Im Notfall nicht zögern

Jeder kann helfen

Erste Hilfe im Notfall, Blutspenden, Knochenmarkspenden oder Gewebe- und Organspenden: Sie können auf vielfältige Weise Leben retten.

In Kürze
Wichtige Soforthilfe
Von Ihrer Fähigkeit, Erste Hilfe zu leisten, kann das Leben eines Menschen abhängen. Bei schweren Verletzungen oder Herzstillstand entscheiden die Sofortmaßnahmen.
Blutspende
Allein in Deutschland werden täglich 15.000 Blutspenden benötigt. Bedarf und Spendebereitschaft halten sich dabei die Waage, ausgenommen in Ferienzeiten.
Spendermangel
Ob Knochenmarks- oder Organ- und Gewebespende: Viele Betroffene müssen sterben, weil der Bedarf die Zahl der spendenbereiten Menschen erheblich übersteigt. 
Im Notfall müssen Sie die Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Entscheidende Hilfsbereitschaft
Im Notfall müssen Sie die Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Deutschland verfügt über eines der modernsten Gesundheitssysteme der Welt und betreibt ein dichtes Netz von Rettungsdiensten. Dennoch sind viele Unfallopfer und Schwerkranke auf die Hilfsbereitschaft von Verwandten, Freunden und Dritten angewiesen. Kompetente Erste Hilfe vor Ort sowie internationale Blut-, Gewebe- und Organspenden sind unersetzlich.
Im Notfall nicht zögern

Von Ihrer Fähigkeit, Erste Hilfe zu leisten, kann das Leben eines Menschen abhängen. Insbesondere bei schweren Verletzungen oder Herzstillstand entscheiden die Sofortmaßnahmen in den ersten Minuten darüber, ob die Person ohne Folgeschäden oder überhaupt überlebt. Bedenken Sie: Die betroffene Person kann ein Familienmitglied, Freund oder Kollege sein.

Berücksichtigen Sie auch, dass Sie nach einem Erste-Hilfe-Kurs ohne Auffrischung die Inhalte und erlernten Handgriffe nach und nach vergessen. Frischen Sie daher Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse mindestens alle zwei Jahre auf.

Spätestens am zweiten Samstag im September werden Sie noch einmal an das Thema erinnert: An diesem Tag wird jedes Jahr der 2000 initiierte Internationale Tag der Ersten Hilfe begangen.

Immer hilfreich

Blut ist ein besonderer Saft, das wussten schon die Menschen der Antike. Doch erst 1900 entdeckte der Mediziner Karl Landsteiner, dass es offenbar unterschiedliche Blutgruppen gibt. Basierend auf seiner wissenschaftlichen Arbeit gelang 1907 erstmals eine Bluttransfusion am Mount Sinai Hospital in New York. Für seine Entdeckung erhielt Landsteiner 1930 den Nobelpreis für Medizin. Im Jahr 2004 wurde sein Geburtstag, der 14. Juni, zum Weltblutspendetag ernannt.

Bluttransfusionen und Blutprodukte sind aus der modernen Medizin nicht wegzudenken. Allein in Deutschland werden täglich 15.000 Blutspenden benötigt. Bedarf und Spendebereitschaft halten sich dabei die Waage, ausgenommen in Ferienzeiten. Dabei kann eine einzige Blutspende bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten helfen.

Spender mit Blutgruppe 0 Rhesusfaktor negativ sind am gefragtesten, da sie als Universalspender gelten.

In Deutschland existiert ein dichtes Netz von Unikliniken, Krankenhäusern, Blutspendediensten des Deutschen Roten Kreuzes sowie kommunalen und privaten Blutspendediensten, bei denen Sie sich registrieren und Blut spenden können.

Bevor Sie zum ersten Mal Blut spenden, müssen Sie jedoch einige Grundvoraussetzungen erfüllen. Unter anderem sollten Sie mindestens 50 Kilogramm wiegen, 18 bis 64 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Darüber hinaus sollten Sie bei der Spende ein gültiges Personaldokument mit sich führen.

Ausschlusskriterien sind unter anderem Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis C. Ebenso können kürzlich unternommene Fernreisen, Tätowierungen oder Piercings gegen eine Blutspende sprechen. Aber auch eine kürzlich erfolgte Medikamenteneinnahme, Operation oder zahnärztliche Behandlung kann vorübergehend eine Blutspende ausschließen.

Vor einer Blutspende müssen Sie entsprechend detaillierte Auskunft über ihre medizinische Vorgeschichte geben.

Heilung bei Leukämie
Jedes Jahr erkranken über 11.000 Menschen an Leukämie, darunter viele Kinder. Für einen Teil der Patienten ist die Stammzellspende die einzige Chance auf Heilung. Doch jeder siebte Leukämiepatient findet keinen passenden Spender.
Zu geringe Bereitschaft

In Deutschland besteht ein Mangel an Spenderorganen. Zum einen besitzen nur etwa 35 Prozent der 17- bis 75-Jährigen einen Organspendeausweis. Zum anderen kommt nur rund ein Prozent der im Krankenhaus Verstorbenen für eine Organspende infrage.

In Deutschland wird daher jedes Jahr am ersten Samstag im Juni auf das Thema aufmerksam gemacht, um möglichst viele Menschen zu einer Entscheidung pro Organ- und Gewebespende zu motivieren.

Wichtig: In Deutschland müssen Sie einer Organspende zustimmen, in anderen Ländern gilt eine fehlende Willenserklärung als Ja. Dokumentieren Sie beizeiten Ihren Willen.

Bilder: Jeder kann helfen - islandboy_stocker/Shutterstock; Wege der Lebensrettung - Kzenon/Fotolia;