Gut für Körper und Geist

Wellness­programm Sauna

Ein Besuch in der Sauna oder eine entspannende Massage sind nicht nur eine Auszeit vom Alltag, Sie tun damit auch etwas für ihre Gesundheit.
In Kürze
Gute Stimmung
Ein Wohlfühl-Nachmittag in der Sauna oder ein Wellness-Wochenende stärkt Ihre Abwehr­kräfte und sorgt für gute Stimmung.
Schwitzen ist gesund
Ein Sauna­besuch hat vielfältige Effekte auf Kreislauf und Stoff­wechsel. Das Immun­system wird gestärkt, Muskel­verspannungen lösen sich und Haut und Poren werden intensiv gereinigt.
Viele Möglichkeiten
Schwitz­bäder haben eine lange Tradition und sind in vielen Kulturen verbreitet. Wählen Sie aus einer Vielzahl verschiedener Arten von Dampf- und Sauna­bädern. 
Mit Wellness gegen die Winterdepression und für die Abwehrkräfte
Auszeit vom Alltag
Mit Wellness gegen die Winterdepression und für die Abwehrkräfte
Schon in den eigenen vier Wänden können Sie eine Auszeit vom Alltag nehmen, wenn Sie sich etwas Gutes gönnen. Mit einem Besuch in der Sauna oder einer entspannenden Massage tun Sie zusätzlich etwas für Ihre Gesundheit – regelmäßiges Sauna­baden etwas macht Sie fit für die Erkältungszeit. Ein so verbrachter Wohlfühl-Nach­mittag oder ein Wellness-Wochenende stärkt außerdem nicht nur Ihre Abwehr­kräfte, sondern bremst auch eine aufkeimende Winterdepression.
Gut für Atemwege und Haut

Ein Saunabesuch ist in der dunklen Jahreszeit doppelt wohltuend: Zum einen können Sie hier Stress buch­stäblich ausschwitzen. Zum anderen hat Saunieren vielfältig Effekte auf Kreislauf und Stoffwechsel. Die Wärme- und Kältereize beim Pendeln zwischen Sauna­kabine und Kaltwasser­becken trainieren das Anpassungs­vermögen der Blut­gefäße in der Haut und den Schleim­häuten der Atem­wege, so dass sich der Körper schneller auf Temperatur­wechsel zwischen drinnen und draußen einstellen kann.

Dadurch sind die Atemwegs­schleimhäute im Winter besser durchblutet, bleiben länger feucht und halten Krankheits­erregern besser stand. Während des Saunagangs erhöht sich die Körper­temperatur leicht, was die Bildung unspezifischer Immunzellen stimuliert. Nach dem Sporttraining kann ein Sauna­gang einem Muskel­kater entgegenwirken, da in der Wärme die Milch­säure in den Muskel­zellen schneller abgebaut, die Muskeln stärker durchblutet und Abbau­produkte schneller abtransportiert werden. Auch Muskel­verspannungen lösen sich.

Ein weiterer Vorteil für regelmäßige Sauna­gänger: Saunieren reinigt Haut und Poren intensiv von Talg, Bakterien und Schuppen. Zudem strafft sich Ihre Haut durch die bessere Durch­blutung und die hohe Luftfeuchtigkeit.
Beliebte Schwitzbäder

Finnisches Bad

In der finnischen Kultur ist das typische Schwitz­bad die Rauch­sauna. Hier wird ein großer Stein­haufen mit Holz­scheiten erhitzt, sodass sich Rauch im Saunaraum ausbreitet. Anschließend wird der Ruß abgewischt und mit einem Wasser-Aufguss der Rauch aus dem Raum getrieben; danach kann der Sauna­gang beginnen. Mit zum Ritual gehört das „Quästen“, bei dem sich die Sauna­gänger leicht mit Birken­zweigen über Brust, Rücken und Beine peitschen. Dies verbessert die Haut­durchblutung und reinigt dank der Gerbstoffe und ätherischen Öle in den Birken­blättern.

Klassische Sauna

Diese in Europa am weitesten verbreitete Form leitet sich direkt von der finnischen Sauna ab. Zur Minimal­ausstattung gehören ein Dampfbad (45–65 °C, 50–60 % Luftfeuchtigkeit) mit ständiger Dampf­zufuhr, eine Feucht­sauna (75–90 °C, 20–30 % Luft­feuchtigkeit) und eine Trocken­sauna (90–110 °C, rund 10 % Luft­feuchtigkeit). Ein Aufguss erhöht die Luft­feuchtigkeit und somit die gefühlte Temperatur auf der Haut.

Römisches Bad

Die römische Bäder­kultur entwickelte sich bereits im 2. Jahrhundert vor Christus als wichtiges soziales und gesundheitliches Ritual. Bei den Bade­räumen unterscheidet man noch heute das Caldarium (Heiß­baderaum) mit 40–50 °C und hoher Luft­feuchtigkeit, das Tepidarium (Wärme­raum) mit 38–40 °C und mittlerer Luft­feuchtigkeit, das Frigidarium (Abkühlraum) mit Kaltwasserbecken und das Sudatorium (Schwitzbad) als echtes Dampf­bad.

Hamam

In der Türkei und in Arabien entwickelte sich eine eigene Form der Sauna­kultur, der Hamam. In orientalischer Atmosphäre schwitzen Sie bei angenehmen 50 Grad Celsius im sogenannten Harara (deutsch: Haus der Hitze), einer Art Dampfbad mit Kuppel und Sitznischen. Anschließend bietet sich eine Seifen­massage an, die der Bademeister mit Ziegen­leder­handschuhen durchführt. Diese Prozedur ist jedoch nichts für eine empfindliche Haut. Im Ruheraum entspannen Sie sich bei Tee, Ayran und Obst.

Kuti

Das indische Schwitz­bad Kuti ist Teil des Ayurveda, einer etwa 5.000 Jahre alten Gesundheits­lehre. Der Sauna­raum besteht aus Lehm und Bienen­wachs, in dessen Boden frische Kräuter eingelassen wurden. Die Raum­temperatur beträgt 40–50 °C, die Luft ist gesättigt mit Kräuterduft, den Sie im Liegen einatmen.

Indianische Schwitzhütte

Das Schwitz­hüttenritual der nordamerikanischen Indianer wird auch in Europa immer beliebter. In einem kuppel­förmigen Zelt – meist aus Weidenruten und Fellen oder Decken – wird die Luft mit heißen Steinen und Heilkräuter­aufgüssen stark erhitzt. Ursprünglich diente das mehrstündige Ritual der geistigen und körperlichen Reinigung sowie der Heilung.

Sento

Traditionelle japanische Bade­häuser bieten Dampfbäder und Heißwasser­bäder (Furo). Um zu schwitzen, setzen sich Japaner frisch gewaschen in rund 50 °C heißes Wasser. Diese kulturelle Besonderheit rührt daher, dass die Inselnation reich an heißen Quellen (Onsen) ist, in denen sich noch heute Japaner entspannen. Das eigentliche Schwitzen folgt nach dem Baden, wenn der Körper eingewickelt in Bade­tücher die überschüssige Wärme abgibt.
Gut für Alt und Jung

Ein Sauna­bad ist ein gesundes Vergnügen für die ganze Familie. Schon Kinder ab etwa drei Jahren können Sie problemlos mitnehmen. Allerdings sollte ein Sauna­gang bei Klein­kindern maximal fünf Minuten dauern. Gerade das bei Kindern noch nicht vollständig ausgebildete Immun­system profitiert von den Temperatur­reizen. Kinder, die zu häufigen Infekten neigen, verringern ihre Anfälligkeit durch regelmäßige Sauna­besuche.

Auch im Alter wirkt Saunieren über die Stärkung der Abwehr­kräfte hinaus positiv. Es mildert typische Beschwerden wie rheumatische Leiden oder Durchblutungs­störungen. Der Entspannungs­effekt der Wärme hilft gegen Einschlaf­probleme.

Nicht krank in die Sauna!

Legen Sie unbedingt eine Pause ein, wenn Sie akut krank sind. Bei chronischen Erkrankungen, speziell Herz-Kreislauf- oder Lungen­erkrankungen, sollten Sie sich vorab mit Ihrem Arzt abstimmen.

Welche Regeln sind zu beachten?

Korrekt ausgestattet

Als Grund­ausstattung für die Sauna benötigen Sie ein Paar Bade­schlappen als Schutz vor Fußpilz und Ausrutschen, ein großes Badetuch als Sitz- und Liege­unterlage, zwei große Handtücher, Duschgel und einen Bade­mantel.

Leichte Kost

Essen Sie vor einem Sauna­besuch maßvoll und nur leichte Kost. Nach einer schweren Mahlzeit konzentriert sich ein guter Teil des Blutes auf den Verdauungstrakt. Durch die zusätzliche Belastung durch Hitze, Flüssigkeits­verlust und plötzliche Abkühlung steigt das Risiko eines Kreislauf­kollapses.

Sport mit Abstand

Geben Sie Ihrem Körper Gelegenheit, wieder zur Ruhe zu kommen. Also nicht sofort nach dem Training in die Sauna – machen Sie wenigstens eine halbe Stunde Pause. Umgekehrt sollten Sie sich nicht unmittelbar vor Training oder Wett­kampf in die Sauna setzen.

Maß halten

Beschränken Sie sich als Einsteiger oder nach mehrwöchiger Pause auf ein bis zwei Sauna­gänge. Auch bei mehr Erfahrung sollten Sie nicht mehr als drei Durch­gänge am Stück absolvieren. Ein Sauna­gang sollte zehn, höchstens 15 Minuten dauern. Hören Sie auf Ihren Körper und Legen oder setzen Sie sich eine Stufe tiefer, wenn die Hitze unangenehm wird.

Entspannter Ablauf

Ein warmes Fußbad bereitet Ihren Körper auf die Hitze vor. Die Blut­gefäße erweitern sich, Sie schwitzen anschließend leichter und schneller. Entspanntes Liegen sorgt in der Sauna­kabine für eine bessere Blut­zirkulation, und ihr gesamter Körper befindet sich in derselben Temperatur­zone. Setzen Sie sich in den letzten Minuten auf, um Ihren Körper auf das Aufstehen vorzubereiten. Bewegen Sie dabei Ihre Beine, um den Kreislauf anzuregen.

Wichtig: Abkühlen

Genauso wichtig wie der „heiße“ Durchgang ist die Abkühl­phase. Gehen Sie langsam auf und ab. Am besten gehen Sie ins Freie und atmen tief durch, damit sich Ihre Atemwege abkühlen. Erfrischen Sie sich anschließend mit Kaltwasser­anwendungen. Nach dem Einsatz von Dusche, Kneipp-Schlauch oder Schwallbrause können Sie ins Kaltwasser­becken eintauchen, bevor Sie zu einem neuen Durchgang ansetzen.

Ausreichend trinken

Bei einem Sauna­gang verlieren Sie bis zu zwei Liter Flüssigkeit. Neben Wasser scheidet Ihr Körper dabei auch Mineral­stoffe aus. Beides müssen Sie durch ausreichendes Trinken ersetzen. Ideal dafür sind isotonische Getränke, mit dem Klassiker Apfelschorle an der Spitze. Auch Mineral­wasser ist ein empfehlens­werter Durst­löscher.

Gegen ein Bier zwischen zwei Sauna­gängen ist nichts einzuwenden – aber Achtung: Alkohol erweitert ebenso wie Hitze die Blutgefäße und kann so einen Kreislauf­kollaps begünstigen. Genießen Sie Ihr Bier deshalb lieber zum Abschluss des Saunabesuchs.Tipp: Alkoholfreies Weißbier enthält alle notwendige Mineralstoffe und Elektrolyte in isotonischer Konzentration.

Richtiger Rhythmus

Drei Sauna­gänge pro Woche sind ein guter Richtwert, wobei Sie diese auch in einem Sauna­besuch absolvieren können. Egal, wie fit Sie sich fühlen: Wollen Sie jeden Tag in die Sauna, sollten Sie es bei einem Sauna­gang pro Tag belassen.
Bild: Gina Sanders/Adobe Stock