Seelischer Hunger

Frustessen vermeiden

Stress und Ärger haben negativen Einfluss auf das Essverhalten. 

In Kürze
Gefühle verarbeiten
Auch wenn emotionales Essen anfangs nur der Ablenkung dient: Mit der Zeit kann es un­ver­zicht­bar werden, um negative Gefühle zu verarbeiten.
Emotionales Essen 
Mediziner sprechen von emotionalem Essen, wenn ein Mensch isst, um negative Gefühle wie Stress, Angst, Traurigkeit oder Einsamkeit zu betäuben.
Hausarzt hilft weiter
Wenn Sie Hilfe brauchen, sollten Sie Ihren Hausarzt konsultieren. Dieser kann Sie an einen geeigneten Facharzt überweisen, der Sie ausführlich untersucht und individuell therapiert.
Rechtzeitig entgegensteuern

Stress im Büro, Zank mit dem Partner – fast jeder greift in solchen Situationen gerne mal zu Schokolade, Chips oder Fast Food.

Langfristig führt ein derartiges Essverhalten zu Fettleibigkeit, was wiederum Diabetes mellitus, Fettleber oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Besser, Sie steuern rechtzeitig dagegen.

Beeinflusst von Gefühlen

Mediziner sprechen von emotionalem Essen, wenn ein Mensch isst, um negative Gefühle wie Stress, Angst, Traurigkeit oder Einsamkeit zu betäuben. Das geschieht häufig unbewusst und schleichend. Typische Auslöser für Emotionales Essen sind dementsprechend:

  • Trauer
  • Beziehungskonflikte
  • Arbeitsstress
  • Finanzielle Sorgen
  • Gesundheitsprobleme

Seelischer Hunger: Auch wenn emotionales Essen anfangs nur der Ablenkung dient: Mit der Zeit kann es un­ver­zicht­bar werden, um negative Gefühle zu verarbeiten. Dann benötigen Betroffene ärztliche Hilfe, um wieder zu normalem Essverhalten zurückzukehren.

Essverhalten korrigieren

Die Experten der Mayo Clinic empfehlen folgende Tipps, um emotionalem Essen entgegenzusteuern und das eigene Essverhalten wieder in die richtigen Bahnen zu lenken:

  • Bauen Sie Stress ab. Falls Sie Stress bevorzugt mit Essen kompensieren, dann sollten Sie gezielt Stress abbauen. Dafür eignen sich beispielsweise Yoga, Saunagänge oder Sport in der Natur.
  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch. Notieren Sie: Was und wie viel Sie essen. Wie Sie sich fühlen, wenn Sie essen. Und wie viel Hunger Sie vor dem Essen verspürt haben. So können Sie mit der Zeit Muster in Ihrem Essverhalten erkennen und Auslöser für Essanfälle identifizieren.
  • Geben Sie nicht jedem Hungergefühl sofort nach. Hunger, obwohl die letzte Mahlzeit nur ein bis zwei Stunden zurückliegt und der Magen nicht knurrt? Dann haben Sie höchstwahrscheinlich nur seelischen Hunger. Warten Sie ab. Bei körperlichem Hunger meldet sich ihr Magen rechtzeitig.
  • Suchen Sie Halt bei Familie und Freunden. Reden Sie mit guten Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Ängste und Nöte. So lassen sich negative Gefühle besser verarbeiten als durch Essen.
  • Lenken Sie sich ab. Gestalten Sie Ihre Freizeit aktiv, anstatt aus Langeweile die Süßigkeitenvorräte zu plündern und vor dem Fernseher zu essen. Treffen Sie sich besser mit Freunden oder treiben Sie Sport.
  • Meiden Sie die Versuchung. Horten Sie keine Süßigkeiten- und Knabbervorräte zu Hause oder im Büro. So können Sie leichter spontanen Essanfällen widerstehen.
  • Falls Sie abnehmen wollen, übertreiben Sie nicht. Bewahren Sie sich die Lust an genussvollem Essen. Wer sich von Diät zu Diät hangelt und sein Essen nur noch nach Kalorien auswählt, der läuft Gefahr, eine Essstörung entwickeln.
  • Wenn schon Snacks, dann gesunde. Essen Sie zwischendurch frisches Obst und Gemüse, anstatt Chips, Schokolade & Co.
Der Hausarzt hilt weiter
Bringen Sie die Tipps gegen emotionales Essen nicht weiter? Dann sollten Sie Ihren Hausarzt konsultieren. Dieser kann Sie an einen geeigneten Facharzt überweisen, der Sie ausführlich untersucht und individuell therapiert.
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