Krankheiten verhindern

Frauen­krankheiten und Vorsorge

 Bei Frauen können auch schon in jungen Jahren eine Reihe von Krankheiten auftreten. Meist sind es gutartige Tumore, die aber unbedingt untersucht und behandelt werden sollten. Eine regelmäßige Vorsorge ist daher sehr wichtig.

In Kürze
Krankheiten bei Frauen
Krankheiten der Brust, der Gebärmutter oder der Eierstöcke können bei Frauen in jedem Alter auftreten. Beschwerden sollten daher stets ärztlich abgeklärt werden.
Risiko Krebs
Das Risiko einer Krebs­erkrankung ist für Frauen unter 40 zwar relativ gering, die Krankheit bei jüngeren Frauen aber oft besonders aggressiv. Am häufigsten sind Brust- oder Gebärmutter­halskrebs.
Vorsorge treffen 
Krankheiten können umso besser und erfolgreicher behandelt werden, je früher sie erkannt werden. Nehmen Sie regelmäßig  Vorsorge­angebote wahr und gehen Sie beim Auftreten von Krankheits­symptomen rechtzeitig zum Arzt.
Sicher ist sicher
Sie fühlen sich gesund und leistungsfähig? Auch dann sollten Sie die Vorsorge nicht vergessen, da auch schon bei jungen Frauen verschiedene Krankheiten auftreten können. Der Arzt oder die Ärztin können beurteilen, ob es sich z. B. um einen gutartigen Tumor handelt oder ob eine Behandlung erforderlich ist.
Gutartige Knoten in der Brust
Diese gutartigen Knoten in der weiblichen Brust treten häufig auf. Fibroadenome lassen sich durch den Tastbefund nicht hundertprozentig von anderen Tumoren unterscheiden. Daher sollte jeder sicht- oder tastbare Knoten unverzüglich von einer Ärztin oder einem Arzt untersucht und beurteilt werden. Fibroadenome erhöhen das Risiko für Brustkrebs nicht.
Knoten in der Gebärmutter

In der Muskulatur der Gebärmutter können sich gutartige Knoten bilden (Myome). Etwa 20 bis 25 Prozent aller Frauen nach dem 30. Lebensjahr haben sie. Nur in ganz seltenen Fällen besteht die Gefahr, dass sie bösartig werden.

Je nach Lage und Größe können stärkere und längere Menstruationsblutungen auftreten, außerdem Regel- und Rückenschmerzen, Verstopfung oder Harndrang. Myome lassen sich anhand einer gynäkologische Tastuntersuchung und mittels Ultraschall erkennen.

Nur bei ausgeprägten Beschwerden müssen sie chirurgisch entfernt werden.

Ovarial­zysten

Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Eierstockzysten treten meist in den fruchtbaren Jahren auf. Die Pille kann sie in vielen Fällen verhindern.

Nicht alle Ovarialzysten verursachen Beschwerden, manchmal kommt es aber zu Zyklusstörungen, schmerzhaften Regelblutungen, Unterleibs- oder Rückenschmerzen. Diagnostiziert werden solche Zysten anhand einer Tast- und Ultraschalluntersuchung.

Die meisten Eierstockzysten verschwinden von selbst. Nur bei anhaltenden Beschwerden oder Verdacht auf einen bösartigen Eierstocktumor müssen sie operativ entfernt werden.

Zu jung für Krebs?
Das Risiko von Brustkrebs ist für Frauen unter 40 relativ gering. Tritt die Erkrankung allerdings in diesem Alter auf, ist sie häufig besonders aggressiv. Es gilt: Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser ist er behandelbar.

Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Brustkrebs in der Familie (Verwandte 1. Grades)
  • frühe erste Regelblutung
  • Kinderlosigkeit oder erstes Kind nach dem 30. Lebensjahr
  • Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum
  • erbliche Veranlagung (selten)

Wurde Brustkrebs diagnostiziert, versucht man immer, den Tumor operativ vollständig zu entfernen. In vielen Fällen kann man heute brusterhaltend operieren. Je nach Tumorart können sich eine Strahlen-, Chemo- oder Anti-Östrogen-Therapie anschließen. Bei fortgeschrittenem Brustkrebs, teils auch als ergänzende Behandlung bei frühem Brustkrebs, kommt möglicherweise auch eine Therapie mit Antikörpern infrage.

Die meisten Frauen entdecken Knoten in der Brust durch Tasten selbst. Auch die folgenden Auffälligkeiten müssen ärztlich abgeklärt werden:

  • beginnende Einziehung oder Einsenkung einer Brustwarze
  • Entzündung oder Rötung der Brustwarze bei nicht stillenden Frauen
  • neu aufgetretener Größenunterschied der Brüste
  • Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze (insbesondere, wenn das Sekret blutig ist und nur aus einer Brustwarze austritt)
  • vergrößerte Lymphknoten und Schwellungen in den Achseln
Früh er­kennen

Achten Sie auf diese Symptome:

  1. Veränderungen der Brustwarzen
  2. Knoten in der Brust
  3. Änderungen der Brustgröße
  4. Schwellungen in der Achselhöhle
  5. Hautauffälligkeiten

Brustkrebsvorsorge:

  • jährliche Tastuntersuchung für Frauen ab 30 Jahren
  • Mammografie alle zwei Jahre für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren
  • jährliche Tastuntersuchung für Frauen ab 70 Jahren

Jede auffällige Veränderung besprechen Sie idealerweise mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Auch bei Schmerzen ist der Arztbesuch ratsam.

Früh­erkennung durch Abstrich
Vorstufen und Frühformen des Gebärmutter­halskrebses (Zervix­karzinoms) lassen sich mit dem jährlichen gynäkologischen Abstrich erkennen. Sie sind gut behandelbar.

Bei mehr als 95 Prozent der Betroffenen ist die Ursache eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV). Die für Deutschland zuständige Ständige Impfkommission empfiehlt zur Vorbeugung von HPV-assoziierten Tumoren die Impfung gegen humane Papillomaviren für Mädchen und Jungen. Diese sollte im Alter von 9 bis 14 Jahren erfolgen. Versäumte Impfungen können bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.

Anfangs bereitet der Tumor keine Beschwerden, erst später können Symptome wie Schmierblutungen beim Geschlechtsverkehr, fleischfarbener oder blutiger Ausfluss sowie Schmerzen auftreten.

Therapie der Wahl ist eine Operation, oft kombiniert mit einer Ausschabung der Gebärmutter. Selten muss das gesamte Organ entfernt werden. Je nach Ausmaß der Erkrankung kann eine ergänzende Strahlenbehandlung oder Chemotherapie erforderlich sein.

Bleiben Sie gesund

Auch wenn Sie sich gesund und leistungsfähig fühlen, sollten Sie die Vorsorge nicht vergessen. Das gehört dazu:

  • Ab 20:
    Jährliche gynäkologische Untersuchung inklusive eines Abstriches vom Gebärmutterhals.
  • Ab 30:
    Eine Woche nach der Menstruation Selbstuntersuchung der Brüste: Jede Veränderung sollten Sie gynäkologisch untersuchen lassen. Zusätzlich jährliche Untersuchung der Brust durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt.
    „Haut-TÜV“: Wenn Hautflecken (Pigmentmale) vorhanden sind und sich verändern, ist eine dermatologische Untersuchung notwendig.
  • Ab 35:
    Alle zwei Jahre internistischer Gesundheitscheck zum Ausschluss von Diabetes, Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jährlicher Check-up bei der Hautärztin oder dem Hautarzt zur Früherkennung von Hautkrebs. 
  • Lassen Sie in regelmäßigen Abständen die von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfohlenen Impfungen durchführen.
  • Mindestens einmal im Jahr zur zahnärztlichen Kontrolle und professionellen Zahnreinigung.

Finden Sie hier eine Übersicht der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen.

Bilder: Titelbild - contrastwerkstatt/Adobe Stock;  Geschlechtskrankheiten - Amir Kaljikovic/Adobe Stock; Broschüre Frauengesundheit - auremar/Adobe Stock