Sinnesreize über die Haut

Massage

Eine Massage vermittelt eine Fülle von Sinnesreizen über die Haut. Dabei lösen sich nicht nur Verkrampfungen in den Muskeln, auch Stress löst sich durch die angenehmen Berührungen.

In Kürze
Wohltuende Berührungen
Durch verschiedene Massagegriffe, die auf Haut, Muskulatur und Bindegewebe wirken, lösen sich Verkrampfungen und die Durchblutung wirkt gefördert. Eine Massage wirkt zudem positiv auf die Psyche.
Viele Varianten
Es gibt eine Vielzahl von Massageformen. Die westlichen Massagetechniken lockern verspannte Muskeln und steigern die Durchblutung, östliche Formen zielen auf die Harmonie von Körper, Geist und Seele.
Wann besser verzichten?
Unter Umständen können auch Wellness-Massagen schädlich sein und sollten im Zweifelsfall nur nach Rücksprache mit einer Ärztin bzw. einem Arzt angewendet werden.
Eine Massage löst Stress und Verkrampfungen und kann auch für Sportler eine sinnvolle Ergänzung zum Training darstellen.
Eine Massage entspannt nicht nur die Muskeln
Eine Massage löst Stress und Verkrampfungen und kann auch für Sportler eine sinnvolle Ergänzung zum Training darstellen.
Streicheln, reiben, kneten, klopfen, vi­brie­ren – eine Massage vermittelt eine Fülle von Sinnesreizen über die Haut. Dabei lö­sen sich nicht nur Verkrampfungen in den Muskeln, die sanften Berührungegn können auch vorhandenen Stress reduzieren. Daher bieten sich Massagen an, um gemütlich aus­zu­span­nen. Für Sportler:innen können Massagen außerdem eine sinnvolle Ergänzung zum Training darstellen.
Massagetechniken
Prinzipiell lassen sich westliche und östliche Massagetechniken unterscheiden. Die westlichen Formen orientieren sich an der klassischen Massage und zielen darauf ab, verspannte Muskeln zu lockern oder die Durchblutung zu steigern. Durch fernöstliche Tradition beeinflusste Massageformen enthalten zudem eine esoterische Komponente und zielen darauf ab, die Harmonie von Körper, Geist und Seele wiederherzustellen.
Wohltuend für Körper und Geist

Massagen gehören zu den ältesten Behandlungsformen in der Heilkunde. Ihre Ursprünge lassen sich ins alte China und Indien zurückverfolgen. Der griechische Arzt Hippokrates brachte die Massage nach Europa. Dort verlor sie an Bedeutung, bis sie von Ambroise Paré im 16. Jahrhundert wiederbelebt wurde und ihren heutigen Namen erhielt. Als positive Effekte sind belegt:

  • Eine Massage entspannt die Muskulatur, verstärkt deren Durchblutung, erhöht den Muskelstoffwechsel und verbessert damit das Leistungs- und Regenerationsvermögen.
  • Die Druck- und Zugbewegungen können Verklebungen (Adhäsionen) zwischen verschiedenen Gewebeschichten lösen und Narbengewebe lockern.
  • Gezielte Massagen verbessern die Durchblutung der Haut, des Bindegewebes oder der Weichteile.
  • Der Körper schüttet verstärkt Endorphine aus, die Schmerzen lindern. Außerdem bewirken verbesserte Durchblutung und erhöhter Muskelstoffwechsel, dass Entzündungsstoffe schneller abgebaut werden.
  • Unter Umständen können Massagen mithelfen, chronische Rückenschmerzen zu lindern.
  • Positive Effekte auf die Psyche helfen, Stress abzubauen, die Schmerztoleranz zu erhöhen und die Stimmung aufzuhellen.

Nicht nur medizinisch
Der Begriff „Massage“ umfasst auch Wellness-Anwendungen mit exotisch klingenden Namen wie Lomi Lomi oder Ayurveda-Mas­sa­ge. Die ihnen zugeschriebenen Heilwirkungen sind wis­sen­schaft­lich nicht nachgewiesen.

Breites Spektrum

Klassische (schwedische) Massage

Die klassische Massagetherapie geht auf den Schweden Pehr Henrik Ling zurück, der 1813 in Stockholm das Zentralinstitut für Heilgymnastik und Massage gründete. Sie wird therapeutisch ebenso eingesetzt wie als Wellness-Anwendung in Spas. Eine typische schwedische Massage nutzt als Grifftechniken Streichen (Effleurage), Kneten und Walken (Petrissage), Reiben (Friction), Klopfen (Tapotement) und Vibrieren (Vibration).

Abhyanga-Ölmassage – esoterische Entspannung

Hier verteilt die massierende Person warmes, teils mit Kräutern versetztes Oliven- oder Sesamöl über den gesamten Körper und massiert es mit den Handflächen in Haarwurzeln und Haut ein. Diese Ölmassage entspannt, darüber hinaus propagierte Heilwirkungen entbehren jedoch jeder wissenschaftlichen Grundlage. Zudem können vor allem aus Indien stammende ayurvedische Präparate giftige Schwermetalle enthalten.

Bürstenmassage – Stress abreiben

Die massierende Person bürstet die Haut der Kund:innen und arbeitet sich von den Beinen über die Arme zum Körperstamm vor. Zum Abschluss wird die Haut eingecremt oder eingeölt. Das Bürsten steigert die Hautdurchblutung und soll beruhigend wirken. Die Bürsten bestehen meist aus natürlichen Materialien wie Hanf, Sisal, Luffaschwamm, die Borstenstärke muss der Hautempfindlichkeit angepasst sein.

Esalen-Massage – lang und sanft

Diese Massageform trägt auch die Bezeichnung „Kunst der bewussten Berührung“ und basiert auf der schwedischen Massage. Die massierende Person streicht mit langen fließenden Bewegungen über den gesamten Körper, bewegt die Gelenke langsam und dehnt sanft alle Muskeln und Sehnen. Eine Anwendung dauert insgesamt 90 Minuten. Im Gegensatz zur klassischen Massage kommt mehr Öl zum Einsatz, aber dafür kein Klopfen.

Hot-Stone-Massage – entspannen mit Wärme

Es gibt eine Reihe von Varianten, die verschiedene Steine und Öle nutzen. In der Regel erhitzt die massierende Person Steine auf etwa 60 °C, legt sie auf den Körper und massiert auch damit. Der Wärmereiz soll helfen, die Muskulatur zu entspannen.

Kräuterstempel-Massage

Hier benutzt die massierende Person neben seinen Händen auch Kräuterstempel. Das sind mit Kräutern gefüllte und in aromatischen Ölen getränkte Tücher, die auf 70 °C erwärmt werden. Zu Beginn drückt er die Stempel an mehreren Stellen kurz auf den Rücken und geht dann zur eigentlichen Massage über. Sobald die Stempelsäckchen etwas abgekühlt sind, kommen diese erneut zum Einsatz.

Lomi Lomi – rhythmisch mit Tiefenwirkung

Die echte Lomi-Lomi-Massage erfolgt zu den Klängen hawaiianischer Musik und dauert rund zwei Stunden. Die massierende Person benutzt reichlich Öl und setzt neben den Händen auch Unterarme und Ellbogen ein. Die Massagebewegungen sind rhythmisch und variieren in der Stärke von sanft bis in den Schmerz gehend. Dafür eignet sich Lomi Lomi, auch tief liegende Verspannungen zu lösen.

Shiatsu – Druck gegen Stress

Shiatsu-Masseur:innen arbeiten mit Händen, Ellbogen, Knien und Körpergewicht. Typisch sind rhythmische Bewegungen mit sanftem bis starkem Druck sowie Dehnungen und Körperdrehungen. Ursprungsland des Shiatsu ist Japan.

Sportmassage – zur Regeneration

Sie baut auf der klassischen Massage auf und kommt vor allem im Leistungssport zum Einsatz. Vor dem Wettkampf erhöht eine Sportmassage die Muskelspannung. In Wettkampfpausen werden die Muskeln gelockert. Nach dem Sport wird die beanspruchte Muskulatur entspannt und der Regenerationsprozess unterstützt.

Thai-Massage – mit Hand und Fuß

Die Thai-Massage dauert über zwei Stunden und leitet sich vom Yoga ab. Die eingesetzten Techniken umfassen dementsprechend Streckpositionen, Dehnungen, Gelenkbewegungen und Druckpunktmassagen. Man liegt dabei auf einer Bodenmatte, während die Thai-Masseurin bzw. der Thai-Masseur mit Händen, Ellbogen, Knien und Füßen arbeitet.
Ausschlussgründe beachten

Eine Massage erfordert Hautkontakt, reizt Nervenenden,  belastet Gewebe sowie Knochen mechanisch und verstärkt die Durchblutung. Auch Wellness-Massagen können unter bestimmten Umständen schädlich sein und sollten dann nicht ohne Rücksprache mit einer Ärztin bzw. einem Arzt angewendet werden.

Komplett auf Massagen verzichten sollten Sie bei einer schweren Allgemeinerkrankung, bei akuten Entzündungen und Fieber, bei Osteoporose, bei Blutungen oder wenn Sie Blutgerinnungshemmer einnehmen. Bei Hautverletzungen und -infektionen, frischen Narben, schweren Sensibilitätsstörungen und instabilen Knochenbrüchen dürfen Sie die betroffenen Körperpartien nicht massieren lassen.

Bild: Valua Vitaly/Adobe Stock