Spaß mit Balance

Stehpaddeln

Stand Up Paddling ist eine Wassersportart, die keinen hohen Grad an Sportlichkeit verlangt und leicht zu erlernen ist. Gleichwohl fördert das Paddeln auf dem Board Ausdauer, Kraft und Gleichgewichtssinn.

In Kürze
Freizeitsport mit Spaßfaktor
Stehpaddeln bzw. Stand Up Paddling (SUP) ist ein populärer Freizeitsport mit hohem Spaßfaktor. Zudem trainiert regelmäßiges Stehpaddeln Balance, Koordinationsfähigkeiten sowie Rumpf- und Bauchmuskulatur.
Geringes Risiko
Die Gesundheitsrisiken beim Stehpaddeln sind gering – vorausgesetzt Sie schützen sich vor der Sonne und überfordern sich nicht, indem Sie sich in gefährliche Gewässer begeben.
Was ist zu beachten?
Bei bestimmten Gesundheitsproblemen sollten Sie sich Alternativen zum Stehpaddeln suchen. Wie bei allen Sportarten sind einige Verhaltensregeln zu beachten.
Stehpaddeln macht Spaß und trainiert nebenbei fast den ganzen Körper.
Paddeln auf dem Wasser
Stehpaddeln macht Spaß und trainiert nebenbei fast den ganzen Körper.
Stehpaddeln lockt immer mehr Menschen aufs Wasser. Die junge Sportart ist schnell zu lernen, macht Spaß und trainiert nebenbei fast den ganzen Körper. Jedoch birgt Stehpaddeln auch ein paar Risiken, insbesondere wenn Sie nicht allein auf dem Wasser sind.
Mit dem Brett übers Wasser

Beim Stehpaddeln oder Stand Up Paddling (SUP) stehen Sie aufrecht auf einer Art Surfbrett und schieben sich mithilfe eines langen Paddels übers Wasser. Die sportliche Herausforderung dabei ist, dass Sie bei Wellengang, Tempowechseln und Richtungsänderungen die Balance halten.

Stehpaddeln erlangte als Freizeitsport binnen weniger Jahre große Popularität. Mittlerweile wird es auch als Wettkampfsport betrieben – mit Disziplinen wie Sprint und Langstrecke.

Als Erfinder des Stand Up Paddling gilt der weltbekannte Wellenreiter Laird Hamilton. Er ließ sich 2001 ein Stehpaddel anfertigen, mit dem er aufrecht auf einem großen Tandembrett aufs Meer hinaus paddeln und besser manövrieren konnte. Aber schon Jahrzehnte davor nutzten Surflehrer Paddel, um auf ihren Brettern schneller die Wellenzone oder die Schüler zu erreichen.

Yoga auf dem Wasser

Auch Yoga-Fans haben Stehpaddeln für sich entdeckt. Das Board dient als wankende Unterlage, die Gleichgewicht und Körperspannung beim Yoga noch stärker fordert.

Gesundheitliche Voraussetzungen abklären

Stehpaddeln eignet sich für alle Altersgruppen – vorausgesetzt es sprechen keine gesundheitlichen Gründe dagegen. Kinder sollten jedoch nicht ohne Aufsicht Stehpaddeln, insbesondere bei mangelhaften Schwimmfähigkeiten. Zudem ist eine gewisse geistige Reife nötig, um Kollisionen mit Wassersportlern oder anderen Wasserfahrzeugen vorbeugen zu können.

Gesundheitliche Gründe, die grundsätzlich gegen Stehpaddeln sprechen:

  • Angst vor Wasser
  • eingeschränkter Gleichgewichtssinns
  • schwere orthopädische Erkrankung, z. B. Rheuma, Osteoporose
    Demenz

Akute gesundheitliche Probleme, bei denen Sie Wassersport meiden sollten:

  • Fieber
  • akute Ohrerkrankungen – Gehörgang-, Trommelfell- oder Mittelohrentzündung etc.
  • Loch im Trommelfell
  • akute Verletzungen oder Wunden – Achtung, hierzu zählen auch frische Tattoos
  • Hautentzündungen und -erkrankungen, die sich durch scheuernde Wassersportkleidung oder verunreinigtes Wasser verschlechtern können

Risiken abklären
Sind Sie gebrechlich oder haben Sie ein Leiden, das Ihre sportliche Belastbarkeit einschränkt? Fragen Sie Ihren Arzt, ob und unter welchen Bedingungen Sie Wassersport treiben können.

Für Balance und Muskulatur
Regelmäßiges Stehpaddeln trainiert Balance, Rumpf- und Bauchmuskulatur. Außerdem müssen die Beinmuskeln konstant arbeiten, um das Brett stabil zu halten. Bei Wendemanövern ist zusätzlich die Koordination gefordert, da Sie gleichzeitig mit den Armen steuern und mit den Beinen übers Brett tänzeln müssen. Mit zunehmender Trainingsdauer profitiert auch Ihre Ausdauer.
Risiken vermeiden

Wie bei jeder körperlichen Sportart besteht auch beim Stehpaddeln ein Verletzungsrisiko. Zum einen bei Stürzen auf Brett und Paddel, zum andern bei Kollisionen mit Wassersportlern oder -fahrzeugen.

Nichtschwimmer und ungeübte Schwimmer sollten außerhalb von Nichtschwimmerbereichen eine Schwimmweste tragen, um sich nicht unnötig einem Ertrinkungsrisiko auszusetzen.

Hinzu kommt das erhöhte Sonnenbrandrisiko. Einerseits erhöht sich die UV-Belastung für Haut und Augen durch die reflektierende Wasserfläche und den Linseneffekt auf nasser Haut. Andererseits kühlt der Wind die Haut, was eine geringere Sonnenbelastung vorgaukelt.

Ein weiteres Gesundheitsrisiko geht von schlechter Wasserqualität aus, insbesondere durch Verschmutzung mit Krankheitserregern und giftigen Algen.

Bei großen und stark fließenden Gewässern kommen weitere Unfallrisiken hinzu, die je nach Region stark variieren. Prominente Beispiele sind:

  • Feuerquallen oder gezeitenbedingte Strömungen an Meeresküsten
  • Brückenpfeiler, Schleusen, Wehre, Buhnen oder Wasserwalzen in Flüssen
Verhaltensregeln beachten

Folgende Tipps und Verhaltensregeln erleichtern Ihnen den Einstieg ins Stehpaddeln und geben Ihnen mehr Sicherheit beim Sport:

Allgemein

  • Besuchen Sie einen Stehpaddelkurs.
  • Informieren Sie sich über lokale Gefahren (Strömungsverhältnisse) und besondere Regeln beim Wasserverkehr.
  • Meiden Sie sich möglichst Wasserverkehrsstraßen.
  • Halten Sie mindestens zwei bis drei Meter Abstand zu Schwimmern und fahren Sie nie direkt auf Schwimmer zu.
  • Halten Sie sich fern von Zonen, die von Kitesurfern und Windsurfern frequentiert werden.
  • Benutzen Sie bei Wind und Wellen eine Sicherheitsleine (Leash), die Sie mit dem Brett verbindet.
  • Ungeübte Schwimmer, Nichtschwimmer und Kinder sollten in offenen Gewässern eine Schwimmweste tragen und niemals allein auf dem Wasser sein.

Wasserverkehr

  • Als Stehpaddler bewegen Sie ein Wasserfahrzeug!
  • Weichen Sie rechts aus, wenn Ihnen ein anderes Wasserfahrzeug direkt entgegenkommt. (Rechtsausweichregel)
  • Kreuzt ein anderes Wasserfahrzeug Ihren Weg, weichen Sie entgegen dessen Fahrtrichtung aus.
  • Windkraft hat Vorfahrt vor Muskelkraft.
  • Große, weniger wendige Wasserfahrzeuge haben Vorfahrt.
  • Halten Sie von großen Schiffen viel Abstand, diese können nur schwer manövrieren.
  • Verhalten Sie sich grundsätzlich so, dass Sie andere Wassersportler und Wasserfahrzeuge weder behindern noch gefährden.

Ausrüstung

  • SUP-Brett und -Paddel kosten zusammen auch gebraucht schnell über 1.000 Euro. Schnuppern Sie besser zunächst bei einem Kurs in den Sport hinein.
  • Für Einsteiger bieten sich aufblasbare Boards der Form „Allround“ an. Diese benötigen weniger Platz als feste Boards und sind ideal zum Lernen.
  • Sonnenschutz: wasserfeste Sonnencreme, Sonnenbrille, Wassersportkleidung mit UV-Schutz.
  • Für Kinder, ungeübte Schwimmer: eine ohnmachtssichere Schwimmweste mit Schrittgurt.
  • Bei Kälte: Neopren- oder SUP-Trockenanzug.
  • Bei Flussfahrten: Wassersporthelm, Wildwasserweste, Trillerpfeife und Neoprenschuhe.
Bilder: Stehpaddeln - Kzenon/Shutterstock; Schutz vor Sonnenbrand - Rido/Adobe Stock; Hilfe im Notfall - Daviles/Shutterstock