In Kürze
Anzeichen
Wesentliches Kennzeichen des Burn-out-Syndroms ist eine umfassende Erschöpfung auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene.
Selbsttest
Als Standard im deutschsprachigen Raum gilt heute der von Prof. Matthias Burisch nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelte Burn-out-Selbsttest HBI40.
Folgen
Burn-out steigert das Risiko für eine Schädigung der Herzkranzgefäße. Belegt ist ein Zusammenhang mit der Entwicklung von Angststörungen, Fettleibigkeit und Schlaflosigkeit.

Stress und Erschöpfung nehmen zu
Der Fluch der Flexibilität

Aufgabenverdichtung, Multitasking und ständige Erreichbarkeit dank Smartphone und „Always on“-Mentalität: Die gefeierte und geforderte Flexibilität am Arbeitsplatz bedeutet für den einzelnen oft, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und Stress und Erschöpfung zunehmen. Damit leiden auch immer mehr Menschen unter einem Burn-out-Syndrom.
Verschiedene Abstufungen
Phasen des Burn-outs
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Überengagement/Überforderung
Hohe Motivation führt nicht selten geradewegs in den Burn-out: Gerade besonders idealistische Menschen stürzen sich in großen Engagement in ihre Aufgaben und überschreiten dabei ihre eigenen Grenzen. Erhalten sie dann keine Anerkennung, beginnt der schleichende Abstieg. Auch zu großer Druck von außen – sei es durch Überlastung, sei es durch Mobbing – kann ein Auslöser sein. Bereits in dieser Phase können psychosomatische Beschwerden auftreten.
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Reduziertes Engagement
Fehlen positive Bestätigung oder Erfolge, reduzieren Betroffene ihr Engagement deutlich. Antriebslosigkeit und Gleichgültigkeit wachsen, und das nicht allein am Arbeitsplatz: Wer in dieser Phase steckt, macht häufig nicht nur den Schritt zur „inneren Kündigung“ und arbeitet nur das Nötigste, sondern geht auch im privaten Umfeld auf Distanz zu Bekannten, Freunden und Angehörigen. Mitgefühl und Anteilnahme für andere sinken.
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Emotionale Reaktionen
Irgendwer muss schuld sein an der fortdauernden Frustration: Je nach Typ suchen Betroffene die Schuld für ihre Lage bei sich oder in ihrem Umfeld. Im ersten Fall halten sie sich für Versager, mit entsprechenden Folgen für das Selbstwertgefühl. Die Melange aus Ohnmacht und innerer Leere, Angst und Nervosität kann dabei in einer Depression münden. Im zweiten Fall reagieren Betroffene zunehmend aggressiv auf ihre Umgebung und sind ständig gereizt, ungeduldig und intolerant. -
Abbau und sinkende Leistungsfähigkeit
Wer ständig angespannt und erschöpft ist, macht mehr Fehler, arbeitet langsamer und kann nur noch schwer Entscheidungen treffen. Aufgaben, die Kreativität erfordern, werden immer schwerer lösbar. Betroffene bewegen sich lieber in geregelten Bahnen und wehren sich gegen Veränderungen. Initiative und Motivation schwinden ebenso wie die Produktivität.
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Verflachung und Desinteresse
Auf das verringerte Leistungsvermögen folgt der Rückzug auch auf der emotionalen Ebene: Gleichgültigkeit macht sich breit, das Interesse an Hobbys und anderen Aktivitäten sinkt, unter Umständen bis auf den Nullpunkt. Auch zu Angehörigen und Freunden geht man auf Distanz.
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Verzweiflung
In der Endphase des Burn-outs beherrscht eine umfassende Hoffnungslosigkeit den Betroffenen. Die extreme Verzweiflung beschwört selbst Suizidgedanken herauf.
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Bild: Andresr/Shutterstock