gästen etwas von dem übrig gebliebenen Essen mit nach Hause. So freuen sich alle am nächsten Tag nochmal über eine leckere Mahlzeit.
  • Bewahren Sie Reste in wieder­verwend­baren Behältern auf, um die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen.
  • Überlegen Sie sich kreative Wege, um Grill­reste in neue Mahl­zeiten zu verwandeln, wie zum Beispiel in Salate oder Beilagen. 
Hausmittel und Grillbürste
Mit einigen Tipps und Tricks können Sie Ihr Grillzubehör einfach und umwelt­schonend reinigen. 
  • Nutzen Sie die Hitze des Grills, um den Gril­lrost zu reinigen. Mit der sogenannten Pyrolyse (Ausbrennen des Grills) werden Verschmutzungen bei sehr hohen Temperaturen ausgebrannt und lösen sich so ganz einfach Rost. Die verbliebenen Rück­stände können Sie im Anschluss mit einer Draht­bürste abbürsten.
  • Verwenden Sie natürliche Reinigungs­mittel wie Apfelessig und Zucker. Geben Sie das Gemisch in eine Sprüh­flasche und sprühen Sie damit den noch heißen Grill ein und lassen ihn anschließend abkühlen. 
  • Die Verwendung von Essig­essenz und Backpulver für hartnäckigen Schmutz ist ebenfalls sehr effektiv und schonend für die Umwelt.
  • Vermeiden Sie die Freisetzung von schädlichen Chemikalien, indem Sie diese natürlichen Haus­mittel verwenden.
Vorsichts­maßnahmen

Das Grillen birgt verschiedene Risiken, die oft unter­schätzt werden. Hier sind einige wichtige Sicherheits­tipps:

  • Hygiene am Grill: Tauen Sie gefrorenes Fleisch und Fisch ohne Ver­packung im Kühlschrank auf und spülen Sie diese dann kurz unter fließendem Wasser ab. Verwenden Sie unter­schiedliche Utensilien für rohes und gekochtes Grillgut, um Kreuz­kontamination zu vermeiden. Garen Sie Geflügel immer vollständig durch, um Salmonellen zu vermeiden.
  • Kohlen­monoxid: Verwenden Sie niemals Holzkohle­grills in Innen­räumen, da dies zu einer gefährlichen Anreicherung von Kohlen­monoxid führen kann, was tödlich enden kann. Achten Sie darauf, dass der Grill immer im Freien verwendet wird.
  • Minimierung von Schad­stoffen: Vermeiden Sie es, Fett direkt auf die Kohlen tropfen zu lassen, da dies krebs­erregende Substanzen freisetzen kann. Verwenden Sie stattdessen Alu­folie oder -schalen, um das Fleisch zu garen.
  • Brand­gefahr: Stellen Sie sicher, dass der Grill stabil steht und ver­wenden Sie nur zugelassene Anzünd­hilfen. Halten Sie Kinder fern und haben Sie stets Lösch­mittel bereit, um im Notfall schnell reagieren zu können.
Wussten Sie schon …?

Keime abwehren

Schon bei der Vorbereitung der Salate, Beilagen und des Grill­guts entscheidet sich, ob Ihre Grill­feier ein Erfolg oder Rein­fall wird. Achten Sie daher auf die Hygiene und notwendige Kühlung, damit sich die Gäste keinen Magen-Darm-Keim einfangen: 

  • Reinigen Sie gründlich alle Gerätschaften und Ober­flächen, die mit rohen tierischen Lebens­mitteln, Auftau­wasser oder Marinaden in Berührung gekommen sind.
  • Waschen Sie sich zwischen den einzelnen Zubereitungs­schritten immer gründlich die Hände mit warmem Wasser und Seife.
  • Bereiten Sie alles, was nicht gegart wird, getrennt vom rohen tierischen Grillgut zu.
  • Halten Sie Salate, Soßen, Mayonnaise und andere empfindliche Speisen wie Desserts kühl und servieren Sie sie erst kurz vor dem Verzehr.
  • Verzichten Sie wegen des Salmonellen-Risikos in der warmen Jahreszeit auf Rezepturen mit rohen Eiern, etwa bei Tiramisu oder frischer Mayonnaise.
  • Garen Sie Geflügel durch, bis das Fleisch auch am Knochen nicht mehr rosa ist.
  • Verwenden Sie frische Teller, Besteck und Grillzangen für das fertige Grillgut, um keine Keime von den rohen tierischen Lebens­mitteln zu übertragen.

Am Spieß

Fleisch und Gemüse am Spieß sorgt für Abwechslung. Falls Sie Holzspieße verwenden, legen diese vor dem Grillen eine Stunde in Wasser – dann verkohlen sie nicht.

Effekt wie Kettenrauchen

Beim Grillen über offenem Feuer kontaminieren heiße Rauch­gase das Grillgut mit Schad­stoffen, da Fleisch­saft und Fett ungehindert in die Glut tropfen können. Ein Kilo derart verqualmtes Fleisch kann unter Umständen so viel Benzpyren wie 600 Zigaretten enthalten.

Bier? Ja und Nein!

Es bringt nichts, den Grill mit Bier "abzulöschen". Auf die Kohlen gegossen, erhöht es die Rauch­entwicklung, die Asche wird aufgewirbelt und damit erhöht sich lediglich die Schad­stoff­belastung während sich am Geschmack des Grillguts nichts ändert.

Schadstoffe minimieren

Grillen macht Fleisch, Fisch und Geflügel bekömmlich, tötet Keime ab und reichert das Grillgut mit leckeren Röstaromen an. Leider entstehen dabei auch Schad­stoffe. 
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Bild: sutsaiy/Fotolia