Empfindsame Hülle

Sinnesorgan Haut

Die Haut ist unser vielseitigstes Organ. Sie schützt uns nicht nur vor Wärmeverlust und äußeren Einflüssen sondern ist verantwortlich für die sinnliche Wahrnehmung äußerlicher Reize wie Berührung oder Druck.

In Kürze
Lebenswichtige Funktionen
Die Haut schützt den Körper vor Hitze, Kälte, UV-Strahlen und Krankheitserregern. Sie besteht aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut.
Sinnesorgan
Über die Haut erfahren wir ein breites Spektrum an Schmerz-, Temperatur- oder mechanischen Reizen, die für unseren Kontakt mit der Umwelt enorm wichtig sind.
Warnsignale beachten 
Hautprobleme lassen sich in der Regel durch einen gesunden Lebenswandel und ausreichenden Sonnenschutz vermeiden. 
Unsere Haut dient als vielseitiges Sinnesorgan und spiegelt auch unsere Gefühle wider.
Vielseitiges Organ
Unsere Haut dient als vielseitiges Sinnesorgan und spiegelt auch unsere Gefühle wider.
Unsere Haut erfüllt eine Reihe lebenswichtiger Funktionen, spiegelt unsere Gefühle wider und dient als vielseitiges Sinnesorgan. Dank ihr erfühlen und ertasten wir unsere Umwelt und nahestehende Menschen, wobei sie uns Wonne, aber auch Schmerz erfahren lässt.
Wichtige Fakten zur Haut

Mit der Dermatologie widmet sich eine fachärztliche Disziplin ausschließlich der Haut. Hier nur die wichtigsten Fakten im Überblick:

Die Haut besitzt bei Erwachsenen eine durchschnittliche Fläche von 1,5 bis 2 Quadratmeter und wiegt zwischen 4 und 10 Kilogramm. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Ohne sie wären wir Hitze, Kälte, UV-Strahlen und Myriaden von Krankheitserregern schutzlos ausgeliefert.

Auf ihrer Oberflächen leben unzählige Mikroorganismen, Hautflora genannt, die in der Regel erfolgreich verhindern, dass Krankheitserreger die Überhand gewinnen.

Bei starker UV-Strahlung verdickt die Oberhaut die Hornschicht zur schützenden Lichtschwiele. Zudem produzieren ihre Pigmentzellen Melanin, wodurch sich die Oberhaut bräunt und die darunter liegende Lederhaut vor den schädlichen UV-Strahlen abschirmt.

Die Lederhaut birgt Sinnesrezeptoren, Schweißdrüsen, Talgdrüsen und Haarwurzeln. Die Talgdrüsen sondern eine fettige Substanz ab, welche die Hornschicht überzieht und die Haut vor dem Austrocknen schützt. Talg und Schweiß bilden den sogenannten Säureschutzmantel und dienen gemeinsam mit toten Hautzellen als Nahrung für die Hautflora.

In der Unterhaut liegen unter anderem Blutgefäße, Fettzellen und weitere Sinnesrezeptoren. Die Blutgefäße helfen mit den Schweißdrüsen und Haaren bei der Regulierung der Körpertemperatur. So schwitzen wir bei Hitze, und die Haut durchblutet stark, um das Blut abzukühlen. Bei Kälte richten sich die Haare auf und die Haut wird schlechter durchblutet, um den Wärmeverlust über die Haut zu minimieren.

Breites Spektrum

Das Sinnesorgan Haut ermöglicht uns, ein breites Spektrum an Reizen zu erfahren. Schmerzreize warnen uns unter anderem vor gefährlicher Hitze, Kälte, ätzenden Substanzen und scharfen Gegenständen. Hautkontakt stärkt die Bindung zwischen Eltern und Babys. Zärtliche Berührungen von geliebten Menschen bereiten uns Wonne. Und nur ein feiner Tastsinn ermöglicht uns, auch mit äußerst zerbrechlichen und filigranen Objekten zu hantieren, ohne diese zu zerstören.

Das alles leisten auf verschiedene Reize spezialisierte Sinnesrezeptoren, die in der Leder- und Unterhaut eingebettet sind. Empfindliche Körperregionen wie Lippenrot und Fingerspitzen besitzen hierbei deutlich mehr Sinnesrezeptoren als weniger empfindliche, z. B. das Knie.

Bekannte Hautrezeptoren für mechanische Reize sind:

  • Meissner-Körperchen: Druckveränderung
  • Merkel-Zellen: Druckintensität
  • Ruffini-Körperchen: Dehnung
  • Vater-Pacini-Körperchen: Vibrationen

Für Temperaturreize:

  • Kälterezeptoren: sinkende Temperatur (Bereich: 5–40 °C)
  • Wärmerezeptoren: steigende Temperatur (Bereich: 30–40 °C)
  • Hitzerezeptoren: bei Temperaturen über 43 °C

Für Schmerzreize:

  • Mechano-Nocizeptoren: starke mechanische Reize
  • A-polymodale Nocizeptoren: Hitze und starke chemische Reize
  • C-polymodale Nozizeptoren: Hitze, chemische und mechanische Reize

Ruhende Rezeptoren
In Haut, Organen und Geweben liegen stumme Schmerz­re­zep­to­ren (No­zi­zep­to­ren). Sie treten in Aktion, wenn das sie umgebende Gewebe entzündet ist und machen uns so Verletzungen oder Infektionen bewusst.

Hautprobleme vermeiden und erkennen

Ein gesunder Lebenswandel und ausreichender Sonnenschutz sorgen in der Regel dafür, dass ihre Haut nicht überstrapaziert wird.

Viele Hautprobleme lassen sich entsprechend auf zu viel Sonne, übertriebene Hautreinigung, Alkohol- und Tabakgenuss oder eine einseitige Ernährung zurückführen. Die Folge sind vorzeitige Hautalterung, zu trockene oder zu fettige Haut und Pickel.

Bei plötzlichen und deutlichen Hautveränderungen wie Schwellungen, Verfärbungen oder hartnäckigen Entzündungen sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Schließlich können Hautveränderungen nicht nur auf Akne, Kontaktallergien, nicht-ansteckende (z. B. Schuppenflechte, Neurodermitis) und ansteckende Hautkrankheiten (z. B. Herpesbläschen, Warzen, Hautpilz) hinweisen. Sie können auch Ausdruck eines anhaltenden Vitaminmangels oder einer gravierenden Erkrankung wie Hautkrebs sein.

Bilder: Titelbild - Kalim/Adobe Stock; Tipps zum Sonnenschutz - Rido/Adobestock