Grünes Glück

Fit und entspannt mit Gartenarbeit

Ein eigener Garten macht viel Arbeit, aber glücklich. Zudem hält Gartenarbeit fit und entspannt – vorausgesetzt, Sie wappnen sich gegen die Gesundheitsrisiken.

In Kürze
Gartenarbeit im Sonnenschein
Sonnenlicht regt die Produktion des Vitamins D an und erhöht im Gehirn den Pegel des stimmungsaufhellenden
Botenstoffs Serotonin.
Garten statt Fitnessstudio
Gartenarbeit trainiert Ihre Kraft und Beweglichkeit, stärkt Ihre Knochen und verringert Ihr individuelles Risiko für Volkskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Risiken
Bei der Gartenarbeit lauern nicht nur natürliche Gefahren wie Zecken und Giftpflanzen sondern auch hausgemachte Risiken wie Stolperfallen oder schlecht gewartetes Gartenwerkzeug.
Vorbereitung
Durch gute Vorbereitung und Information über mögliche Gefahren lassen sich Schäden vermeiden und dem Glück im Garten steht nichts mehr im Wege.
Arbeit im Garten
Unkraut jäten. Rasen mähen. Hecke schneiden. Gemüse, Kräuter und Obstbäume anpflanzen. Ein eigener Garten macht viel Arbeit, aber glücklich. Am Ende des Tages sehen Sie, was Sie geschafft haben, und können beizeiten die Früchte Ihrer Arbeit ernten. Zudem hält Gartenarbeit fit und entspannt – vorausgesetzt Sie wappnen sich gegenüber den Gesundheitsrisiken.
Ersetzt Gartenarbeit das Fitnessstudio?

Gartenarbeit ist ähnlich anstrengend wie Joggen oder Radfahren. Falls Sie drei bis viermal die Woche buddeln, harken oder trimmen, sparen Sie sich das Fitnessstudio. Sie trainieren automatisch Kraft und Beweglichkeit, stärken Ihre Knochen und verringern Ihr individuelles Risiko für Volkskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Außerdem profitieren Sie bei der Bewegung im Freien zusätzlich von frischer Luft und Sonnenlicht. Letzteres regt die Produktion des Vitamins D an und erhöht im Gehirn den Pegel des stimmungsaufhellenden Botenstoffs Serotonin.

Des Weiteren entspannt Gartenarbeit durch die körperliche Aktivität und den Blick auf grüne Pflanzen. Und wer den Anblick bunter Blumen genießt, der blüht in seinem Garten auch selbst auf.

Natürliche und hausgemachte Gefahren

Gartenarbeit macht Spaß. Dennoch lauern in jedem Garten ernsthafte Gefahren für Ihre Gesundheit. Besser Sie kennen diese und wappnen sich.

Natürliche Risiken

  • Wundstarrkrampf (Tetanus): Im Erdreich, auf Pflanzen und verdrecktem Gartengerät lauern unzählige Mikroorganismen, die durch Hautverletzungen in Ihren Körper gelangen und dort eine Infektion auslösen können. Einer der gefährlichsten Keime ist hierbei das Bakterium Clostridium tetani, der Auslöser des tödlichen Wundstarrkrampfs. Gerade Hobbygärtner sollten daher unbedingt gegen Tetanus impfen lassen – und sich rechtzeitig die empfohlene Auffrisch-Impfung gönnen.
  • Zecken: Die blutsaugenden Spinnentiere sind ab etwa sieben Grad Außentemperatur aktiv. Zecken sind in ganz Deutschland verbreitet und machen auch nicht vor Parks oder Gärten halt. Sie verbreiten zahlreiche Infektionskrankheiten wie die gefürchtete Lyme-Krankheit (Borreliose).
  • Giftpflanzen: Viele beliebte Garten- und Zierpflanzen sind zwar wunderschön anzusehen, aber auch hochgiftig und damit insbesondere eine Gesundheitsgefahr für Kinder. Bei manchen Giftpflanzen genügt schon eine gegessene Beere oder etwas Pflanzensaft auf der Haut, um die Giftwirkung zu entfalten.
  • Dornen, Stacheln, scharfe Steine: Unkraut jäten, Pflanzenschnitt aufsammeln, mit den Händen Wurzeln ausgraben – im Garten gibt es viele Möglichkeiten, sich die Haut zu verletzen.
  • Pollen: das bekannte Ärgernis für Pollenallergiker.

Hausgemachte Risiken

  • Schlecht gewartetes Gartenwerkzeug: Rostige, stumpfe Klingen oder schwergängige Schnittwerkzeuge rutschen leicht ab und verursachen so schmerzhafte Verletzungen.
  • Stolperfallen und Fußangeln: Im Garten liegen gelassene Gartenschläuche und Harken stellen insbesondere bei Dämmerlicht eine Unfall- und Verletzungsgefahr dar.
  • Ungesicherter Gartenteich: Achtung, Kleinkinder können in selbst in knöcheltiefem Wasser ertrinken.
  • Sorgloser Umgang mit Chemikalien: Unkrautvernichter, Dünger, Pflanzenschutzmittel etc. sind in der Regel auch für Mensch und Haustier giftig.

Heuschnupfen und die Folgen

Heuschnupfen klingt harmlos. Doch für Betroffene bedeutet es teils monatelange Beschwerden – jedes Jahr. Bei etwa vier von fünf Pollenallergikern verbessert eine Hyposensibilisierung die Symptome. Wer darauf nicht anspricht oder darauf verzichtet, muss in schweren Fällen Kortisonpräparate anwenden und trägt ein erhöhtes Asthmarisiko.

Wie lassen sich Gesundheitsrisiken vermeiden?

So schützen Sie sich vor oben genannten Gesundheitsrisiken:

  • Kontrollieren Sie in Ihrem Impfpass Ihren Tetanus-Impfstatus und lassen Sie sich spätestens impfen, wenn die letzte Tetanus-Impfung zehn Jahre zurückliegt.
  • Schützen Sie sich sorgfältig vor Zeckenstichen
  • Machen Sie Ihren Gartenteich kindersicher, falls Sie oder Ihre direkten Nachbarn Kleinkinder haben. Geeignete Sicherheitszäune und –netze gibt es im Gartenfachhandel.
  • Halten Sie Ihre Gartengeräte in Schuss. Das gilt insbesondere für Rasenmäher: Bei alten und schlecht gewarteten Geräten ist das Risiko für herausgeschleuderte Messerteile und Steine hoch.
  • Benutzen Sie nur moderne Rasenmäher mit automatischem Messerstopp.
  • Räumen Sie Ihre Gartengeräte nach getaner Arbeit auf.
  • Sperren Sie gefährliche Gartenwerkzeuge und Chemikalien in einen kindersicheren Schuppen.
  • Heuschnupfen? Mähen Sie Ihren Rasen vor der Gräserblüte und halten Sie ihn bis Mai kurz. Pflanzen Sie außerdem nichts an, wogegen Sie allergisch sind. So ersparen sich zumindest hausgemachte Pollen.
  • Verwenden Sie die empfohlene Schutzausrüstung (Schutzbrille, Schutzhandschuhe etc.) beim Hantieren mit motorisierten Gartengeräten wie Rasenmäher, Heckenschere oder Kettensäge.

Langes Bücken und eintönige Bewegungen bei der Gartenarbeit können Gelenk- und Rückenschmerzen verursachen. Beachten Sie daher:

  • Meiden Sie ruckartige Bewegungen.
  • Heben Sie Schweres rückengerecht hoch: In die Knie gehen, Rücken aufrecht, Gegenstand beidhändig nah am Körper halten und aus den Beinen heraus hochheben.
  • Benutzen Sie eine Schubkarre, um schwere oder sperrige Lasten zu bewegen.
  • Nutzen Sie Gartenwerkzeug, das zu Ihrer Körpergröße passt und Sie nicht in eine gebeugte Haltung zwingt.
  • Gartenarbeiten auf Knie- bis Hüfthöhe: Setzen Sie sich besser auf einen Schemel, bevor Sie vornüber gebeugt Ihren Rücken belasten.
  • Gartenarbeit in Bodennähe: Knien Sie auf ein Polster, setzen Sie immer nur ein Knie auf dem Boden und wechseln Sie häufig links und rechts ab.
  • Gartenarbeiten über Kopfhöhe (Baum beschneiden, Baumfrüchte ernten etc.): Benutzen Sie geeignete Geräte wie lange Astsägen. Stehen Sie nicht direkt unter dem Baum, sodass Sie nicht den Kopf in den Nacken legen müssen.
  • Meiden Sie einseitige Dauerbelastungen, indem Sie häufig aufstehen und ihre Haltung wechseln.
  • Halten Sie beim Hantieren mit Gartenwerkzeugen die Handgelenke gerade und nutzen Sie die Kraft aus dem Unterarm heraus. Ergonomisch geformte Gartenwerkzeuge helfen dabei, Fehlhaltungen zu vermeiden.

Kopfüber arbeiten ohne Knick im Nacken

Beim Bäume schneiden und Baumfrüchte ernten erleichtert eine Sicherungsbrille aus dem Klettersport die Arbeit: Ihre Prismen lenken den Blick seitenrichtig nach oben.
Bilder: Gartenarbeit - Alexander Raths/Adobe Stock; Fast reizfrei - Frank/Adobe Stock