Ganzkörpertraining

Schwimmen – für jeden geeignet?

Schwimmen ist der ideale Sport, um gleichzeitig Kondition und Muskeln zu trainieren.  Die Bewegung im Wasser ist darüber hinaus besonders gelenkschonend und auch für Menschen mit Übergewicht geeignet. 

In Kürze
Gesundes Ganzkörpertraining
Die Bewegung im Wasser entlastet den Bewegungsapparat und schont Gelenke, Bänder und Sehnen. Das Schwimmen fördert außerdem Ausdauer und Muskelaufbau.
Schwimmerleiden vorbeugen
Eine saubere Schwimmtechnik und regelmäßiges Krafttraining hilft muskuläres Ungleichgewicht zu vermeiden und beugt Schultergelenksbeschwerden vor.
Tipps
Anfänger sollten vor dem Schwimmtraining einen Gesundheitscheck beim Arzt durchführen. Bei akuten Erkrankungen und Fieber eine Pause einlegen. 
Sofern Sie keinen Infekt oder Fieber haben, steht einem ausgedehnten Schwimmtraining wenig im Wege.
Schwimmtraining
Sofern Sie keinen Infekt oder Fieber haben, steht einem ausgedehnten Schwimmtraining wenig im Wege.
Schwimmen als Ganzkörpertraining kräftigt die Muskulatur, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und die Gelenke bleiben beweglich. Solange Sie keine Infektion oder Fieber haben, steht einem ausgedehnten Schwimmtraining wenig im Wege. Bei chronischen Leiden sollten Sie jedoch grundsätzlich Ihren Arzt konsultieren, inwieweit Sie sich beim Schwimmen belasten dürfen und welche Wassertemperaturen tolerabel sind.
Gesund im Wasser

Es gibt kaum eine gesündere Sportart als Schwimmen. Da man im Wasser nur ein Zehntel seines Körpergewichtes tragen muss, bietet Wasser eine optimale Entlastung des Bewegungsapparates. Somit schont das Schwimmen Gelenke, Bänder und Sehnen.

Das macht das Schwimmen auch für den Bereich der Rehabilitation und für all diejenigen interessant, die sich an Land nur mit Mühe bewegen können. Letzteres betrifft zum Beispiel Übergewichtige oder Personen mit rheumatischen Erkrankungen, aber auch Personen mit chronischen Schmerzen im Rücken-, Knie oder Hüftbereich.

Durch dosiertes Schwimmtraining ist ein schonender und kontinuierlicher Muskelaufbau möglich. Außerdem ist Schwimmen eine ausgezeichnete Sportart, um Ihren Körper zu trainieren und fit zu halten, und ebenso Ihre Seele baumeln zu lassen.

Unterschiedliche Schwimmstile

Egal ob Sie selbst einen neuen Stil lernen wollen, Ihre Kenntnisse auffrischen oder eine Schwimmausbildung für Ihre Kinder suchen: Die Wasserwacht bietet flächendeckend Kurse und Trainingsmöglichkeiten unter Aufsicht von Schwimmlehrern an.

Auch im WWW können Sie vielfältige Materialien zur Vorbereitung und Begleitung des Schwimmtrainings finden. Ob Animationen, Grafiken oder Trainingsanleitungen – verlassen Sie sich nicht allein auf diese Tipps. Ohne den kontrollierenden Blick eines Schwimmlehrers können Sie sich leicht falsche Bewegungsabläufe antrainieren, die sich nur mühsam korrigieren lassen und langfristig Gelenk- oder Rückenprobleme verursachen können.

Langsam wirksam: Streben Sie beim Schwimmen als Ausdauersport nicht möglichst schnelle Bahnzeiten an. Wählen Sie Ihr Wohlfühltempo, das Sie länger durchhalten, und machen Sie Strecke. Kraul- und Rücken­schwimmen sind am besten für schonendes Konditionstraining.

Ganz individuell
Grundsätzlich sollte jeder so schwimmen, wie es ihm Spaß macht. Jedoch sollten Sie darauf achten, nicht zu einseitige Bewegungen durchzuführen, um einer Überbelastung vorzubeugen.

Schwimmerleiden vorbeugen

Die „Schwimmerschulter“ ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Problemen der Muskeln und Sehnen der Rotatorenmanschette sowie von diversen Bändern, dem Schleimbeutel und den Knochen des Schultergelenkes.

So zeigt sich bei vielen Schultergelenksbeschwerden eine schlechte Zentrierung des Oberarmkopfes in der kleinen Schultergelenkspfanne. Der Oberarmkopf klemmt beim Anheben des Armes bestimmte Sehnen und Schleimbeutel unter dem Schulterdach ein. Das führt zu Entzündungen und Schmerzen. In der Medizin spricht man in diesem Fall von einem „Impingementsyndrom“.

Ursache dieser gestörten Schultergelenksmechanik ist eine bei Schwimmern oft anzutreffende muskuläre Dysbalance, also ein Ungleichgewicht zwischen einem Muskel und seinem Gegenspieler. Im Extremfall wird eine Muskelpartie stark gekräftigt und verkürzt sein, wobei der Gegenspieler zunehmend verkümmert und dem anderen Muskel nur noch schwer entgegenwirken kann.

Um diese muskuläre Dysbalance zu verhindern, muss die stark trainierte Gruppe der Innenrotatoren (Brustmuskulatur) nach jedem Training gedehnt werden. Noch wichtiger allerdings ist es, ihre Gegenspieler zu trainieren: die Schulterblattmuskulatur. Das lässt sich durch regelmäßiges Krafttraining erzielen. Zudem ist natürlich das Erlernen einer sauberen Schwimmtechnik essentiell, um die Schulter keinen anderen Fehlbelastungen auszusetzen.

Tipps für Anfänger und Risikogruppen
  • Grundsätzlich sollte jeder, der ein Schwimmtraining aufnimmt, vorher einen Gesundheitscheck beim Arzt durchführen. Nicht umsonst ist es für Leistungssportler Pflicht, sich zumindest einmal im Jahr einer gründlichen ärztlichen Untersuchung zu unterziehen.
  • Tritt eine akute Erkrankung mit Fieber auf sollte man auf jeden Fall eine Pause beim Schwimmen einlegen und sich auskurieren.
  • Für Erwachsene, die nicht schwimmen können, gibt es heute in vielen Schwimmbädern eine Fülle von Angeboten. Darunter fallen Aquafitness, Wasserspinning oder Aquajogging. Zudem bieten zahlreiche Schwimmvereine oder städtische Badbetreiber Schwimmkurse für Erwachsene an.
  • Personen mit Bandscheibenleiden sollten sich beim Wenden nicht zu schwungvoll mit den Beinen vom Beckenrand abstoßen. Die Abstoßenergie wirkt auch auf Ihre Wirbelsäule und komprimiert diese, was bei Wirbelsäulenproblemen sehr schmerzhaft sein kann.
  • Asthmatiker können unter Umständen Asthmasymptome beim Schwimmen in gechlortem Wasser bekommen, da die Chlordämpfe die Atemwege reizen.
  • Für Herzpatienten bedeutet Schwimmen und Tauchen in kühlem Wasser eine enorme Belastung. Der Körper kühlt aus, der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, und die Herzfrequenz sinkt im und unter Wasser um bis zu 30 Schläge pro Minute. Wenn Herzpatienten zusätzlich untertauchen, so bewirkt der Wasserdruck Volumenverschiebungen in den Blutgefäßen, und Herzrhythmusstörungen können auftreten.
Bild: Jonas Glaubitz/Adobe Stock