Vorbeugen und handeln

Tipps gegen Kopfschmerzen

Ihre Allianz Gesundheitswelt zeigt Ihnen, welche Hausmittel gegen Kopfschmerzen helfen, und berät Sie, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

In Kürze
Kopfschmerzarten
Es gibt über 250 Kopfschmerzarten. In neun von zehn Fällen lassen sich die Schmerzen auf Spannungskopfschmerzen, Migräne oder eine Kombination beider Arten zurückführen.
Hausmittel helfen
Den lästigen Brummschädel wird man nicht nur mit Tabletten los. Oft reichen sanfte Mittel gegen den Schmerz: Eine Tasse Kaffee, feuchte Kompressen oder ein Spaziergang.
Wann Arzt aufsuchen?
Treten die Schmerzen regelmäßig auf, und nehmen Sie deswegen an mehreren Tagen im Monat Schmerzmittel? Nehmen die Attacken an Häufigkeit und Schwere zu? Sind Schmerzmittel wirkungslos? In diesen Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Bei Kopfschmerzen können Sie vorbeugen und handeln.
Was hilft bei Kopfschmerzen?
Bei Kopfschmerzen können Sie vorbeugen und handeln.
Etwa 40 Prozent der erwachsenen Deutschen leiden mehrmals im Monat an Kopfschmerzen. Wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Meist handelt es sich um harmlose Span­nungs­kopf­schmer­zen. Erfahren Sie hier, welche Hausmittel helfen und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Die wichtigsten Arten

Mediziner unterscheiden über 250 Arten von Kopfschmerzen. Die wichtigsten Kopfschmerzarten sind:

  • Spannungskopfschmerzen: leicht bis mittelschwer, drückend bis ziehend. Schmerzen strahlen vom Nacken über den Hinterkopf bis zur Stirn aus. Sie lassen bei Bewegung und an frischer Luft meistens nach und sind gut mit Schmerzmitteln behandelbar.
    Dauer: Minuten bis Tage.
  • Migränekopfschmerzen: stark bis quälend, pulsierend bis pochend, meist einseitig. Dauer vier bis 72 Stunden. Weitere Details wie Charakteristika und Behandlung finden Sie auf unserer Migräne-Seite.
  • Clusterkopfschmerzen: unerträglich, stechend-bohrend, streng einseitig, anfallsartig bis zu achtmal pro Tag. Schmerzen konzentrieren sich hinter einem Auge, im Bereich zwischen Stirn und Schläfe. Konventionelle Schmerzmittel sind wirkungslos.
    Dauer: 15 Minuten bis drei Stunden.
    Erfahren Sie mehr hierzu auf unserer Seite zum Cluster-Kopfschmerz.

Des Weiteren können Kopfschmerzen banale Ursachen haben, die Folge eines Unfalls oder einer anderen Erkrankung sein. Hier einige Beispiele:

  • Kältekopfschmerzen durch den Verzehr großer Mengen kalter Speisen oder Getränke
  • Sexualkopfschmerzen vor oder während des Höhepunkts, meist bei Migränepatienten
  • Stirnschmerzen bei Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • medikamenteninduzierte Kopfschmerzen als unerwünschte Wirkung eines Medikaments oder infolge häufigen Schmerzmittelgebrauchs
  • Kopfschmerzen nach Verletzungen der Halswirbelsäule, z. B. Schleudertrauma
  • Kopfschmerzen bei Halswirbelsäulen-Erkrankungen, z. B. Bandscheibenverschleiß
  • Kopf- und Augenschmerzen bei grünem Star (Glaukom)
  • Vernichtungskopfschmerz bei einer speziellen Form der Hirnblutung (Subarachnoidalblutung): plötzlich eintretende extreme Kopfschmerzen, die häufig binnen einer Minute ihr Maximum erreichen, unter anderem gefolgt von akuten Bewusstseinsstörungen und Nackensteifigkeit. Notfall!

Notfall Hirnblutung: Plötzliche extreme Kopf­schmer­zen, gefolgt von akuten Be­wusst­seins­stö­run­gen und Nacken­stei­figkeit, können Zeichen einer Sub­arach­noidal­blu­tung sein, einer spe­ziellen Form der Hirn­blu­tungNotarzt alarmieren!

Sanfte Methoden

Folgende sanfte Methoden eignen sich, Kopfschmerzen vorzubeugen oder zu lindern:

  • Trinken Sie ausreichend. Nicht selten verursacht Flüssigkeitsmangel Kopfschmerzen. Achten Sie daher bei trockener Zimmerluft, während des Sports oder bei Hitze auf Ihre Flüssigkeitszufuhr.
  • Meiden Sie Alkohol und Zigaretten. Alkohol und Nikotin können Migräne-Anfälle triggern.
  • Achten Sie auf eine bewusste Ernährung. Empfindliche Naturen reagieren auf niedrigen Blutzucker mit Kopfschmerzen. Schränken Sie außerdem Lebensmittel ein, die Kopfschmerzen auslösen können. Hierzu zählen Schokolade, Rotwein, Käse und Glutamat.
  • Trinken Sie Kaffee oder Schwarztee. Koffein verengt die Blutgefäße, die bei Migräne und Kopfschmerzen oft erweitert sind. Davon profitieren vor allem Menschen, die selten Koffeinhaltiges trinken. Kaffeetrinker sollten beachten: Plötzlicher Koffein-Entzug kann an den ersten Tagen zu Kopfschmerzen führen.
  • Massieren Sie Pfefferminzöl in Stirn und Schläfen. Die ätherischen Öle wirken fast so gut wie Schmerztabletten. Nicht in Augen, Wunden oder auf Schleimhäute bringen. Achtung: Verursacht bei Babys und Kleinkindern Atemnot – daher ungeeignet für die Kleinen!
  • Legen Sie bei Spannungskopfschmerzen warme, feuchte Kompressen auf Schulter und Nacken.
  • Gegen Stirnkopfschmerzen können kalte Kompressen helfen. Eine Minute auflegen, mindestens drei Minuten pausieren und das ganze zweimal wiederholen.
  • Bewegen Sie sich an der frischen Luft. Das kann Spannungskopfschmerzen vertreiben.
  • Trainieren Sie regelmäßig Ihre Ausdauer. Dreimal pro Woche eine halbe Stunde beim Sport schwitzen kann Spannungskopfschmerzen und Migräne vorbeugen.
  • Entspannen Sie sich. Viele Menschen reagieren auf Stress, Reizüberflutung und körperliche Anspannung mit Kopfschmerzen. Gönnen Sie sich Auszeiten, um zu entspannen und Stress abzubauen.
  • Schlafen  Sie ausreichend. Schlafmangel begünstigt Spannungskopfschmerzen.
  • Betroffene mit Clusterkopfschmerzen sollten folgende Auslöser meiden: Alkohol, Nikotin, histaminreiche Kost wie gereifte Käse, Fischkonserven und Sauerkraut, blendendes Licht sowie Nitroglyzerin (Herzmedikament).
Im Notfall

Wenn Hausmittel nicht wirken, bleibt nur der Griff zur Schmerztablette. Als Schmerzmittel der ersten Wahl gegen gelegentliche Spannungskopfschmerzen empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft Tabletten mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder einer fixen Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein.

Kopfschmerztabletten – auch solche, die man ohne Rezept in der Apotheke bekommt – sollten Sie mit Rücksicht auf Ihre Gesundheit nicht häufiger als zehn Mal pro Monat nehmen. Denn zu oft, zu lange oder zu hoch dosiert können die Mittel selbst Kopfschmerzen verursachen. Mediziner sprechen dann von Schmerzmittelkopfschmerzen. Eine Kopfschmerztablette sollten Sie daher wirklich nur dann schlucken, wenn es nicht mehr anders geht. Wenn Sie häufiger mit Kopfschmerzen zu kämpfen haben, probieren Sie doch einmal eines der Hausmittel gegen den Brummschädel. Falls Ihnen die Hausmittel nicht helfen, besprechen Sie Ihre Beschwerden am besten mit einem Arzt.

Hinweise zur Medikamenteneinnahme:

Alle Schmerzmedikamente können schwere Nebenwirkungen hervorrufen, vor allem, wenn sie sehr häufig oder in hoher Dosis eingenommen werden. Dosierung und Dauer der Medikamenteneinnahme sollten Sie deswegen immer mit Ihrem Arzt absprechen!

Bitte erkundigen Sie sich gegebenenfalls im Vorfeld bei Ihrer Krankenversicherung, ob eine Kostenübernahme für vorbeugende Medikamente oder Medikamente, die gegen andere Krankheiten entwickelt wurden, gewährleistet ist.

Fachmann konsultieren

In folgenden Szenarien sollten Sie einen Arzt konsultieren:

  • Kopfschmerzen treten regelmäßig auf und bringen Sie dazu, an mehreren Tagen im Monat Schmerzmittel zu nehmen.
  • Häufigkeit und/oder Schwere der Schmerzen nimmt zu.
  • Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol wirken nicht – oder nicht mehr.

Für Erwachsene mit Kopfschmerzbeschwerden ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Dieser kann in der Regel bei unkomplizierten Verläufen helfen oder überweist Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten oder eine Klinik weiter.

Für Kinder und Jugendliche ist der Kinderarzt die erste Anlaufstelle.

Kopfschmerzen: Welcher Arzt hilft?

Notfall

Schlagartig auftretende, unerträglich starke Kopfschmerzen gelten als akuter Notfall

  • bei gleichzeitiger Nackensteifigkeit,
  • in Verbindung mit hohem Fieber,
  • bei gleichzeitigen Bewusstseinsstörungen oder anderen Ausfallerscheinungen (Lähmungen, Sehstörungen etc.)
  • bei zusätzlichen Krampfanfällen,
  • bei zusätzlicher Übelkeit und Erbrechen.
Allianz - Frau mit Kopfschmerzen
Hilfe von medizinischen Experten
Allianz - Frau mit Kopfschmerzen

Patienten-Coaching

Sie möchten dem Schmerz auf die Schliche kommen? Dann gehen Sie gemeinsam mit einem medizinischen Experten auf die Suche nach der Ursache. Im Rahmen eines telefonischen Coachings erfahren Sie auch, wie Sie die Auslöser der Kopfschmerzen im Alltag vermeiden können.

Kunden mit einer Privaten Krankenvollversicherung der Allianz können das kostenfreie Behandlungsprogramm „Mein SchmerzCoach" nutzen. Dieses gilt als kostenfreie, unverbindliche Ergänzung zur ärztlichen Therapie.

Bilder: Kopfschmerzen - racorn/Shutterstock; PME - Alliance/Shutterstock; Arztsuche - Gettyimages