Reiter oder Pferdefuhrwerke auf öffentlichen Wegen

Achtung, Pferd!

Wer viel auf Landstraßen, Feld- und Waldwegen unterwegs ist, trifft mitunter auf Ross und Reiter oder Pferdefuhrwerke. Auch Nicht-Reiter sollten wissen, wie sie sich in der Nähe von Pferden richtig verhalten, damit solche Begegnungen ohne Zwischenfall verlaufen.

In Kürze
Begegnungen mit Ross und Reiter
Reiter und Pferdefuhrwerke sind genauso wie Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer auf öffentlichen Straßen und Wegen.
Reaktionen des Pferdes verstehen
Pferde sind Fluchttiere und reagieren auf Geräusche oder plötzliche Bewegungen oft unruhig oder ängstlich. An den Straßenverkehr müssen sie erst gewöhnt werden.
Rücksicht und Fairness
Die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer gibt nützliche Tipps, damit sich Reiter, Kutschfahrer und andere Verkehrsteilnehmer nicht gegenseitig gefährden.
Begegnungen mit Pferden auf öffentlichen Verkehrswegen können gefährlich sein. Durch richtiges Verhalten lässt sich vorbeugen.
Tipps für Nichtreiter
Begegnungen mit Pferden auf öffentlichen Verkehrswegen können gefährlich sein. Durch richtiges Verhalten lässt sich vorbeugen.
Etwa 1,2 Millionen Deutsche reiten häufig und vorwiegend in ländlichen Regionen. Damit Begegnungen mit Pferd und Reiter im Straßenverkehr, aber auch in Feld, Wald und Flur für alle gefahrlos gelingen, sollte jeder wissen, wie man sich in der Nähe von Pferden richtig verhält.
Auf öffentlichen Wegen
Reiter bevorzugen Reitgebiete sowie Feld- und Waldwege. Nicht selten sind sie gezwungen, auch Straßen zu nutzen, zumal Rad- und Fußwege für sie verboten sind. Kutschen sind sogar häufig auf Straßen angewiesen. Auf öffentlichen Wegen sind beide somit gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wie auch Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger.
Verhaltensweisen verstehen

Pferde sehen fast rundum, bis auf einen kleinen toten Winkel hinten. Ohne Scheuklappen nehmen sie alle Bewegungen und Objekte in ihrer Umgebung wahr. Als Weidetiere stehen sie weit unten in der Nahrungskette und besitzen einen starken Fluchtreflex. Unbekannte große „Tiere“, die sich laut und schnell auf das Pferd zubewegen, werden als Bedrohung wahrgenommen.

Pferde werden zudem unruhig, wenn der Boden unter ihnen vibriert. Dies ist der Fall, wenn schwere Fahrzeuge wie Busse oder Lkw an ihnen vorbeifahren. Pferde reagieren zudem ängstlich, wenn sie sich eingeengt fühlen. Dies kann passieren, wenn in einer ohnehin engen Passage noch ein Fahrzeug nah am Pferd vorbeifährt.

Kurzum: Die Begegnung mit anderen Verkehrsteilnehmern besitzt reichlich Schreckpotenzial für Pferde, weshalb die Tiere erst an den Straßenverkehr gewöhnt werden müssen.

Fluchtreaktion

Pferde können scheinbar grundlos erschrecken und verschieden reagieren: Sie springen zur Seite, machen kehrt, steigen mit dem Vorderkörper hoch oder gehen durch. Auf der Flucht sind sie für sich und andere Verkehrsteilnehmer eine ernste Gefahr.

Rücksicht und Fairness

Gegenseitige Rücksicht und Fairness sind die Grundvoraussetzung dafür, dass sich Reiter, Kutschfahrer und andere Verkehrsteilnehmer nicht gegenseitig gefährden. Für alle, die nicht zu Pferde unterwegs sind, gibt es einige nützliche Tipps der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer:

  • Machen Sie keinen unnötigen Lärm, z. B. hupen, Motor aufheulen lassen.
  • Blenden Sie rechtzeitig das Fernlicht ab.
  • Pferde können auch erschrecken, wenn Jogger und Radfahrer plötzlich direkt vor oder neben ihnen auftauchen. Machen Sie daher rechtzeitig mit Klingeln oder freundlichen Rufen auf sich aufmerksam, wenn sie sich von hinten nähern.
  • Beobachten Sie das Pferd oder Gespann genau. Bleibt es ruhig, fahren Sie langsam mit größtmöglichem Abstand vorbei.
  • Wirkt ein Pferd unruhig oder gibt Ihnen der Reiter/Kutscher ein warnendes Handzeichen, dann halten Sie am besten an.
  • Fahren Sie nicht zu dicht auf und achten Sie auf ausreichend seitlichen Abstand, sodass sich das Tier nicht eingeengt fühlt.
  • Seien Sie vorsichtig beim Überholen und Kreuzen.
  • Pferde sind Fluchttiere, seien Sie deshalb auf unerwartete Reaktionen gefasst.
  • Vermeiden Sie alles, was das Pferd erschrecken oder überraschen könnte.
Bild: chelle129/Adobe Stock