Schon bei der Vorbereitung der Salate, Beilagen und des Grillguts entscheidet sich, ob Ihre Grillfeier ein Erfolg oder Reinfall wird. Achten Sie daher auf die Hygiene und notwendige Kühlung, damit sich die Gäste keinen Magen-Darm-Keim einfangen:
Glut und Gesundheit





Rund ums Grillen
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Keime abwehren
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Gas, Elektro oder Holzkohle?
Für die leckeren Röstaromen ist ausschließlich die Hitze verantwortlich. Sofern Sie kein originales Barbecue veranstalten wollen, bei dem das Grillgut mit indirekter Hitze gegart wird, genügen Elektro- und Gasgrill. -
Am Spieß
Fleisch und Gemüse am Spieß sorgt für Abwechslung. Falls Sie Holzspieße verwenden, legen diese vor dem Grillen eine Stunde in Wasser – dann verkohlen sie nicht.
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Effekt wie Kettenrauchen
Beim Grillen über offenem Feuer kontaminieren heiße Rauchgase das Grillgut mit Schadstoffen. Ein Kilo derart verqualmtes Fleisch enthält so viel Benzpyren wie 600 Zigaretten. -
Grenzwert für Benzpyren
Laut deutscher Fleischverordnung darf Fleisch maximal 1 μg Benzpyren pro kg enthalten. -
Bier? Ja und Nein!
Bier-Marinade bewirkt, dass im Grillfleisch nur halb so viel krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen. Auf die Kohlen gegossen erhöht es dagegen nur die Rauchentwicklung und damit die Schadstoffbelastung.
(Quelle: J. Agric. Food Chem. 2014)
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Schadstoffe minimieren
Grillen macht Fleisch, Fisch und Geflügel bekömmlich, tötet Keime ab und reichert das Grillgut mit leckeren Röstaromen an. Leider entstehen dabei auch Schadstoffe. Diese lassen sich aber mit folgenden Tipps minimieren: -
Schadstoffe minimieren: PAK (polyzyklische aromatische Wasserstoffe)
(Quellen: BfR, Deutsche Krebsgesellschaft)
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Schadstoffe vermeiden: Aluminium
Salz und Säuren (z. B. Zitrone, Essig) lösen Aluminium-Ionen aus Alufolie und Alugrillschalen. Verwenden Sie daher Edelstahlschalen für mariniertes und gewürztes Grillgut.
(Quellen: BfR, Deutsche Krebsgesellschaft)
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Schadstoffe vermeiden: Nitrosamine
Grillen Sie nichts Geräuchertes oder Gepökeltes, z. B Kasseler, Räucherspeck, Landjäger, Wiener Würstchen, Bockwürstchen, Fleischwürste. Beim Erhitzen nitrithaltiger Lebensmitteln entstehen krebserregende Nitrosamine.
(Quellen: BfR, Deutsche Krebsgesellschaft)
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Schadstoffe vermeiden: Acrylamid
Acrylamid bildet sich vorwiegend dort, wo erhitzte kohlenhydratreiche Speisen wie Kartoffeln oder Gemüsebratlinge braun werden. Daher Grillgut nur goldgelb garen.
(Quellen: BfR, Deutsche Krebsgesellschaft)
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Schadstoffe vermeiden: HAA (heterozyklische aromatische Amine)
Lassen Sie Fleisch, Fisch und Geflügel nicht zu lange bei hoher Hitze auf dem Rost liegen. Bei über 220 °C reichern sich darin rasch krebserregende heterozyklische aromatische Amine (HAA) an.
(Quellen: BfR, Deutsche Krebsgesellschaft)
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Schadstoffe vermeiden: PAK + HAA + Acrylamid
Schneiden Sie verbrannte Stellen großzügig ab, sie enthalten sehr hohe Mengen krebserregender Schadstoffe.
(Quellen: BfR, Deutsche Krebsgesellschaft)
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Allgemeine Regeln für sicheres Grillen
(Quellen: Paulinchen e. V., VIS Bayern)
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Regeln für sicheres Grillen mit dem Holzkohlegrill
(Quellen: Paulinchen e. V., VIS Bayern)
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Regeln für sicheres Grillen mit dem Gasgrill
(Quellen: Paulinchen e. V., VIS Bayern)
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Folgenschwere Unfälle
Jedes Jahr ereignen sich schätzungsweise 4.000 Grillunfälle, 400 bis 500 mit schweren Brandverletzungen bei den Beteiligten.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV))
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Achtung, Stichflamme!
Die häufigste Ursache für Grillunfälle sind flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus, Petroleum oder Benzin. Verpuffen diese, kann eine Stichflamme aus dem Grill schlagen, die umstehende Personen in Brand setzt und schwer verletzt.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV))
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Hautverbrennungen versorgen
Ein unachtsamer Griff an den Grill oder ein Sonnenbrand – bei sommerlichen Grillfeiern sind Hitzeverletzungen nicht weit. So reagieren Sie richtig:
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Schuld sind alle!
Kommen beim Grillen Menschen oder Sachen zu Schaden, haftet nicht nur der Verursacher. Die Justiz sieht bei einem Grillunfall alle Beteiligten einer Grillfeier in der Verantwortung, da diese das gefährliche Verhalten des Verursachers hätten verhindern können. Ob und welche Verischerung bei einem Grillunfall zahlt, kommt auf die Umstände an.
(Quelle: OLG Hamm (Az. 9 U 129/08)