Beliebter Freizeitsport

Schnorcheln

Schnorcheln ist nicht gefährlicher als Schwimmen. Fast jeder kann diesen Freizeitsport ausüben – die geeignete Ausrüstung und einige Vorsichtsmaßnahmen vorausgesetzt.

In Kürze
Kaum altersbegrenzt
Schnorchelkurse werden für Kinder ab 8 Jahren angeboten. Nach oben existiert keine Altersbegrenzung. Wer gesund genug ist, zu schwimmen, kann auch schnorcheln.
Kinder
Kinder besitzen ein geringeres Lun­gen­vo­lu­men und sollten keine Schnorchel für Erwachsene benutzen. Mit einem zu großen Schnorchel laufen sie Gefahr, schon nach wenigen Atemzügen das Bewusstsein zu verlieren.
Häufige Unfallursache
Wasserfahrzeuge und -sportler, die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegen, sind eine häufige Ursache für Tauchunfälle an der Wasseroberfläche.
Schnorcheln ist nicht gefährlicher als Schwimmen. Fast jeder kann diesen Freizeitsport ausüben. .
Faszinierende Einblicke
Schnorcheln ist nicht gefährlicher als Schwimmen. Fast jeder kann diesen Freizeitsport ausüben. .
Sie müssen nicht gleich mehrere Meter tief abtauchen, um Meeresbewohner beobachten zu können. In flachen und nährstoffreichen Küstengewässern eröffnen bereits Tauchmaske und Schnorchel faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt.
Wichtig: gute Passform

Beim Schnorcheln schwimmen Sie mit dem Gesicht unter Wasser, während Sie durch den Schnorchel über Wasser Luft ein- und ausatmen. Eine Tauchmaske sorgt für ungetrübte Sicht und Flossen erleichtern die Fortbewegung. Diese drei Sportartikel zusammen werden im Tauchsport auch ABC-Ausrüstung genannt.

Bei allen diesen Ausrüstungsteilen kommt es auf gute Passform an. Eine schlecht sitzende Brille oder ein nicht passendes Mundstück mindern nicht nur den Spaß am Schnorcheln, sondern sind auch ein Sicherheitsrisiko. Damit Sie von anderen Wassersportlern – vor allem Bootsfahrern – besser gesehen werden, sollten Flossen und Schnorchel möglichst auffällig gefärbt sein.

  • Die Bezeichnung „ABC-Ausrüstung“ leitet sich aus der Form der grundlegenden Ausrüstungsteile ab, die den jeweiligen Buchstaben ähnelt – A für die Flossen, B für die Tauchmaske und C für den Schnorchel. Diese Grundausrüstung eröffnet Ihnen erste Einblicke in die Unterwasserwelt. Kosten für Sets: 60 bis 160 Euro.
  • Die Tauchmaske verschafft Ihnen nicht nur klare Sicht, sondern ermöglicht über den Nasenerker auch einen Druckausgleich – im Gegensatz zu einer Schwimmbrille. Die Sichtscheibe besteht aus einem bruchfesten Verbundglas. Wer eine Sehhilfe benötigt, kann Kontaktlinsen tragen. Alternativ lassen sich in Tauchmasken mit planem Glas nachträglich Korrekturgläser einkleben. Für Personen mit Neigung zu Mittelohrentzündungen gibt es zudem Modelle mit Ohrmuschelkappe, bei denen der Gehörgang trocken bleibt und der Druckausgleich über den Nasenerker erfolgt.
  • Hauptunterschiede zwischen Schnorchel-Modellen sind die Qualität des Mundstücks, die Anzahl der Auslassventile und die Bauart des oberen Endes. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Mundstück weich und nicht zu groß ist. Ein Schnorchel sollte mindestens ein Auslassventil nach unten haben, um Wasser leichter aus dem Rohr zu bringen. Beim oberen Ende des Schnorchels ist ein einfacher Wellenschutz die bessere Wahl. Bei ihm verhindert eine 180-Grad-Krümmung des Endes, dass Wasser von oben in den Schnorchel gelangt. Systeme, die komplett schließen können, sperren bei einem Defekt überraschend die Luftzufuhr.
  • Mit Flossen kommen Sie im und unter Wasser schneller voran. Flossen mit Fersenband lassen sich leichter anziehen und können mit Neopren-Füßlingen oder Badeschuhen getragen werden. Fußteilflossen sind dagegen günstiger und bieten auch ohne zusätzliche Schuhe Schutz vor scharfkantigen Muscheln oder Steinen, wenn Sie sich auf den Grund stellen. Untrainierte sollten anfangs eher Flossen mit weicher Finne verwenden. Steife Modelle beanspruchen die Muskeln stärker und provozieren schneller Muskelkrämpfe.
  • Für mehr Sicherheit empfiehlt sich eine grellfarbige Schnorchelweste. Diese sorgt nicht nur für Auftrieb, sondern macht Sie auch für andere Wassersportler besser sichtbar. Des Weiteren verfügen Schnorchelwesten in der Regel über eine Signalpfeife. Kosten: ca. 25 bis 70 Euro.

Achtung: Kinder besitzen ein geringeres Lun­gen­vo­lu­men und sollten keine Schnorchel für Erwachsene benutzen. Ist das Volumen des Schnorchels größer als das des Atem­zugs, kommt es zur Pen­de­lat­mung, bei der nur die verbrauchte Luft im Schnorchel eingeatmet wird. Kinder laufen mit einem zu großen Schnorchel Gefahr, schon nach wenigen Atemzügen das Bewusstsein zu verlieren.

Grundkenntnisse

Tauchmaske aufsetzen. Schnorchel zurechtrücken. Gesicht unter Wasser. Atmen. Das meistern schon Kinder intuitiv. In einem ein- bis zweistündigen Schnorchelkurs lernen Sie zusätzlich, wie Sie die Tauchmaske am Beschlagen hindern, den Schnorchel ausblasen, unter- und auftauchen, Druck ausgleichen, mit Flossen schwimmen – und wie Sie Ihre ABC-Ausrüstung richtig pflegen.

Solche Schnorchelkurse bietet häufig die örtliche Wasserwacht-Gruppe an, auch in städtischen Frei- und Hallenbädern werden die Grundkenntnisse vermittelt. In Urlaubsorten gibt es ebenfalls Schnorchelkurse für Kinder und Erwachsene. Je nach Reiseziel sollten Sie hier prüfen, wie seriös das Angebot ist. Bei einem Club-Urlaub brauchen Sie in der Regel keine Bedenken zur Qualität des Angebots zu haben.

Natur schützen: Lebensräume unter Wasser sind empfindlich. Unachtsame Berührungen können große Schäden anrichten, die sich erst nach langer Zeit regenerieren. Bleiben Sie auf Abstand und nehmen Sie neben ihren Erinnerungen nur Fotos als Souvenirs mit.

Worauf Sie achten sollten

Strömung und Brandung

Strömung und Brandung stellen für Schnorchler ebenso eine Gefahr dar wie für Schwimmer.

Nutzen Sie am Meer daher bevorzugt geführte Schnorcheltouren und erkundigen Sie sich über die Strömungsverhältnisse.

Boote, Surfer und Co.

Wasserfahrzeuge und -sportler, die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegen, sind eine häufige Ursache für Tauchunfälle an der Wasseroberfläche.

Schnorchler sollten ebenso wie Taucher mit Tauchflaggen oder -bojen andere Wassersportler auf sich aufmerksam machen. Verlassen Sie sich aber nicht darauf, dass jeder Wassersportler die Bedeutung der Taucherflaggen kennt. Blicken Sie also gelegentlich auch über der Wasseroberfläche um sich herum und achten Sie auf Fahrgeräusche.

Sonnenbrand

UV-Strahlen dringen auch durch die Wasseroberfläche. Achten Sie daher auf Sonnenschutz, z. B. wasserfestes Sonnenschutzmittel, Neoprenanzug oder Wassersport-Shirt.

Da Wasser und Sand einen Teil der UV-Strahlen reflektieren, ist die Sonnenbrandgefahr an und auf Gewässern deutlich erhöht.

Giftige Meerestiere

Quallen, Feuerfische, Kegelschnecken und zahlreiche andere Meerestiere besitzen Giftstacheln, -zähne oder Nesseln. Damit schützen Sie sich vor Fressfeinden oder jagen ihre Beute.

Die Gifte sind häufig hoch wirksam und können auch Menschen gefährlich verletzen oder sogar töten.

Berühren Sie Tiere und Pflanzen nicht absichtlich.

Krämpfen vorbeugen

Kälte und ungewohnte Muskelbelastung erhöhen das Risiko eines Muskelkrampfes.

Achten Sie daher auf einen ausreichenden Kälteschutz und passende Flossen. Die Füßlinge dürfen nicht zu eng und die Flossenblätter nicht zu steif sein. Außerdem sollten die Fersenbänder nicht zu straff sitzen.

Ausreichend schützen

Falls Sie zu Mittelohrentzündungen neigen, können Sie Ihre Gehörgänge zum Beispiel mit speziellen Ohrstöpseln für Taucher schützen.

Achtung: Verwenden Sie beim Schnorcheln und Tauchen niemals konventionelle Ohrstöpsel, die den Gehörgang abdichten! Zum einen kann der erhöhte Druck unter Wasser den Stöpsel tief in den Gehörgang drücken. Zum anderen ist eine druckbedingte Verletzung beim Tauchen programmiert, da zwischen dem versiegelten Gehörgangabschnitt und dem Mittelohr kein ausreichender Druckausgleich stattfinden kann.

Bild: M.Rosenwirth/Adobe Stock