Nicht nur an Ostern interessant

Infografik: Ei – eine runde Sache

Sie werden verehrt, bemalt, verschenkt und verzehrt: Eier. Insbesondere Hühnereier schätzt der Mensch seit über 8.000 Jahren als hochwertige Nährstoffquelle. Aufgrund seines hohen Cholesteringehalts gilt Eidotter für bestimmte Risikogruppen als gesundheitsschädlich. Doch urteilen Sie selbst: Wir haben die wichtigsten Fakten zu diesem Nahrungsmittel für Sie zusammengetragen.
Infografik Eier Teil 1
Infografik Eier Teil 2
Infografik Eier Teil 3
Infografik Eier Teil 4
Infografik Eier Teil 5
Wussten Sie schon …?

Eierproduktion in Deutschland

Rund 40 Millionen deutsche Legehennen produzierten im Jahr 2014 über 13,8 Milliarden verwendbare Eier. Damit decken hiesige Erzeuger die Nachfrage allerdings nur zum Teil.

(Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL))

Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch

Der Eierkonsum der Deutschen schwankt seit Jahren um einen Durchschnitt von 215 Eiern pro Jahr. Rund 52 % der Eier kaufen Haushalte als „Schalenei“, 32 % verarbeitet die Industrie und 16 % landen in Großküchen, Bäckereien und in der Gastronomie.

Im Jahr 2018 verzehrten die Einwohner Deutschlands 19,5 Milliarden Eier.

  • 2006: 208 Eier
  • 2018: 235 Eier

(Quellen: Statista 2018, BMEL)

Gut für die Hennen

Die Deutschen lehnen Eier aus Käfighaltung ab.

Im Jahr 2017 stammten 65,5 % der an private Haushalte verkauften Eier aus Bodenhaltung, 9,6 % aus Kleingruppenhaltung, 15,4 % aus Freilandhaltung und 10,5 % aus ökologischer Erzeugung.

Essbare Verwandte

Nicht nur Hühnereier landen auf den Speisekarten dieser Welt. Hier die wichtigsten Alternativen nach Durchschnittsgewicht sortiert:

  • Wachtelei 10 g
  • Hühnerei 60 g
  • Entenei 70 g
  • Gänseei 160 g
  • Emu-Ei 600 g
  • Straußenei 1.600 g

Außen Kalk, innen Nährstoffe

Ein Hühnerei der Gewichtsklasse M mit 60 g essbaren Anteil enthält ungefähr:

  • Wasser 44,77 g
  • Eiweiß 7,55 g
  • Fette 6,37 g
  • Cholesterin 224 mg (vorwiegend im Dotter)
  • Brennwert 93 kcal

Nennenswerte Nährstoffe:

  • Vitamin B12
  • Vitamin A
  • Biotin

(Quelle: USDA National Nutrient Database)

Das perfekte Ei

Hier gehen die Meinungen stark auseinander. Zumindest sollte das Ei gelocht werden, damit die Schale nicht platzt. Außerdem sollte das Wasser kochen, bevor Sie das Ei hineinlegen.

Hier die optimalen Garzeiten für Ihr perfektes Ei bei ca. 100 °C Wassertemperatur:

  • Garzeit 3–4 Minuten: Eiweiß zähflüssig, Dotter flüssig
  • Garzeit 4–5 Minuten: Eiweiß weich bis fest, Dotter flüssig
  • Garzeit 6–8 Minuten: Eiweiß fest, Dotter geronnen, feucht
  • Garzeit 8–10 Minuten: Eiweiß fest, Dotter fest, trocken

Ganz individuell lässt sich die Garzeit mit dem Eirechner berechnen. 

Ei aus der heißen Quelle

Für Feinschmecker gilt das Onsen-Ei als Inbegriff der Perfektion. Erfunden habe es die Japaner, die ihre Hühnereier mit etwas Geduld in heißen Quellen (jap. Onsen) gegart haben.

Wer ein Wasserbad (Bain-Marie) oder einen Dampfgarer besitzt, kann diese Zubereitungsart auch zu Hause ausprobieren. Onsen-Eier zeichnen sich durch ein cremiges Eigelb aus, allerdings bleibt das Eiweiß relativ weich.

Garzeit 45–60 Minuten bei 64,5–68,0 °C Wassertemperatur; Eiweiß weich, Dotter weich

Was steht auf dem Ei?

Seit 1. Januar 2004 müssen alle Eier in Europa einheitlich gekennzeichnet werden. Der dreiteilige Zeichencode gibt Auskunft über Haltungsform, Herkunftsland und Legebetrieb. Besonders wichtig ist die erste Zahl:

0 = Biohaltung,
1 = Freilandhaltung,
2 = Bodenhaltung,
3 = Käfighaltung.

Mehr dazu unter www.was-steht-auf-dem-ei.de

Wie viele Eier pro Woche sind unbedenklich?

Die amerikanische Herzgesellschaft (AHA) hält zwei Eigelb pro Woche prinzipiell für unbedenklich. Wer normale Cholesterinwerte hat und auch sonst zu keiner Risikogruppe – z. B. Raucher oder Diabetiker – zählt, kann mehr Eier verdrücken.

Fabergé-Eier – legendär und einzigartig

Zwischen 1885 und 1917 kreierte Hofjuwelier Carl Peter Fabergé 50 Schmuckeier für die russische Zaren-Familie. Das letzte öffentlich versteigerte Fabergé-Ei erzielte 2007 die Rekordsumme von 12,5 Millionen Euro. Bis heute gelten sieben der Schmuckeier als verschollen.

Tausendjährige Eier? Lecker!

Vor über 500 Jahren entwickelten Chinesen eine eigentümliche Konservierungsmethode für Eier. Das frische Ei wird bis zu fünf Monate in einen Brei aus Schwarztee, Salz, Holzasche oder Ätznatron und diversen Gewürzen eingelegt. Danach ist das Tausendjährige Ei bis zu drei Jahre haltbar. Das Produkt sieht zwar gewöhnungsbedürftig aus und riecht beim Schälen streng, schmeckt aber vorzüglich.

Ach du dickes Ei!

Am 2. März 2016 präsentierte ein stolzer Hühner-Besitzer aus Wolfenbüttel den Medien ein Riesenhühnerei – mit 184 Gramm dreimal so schwer wie normal. Das größte bekannte Hühnerei legte jedoch ein Italiener-Huhn am 25. Februar 1956 in New Jersey, USA. Laut Guinness-Buch der Rekorde wog das Ei 454 Gramm und hatte zwei Dotter.

Ostereier – damals und heute

Urchristen bemalten Eier rot, um an das vergossene Blut Jesus‘ zu erinnern. Das Osterei verbreitete sich mit dem Christentum. Regionale Einflüsse bereicherten es um Facetten wie bunte Verzierungen, rituelles Verstecken oder Osterbrunnen.

Eier und Hasen galten schon in der Antike als Fruchtbarkeitssymbole. So entstand der Mythos vom Osterhasen. Er ist in Deutschland seit dem späten 17. Jahrhundert als Eierbote verbürgt, der seine Gaben in Gras und Gesträuch versteckt. „Mitbewerber“ waren lange auch Fuchs, Hahn, Storch und Kuckuck.

Bild: Sea Wave/Shutterstock