Zahnverschönerung

Bleaching, Dazzler, Piercings

Neben dem Bleaching der Zähne kommt auch Zahnschmuck in Mode. Der Brillant am Schneidezahn ist ein schöner Blickfang, doch ebenso wie der Bleichvorgang nicht ganz ohne Risiko.

In Kürze
Weiß um jeden Preis?
Weiße Zähne sind ein wesentliches Schönheitsmerkmal, aber nicht jeder Mensch hat von Natur aus strahlend weiße Zähne. Wer der Ästhetik mit Chemie nachhelfen will, geht aber Risiken ein.
Verschalung für die Zähne
Mit Keramik-Veneers lassen sich blendend weiße Zähne kreieren. Allerdings muss hier Zahnsubstanz abgetragen werden, um die Schalen aufkleben zu können.
Zahnschmuck
Dazzlers und großflächigere „Grills“ sind ein Blickfang. Doch sie können ebenso schädlich für die Zähne sein wie Piercings in Zunge und Lippen.
Zahnverschönerung ist nicht ohne Risiko.
Ästhetik mit Risiko

Der Preis der Schönheit

Zahnverschönerung ist nicht ohne Risiko.
Zahnverschönerung liegt im Trend: Für ein strahlendes Lächeln greifen immer mehr Menschen zur Nachhilfe per Chemie. Neben dem Bleaching der Zähne kommt auch Zahnschmuck in Mode. Der Brillant am Schneidezahn ist ein schöner Blickfang, doch ebenso wie der Bleichvorgang nicht ganz ohne Risiko.
Alles Natur

Die äußere Erscheinung ist ein wichtiges Kriterium im zwischenmenschlichen Umgang – und weiße Zähne sind ein wesentliches Schönheitsmerkmal. Viele Menschen schauen ihrem Gegenüber zuerst auf die Zähne, besonders, wenn sie angesprochen oder angelächelt werden. Weiße Zähne erhöhen dabei nicht nur die Attraktivität, sondern vermitteln auch Lebensfreude, Selbstbewusstsein und Erfolg. Studien belegen, dass attraktive Menschen bei gleicher Qualifikation größere Erfolgsaussichten auf eine ausgeschriebene Stelle haben.

Nicht jeder Mensch hat von Natur aus strahlend weiße Zähne. Ihre Grundfarbe bestimmt der sogenannte Dentinkern, dessen Farbspektrum von gelblich über orange bis grau gehen kann. Auch die Transluzenz des Zahnschmelzes entscheidet in hohem Maß darüber, wie weiß die Zähne erscheinen.

Grundsätzlich spielt die Mundhygiene die wichtigste Rolle bei der scheinbaren Zahnfarbe und natürlich der Zahngesundheit. Rauchen, Rotwein, aber auch Kaffee und Tee – selbst der scheinbar so harmlose Kräutertee – hinterlassen ihre Spuren in Form von Verfärbungen. Nur eine professionelle Zahnreinigung kann diese Verfärbungen effizient in allen Bereichen der Zähne entfernen. Dies allein genügt häufig, um die Zähne wieder deutlich heller werden zu lassen.

Hellere Zähne mit Chemie

Ein schneller Weg zu weißeren Zähnen ist das Bleaching. Nur ein Zahnarzt kann Ihnen hier die Sicherheit geben, dass Sie nicht durch eigenhändiges „Herumdoktern“ Ihr Zahnfleisch gefährden. Einem professionellen Bleaching geht immer eine sorgfältige Untersuchung der Gesamtsituation im Mund voraus. Diese erkennt freiliegende Zahnhälse, undichte Füllungen usw. und stellt so fest, ob ein Bleaching grundsätzlich überhaupt möglich ist.

Während des Bleachings ist eine sorgfältige Abdeckung des Zahnfleisches nötig, um eine  schmerzhafte Zahnfleischreizung zu vermeiden. Solche kurzfristigen Reizungen, aber auch dauerhafte Überempfindlichkeiten sind gerade beim preiswerteren und deshalb sehr beliebten Homebleaching oft zu beobachten.

Gründliche Fluoridierungsmaßnahmen nach dem Bleichen sind für die Zahngesundheit unumgänglich. Für lang anhaltenden Erfolg sollten Sie in den ersten 48 Stunden nach einem Bleaching auf stark färbende Lebensmittel verzichten, ebenso auf Rotwein und Zigaretten. Bis zu drei Zahnfarben heller als die natürliche, gereinigte Ausgangssubstanz lassen sich durch Bleaching erreichen.

Verschalung fürs Gebiss
Ein anderer Weg zu weißen Zähnen sind Veneers, dünne Schalen aus widerstandsfähiger, jedoch teurer Keramik. Hier lassen sich blendend weiße Zähne kreieren, indem eine harte kleine Schale dauerhaft im Sichtbereich eines Zahnes verklebt wird. Um für die Veneers eine geeignete Klebekontaktfläche zu schaffen, ist es aber erforderlich, eine Schicht der gesunden Zahnhartsubstanz abzuschleifen. Diese „Hollywoodplättchen“ sind die ästhetisch gelungenste Form der Anbringung und erlaubt auch moderate Formveränderungen. „Non-Präp-Veneers“ sind dagegen nur aufgeklebt. Dies ergibt wegen der erforderlichen Mindestschichtstärke meist einen sichtbar stärkeren Auftrag.
Blickfang im Mund

In Amerika tragen schon 20 Prozent der Bevölkerung Dazzler, also Zahnschmuck aus Edelmetall mit oder ohne gefasste Steinchen oder Brillanten. Dieser Trend hat inzwischen Europa erreicht. Sollen Dazzler, auch als „Twinkles“ bekannt, oder großflächigere „Grills“ die Zähne schmücken und nicht ruinieren, müssen sie sorgfältig vom Zahnarzt aufgebracht werden. So können die in Klebstoffen enthaltenen Chemikalien nicht geeignete Zähne dauerhaft schädigen. Ebenso sind große Füllungen und Dazzler schlecht miteinander vereinbar: die Klebestellen der Füllungen können durch die Klebeschicht für die Dazzler leiden.

Auch Piercings haben einige Nachteile, die die subjektive Ästhetik kaum aufwiegen. Häufig kommt es im Bereich der Piercings zu Entzündungen, oft mit dauerhaften Folgen. Großflächige Entzündungen sind das eine – Zahnschäden das andere: Gerade beim beliebten Zungenpiercing schlägt beim Sprechen oder Essen permanent Metall oder Kunststoff gegen die Zähne und verursacht Schäden. Deshalb sollte man auf Piercings im Mundraum besser verzichten.

Wichtig: Die private Krankenversicherung übernimmt keine zahnästhetischen Behandlungen, jedoch die wichtige Prophylaxe zur Gesunderhaltung der Zähne.

Kosmetik mit Know-how: Die kompetente Platzierung von Zahnschmuck ist eine kosmetische Leistung. Aber sie benötigt trotzdem zahnärztliches Fachwissen und gehört nicht ins Kosmetikstudio.

Bilder: Bleaching, Dazzler, Piercings - Tiler84/Fotolia; Zahnpasta - Alliance/Fotolia