Kindersichere Festtage

Unfallfreie Weihnachtszeit

Damit Sie als Eltern unbeschwerte Stunden mit Ihren Kindern genießen können, sollten Sie die festlichen Unfallgefahren kennen und vermeiden.

In Kürze
Gefahr: Christbaum
Ein Christbaum kann binnen Sekunden lichterloh brennen und in weniger als einer Minute einen Wohnungsbrand entfachen.
Schmuck mit Folgen
Weihnachtsschmuck kann Schnittverletzungen verursachen. Außerdem können sich Kleinkinder an abgebrochen Kleinteilen verschlucken.
Alte Lichterketten
Mit jeder kaputten Lampe erhöht sich das Risiko, dass die Lichterkette überhitzt und durchbrennt.
Einfache Maßnahmen für ungetrübten Genuss an Festtagen
Gefahren für Kinder in der Weihnachtszeit
Einfache Maßnahmen für ungetrübten Genuss an Festtagen
Wenn es an die Weihnachtsvorbereitungen geht, wollen Kinder eifrig mitmischen. Plätzchen backen, Christbaum schmücken, Kerzen anzünden oder ausblasen – die Weihnachtszeit bietet viele prickelnde Aktivitäten für Kinder. Damit Sie als Eltern unbeschwerte Stunden mit Ihren Kindern genießen können, sollten Sie die festlichen Unfallgefahren kennen vermeiden.
Wo muss man aufpassen?

Plätzchen

Kleine Kinder lieben es, ihren Eltern in der Küche zu helfen. Hier erhalten sie Aufmerksamkeit, haben reichlich Spaß und freuen sich über elterliches Lob. Nicht zu vergessen der Bonus in Form von leckeren Rosinen, Nüssen, Teigresten und sonstigen Leckereien.

Auf der Negativseite stehen unter anderem die Verbrennungsgefahr am heißen Herd und das Salmonellen-Risiko bei rohen Eiern. Außerdem können Kleinkinder an nussgroßen Backzutaten ersticken, falls sie diese in die Luftröhre bekommen.

Tipps:

  • Halten Sie Kleinkinder fern vom aufgeheizten Herd, von heißen Backblechen und von noch heißen Plätzchen.
  • Geben Sie Ihrem Nachwuchs nur Kochwerkzeug in die Hand, mit denen er nach Ihrer Einschätzung sicher und verantwortungsvoll umgehen kann. Wichtig ist, dass ein Kind über die nötige geistige Reife und Feinmotorik verfügt, um mit Messer oder Mixer zu arbeiten.
  • Lassen Sie Kleinkinder nicht mit Backzutaten hantieren, die die Luftröhre blockieren können, z. B. Haselnüsse.
  • Wegen des Ansteckungsrisikos mit Salmonellen sollten Kinder weder mit rohen Eiern hantieren noch Teigreste essen, die rohes Eiweiß oder Eigelb enthalten.
  • Falls Sie mit Zimt backen, sollten Sie grundsätzlich Ceylon-Zimt verwenden. Dieser enthält nur geringe, und damit für Kinder unschädliche Mengen des Lebergiftes Cumarin.
  • Berücksichtigen Sie bei den Rezepten Lebensmittelallergien in ihrer Familie.

Bastelarbeiten

Vorweihnachtliche Bastelarbeiten bieten sich an, um Kinder bei schlechtem Wetter von der Glotze fernzuhalten. Außerdem erfüllt es die Kleinen mit Freude, wenn ihre selbstgemachten Strohsterne, Salzteigfiguren und Scherenschnitte die Wohnung zieren und sie dafür ausgiebig von Eltern und Großeltern dafür gelobt werden. Die Unfallgefahr für die Kleinen lässt sich dabei leicht minimieren.

Tipps:

  • Geben Sie den Kleinen nur altersgemäßes Bastelwerkzeug.
  • Lassen Sie Kinder nur mit kindersicheren Scheren sowie ungiftigen Farben und Bastelkleber arbeiten.

Weihnachtsschmuck

Im Handel erhältliche Weihnachtsdekoration ist häufig zerbrechlich. Splitter einer geborstenen Christbaumkugel können Schnittverletzungen verursachen. Außerdem können sich Kleinkinder an abgebrochen Kleinteilen verschlucken.

Tipps:

  • Sofern Sie Kleinkinder haben oder an Weihnachten zu Besuch erwarten, sollten Sie möglichst robusten, kindersicheren Baumschmuck verwenden, etwa aus Metall oder unbehandeltem Holz.
  • Hängen Sie zerbrechlichen Schmuck außerhalb der Reichweite von Kleinkindern.

Giftpflanzen

An den Festtagen haben dekorative Gestecke und Zierpflanzen Hochkonjunktur. Darunter befinden sich leider auch Giftpflanzen, die Kleinkindern gefährlich werden können, insbesondere wenn diese bunte Blätter und verlockende Früchte tragen.

Tipps:

Kerzen

Die Kombination aus trockenen Tannenzweigen, brennenden Kerzen und von Feuer faszinierten Kindern ist eine Herausforderung für alle Eltern. Zumal ein Christbaum binnen Sekunden lichterloh brennen und in weniger als einer Minute einen Wohnungsbrand entfachen kann.

Tipps:

  • Lassen Sie ein Kleinkind niemals allein mit einer brennenden Kerze.
  • Lassen Sie ein Kleinkind auch nicht mit dem Weihnachtsbaum allein, wenn keine Kerzen daran brennen. Das Kind könnte versuchen, daran hochzuklettern, den Baum umzukippen und Christbaumschmuck zu essen.
  • Klären Sie Kinder frühzeitig über die Gefahren offenen Feuers auf.
  • Bewahren Sie Streichhölzer und Feuerzeuge in einem verschließbaren Schrank auf, der zumindest für jüngere Kinder ein Hindernis darstellt.

Wichtig: Für Eltern mit kleinen Kindern sind Öllampen keine sichere Alternative zu Kerzen, falls sie auf Paraffinöl oder Petroleum basiertes Lampenöl enthalten. Bereits das Saugen an einem Lampendocht kann in diesem Fall zu einer lebensbedrohlichen Schädigung der Lunge führen!

Anleitung
Nicht nur ungeschickte Kinder können einen Brand verursachen, auch fehlendes Risikobewusstsein und mangelnde Brandvorsorge können ein offenes Feuer außer Kontrolle geraten lassen.
 
Folgende allgemeine Tipps helfen Ihnen, die Brandgefahr an den Festtagen zu minimieren:
 
  • Stellen Sie brennende Kerzen mindesten 30 cm entfernt von Zweigen, Dekoration, Vorhängen und sonstigem brennbaren Material.
  • Achten Sie beim Adventskranz auf dicke, stabil befestigte Kerzen.
  • Platzieren Sie den Adventskranz auf eine feuerfeste Unterlage – zum Beispiel aus Ton, Glas oder Keramik.
  • Wechseln Sie Kerzen aus, bevor sie komplett niedergebrannt sind.
  • Tauschen Sie bei Gestecken trockene Zweige gegen frische aus.
  • Stellen Sie den Weihnachtsbaum in einen schweren Ständer mit Bewässerung. Dadurch verleihen Sie dem Baum Stabilität und verlangsamen das Austrocknen.
  • Hohe Christbäume in Innenräumen sollten Sie zusätzlich mit Seilen gegen Umfallen sichern.
  • Bedenken Sie, dass Adventskranz und Christbaum mit der Zeit immer leichter entzündlich werden! Zum einen trocknen die Zweige aus. Zum andern geben sie sogenannte Harzgase ab, die leicht entzündlich sind.
  • Entzünden Sie höchstens zur Bescherung ein paar Kerzen am Christbaum. Lüften Sie davor den Raum und halten Sie einen Eimer Wasser zum Löschen bereit. Besser: Entzünden Sie keine echte Kerzen am Christbaum.
  • Verwenden Sie ausschließlich LED-Lichterketten, die das TÜV-Siegel „Geprüfte Sicherheit“ (GS-Zeichen) und das VDE-Zeichen tragen.
  • Werfen Sie alte Lichterketten weg, die kein TÜV-Siegel tragen.
  • Wechseln Sie bei Lichterketten kaputte Lampen gegen neue aus. Mit jeder kaputten Lampe erhöht sich das Risiko, dass die Lichterkette überhitzt und durchbrennt.
Bild: Kzenon/Fotolia