In Kürze
Menschliches Grundbedürfnis
Schlaf hält nicht nur die geistige Leistungs­fähigkeit aufrecht. Im Schlaf werden auch die Energie­reserven im Gehirn wieder aufgefüllt. Das Immun­system ist ebenfall auf Ruhe­phasen angewiesen.
Wie lange schlafen?
Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, hängt vom Alter, der Schlaf­qualität und individuellen Bedürfnissen ab. Die meisten erwachsenen Menschen benötigen laut Unter­suchungen zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf pro Nacht, um sich erholt und leistungs­fähig zu fühlen.
Richtig abschalten
Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf ist die Schlaf­hygiene. Sie umfasst alle Maßnahmen, Lebens- und Ernährungs­gewohnheiten, die einem gesunden Schlaf zuträglich sind.
Gesunder Schlaf hält die geistige Leistungsfähigkeit aufrecht.
Schlaf muss sein
Gesunder Schlaf hält die geistige Leistungsfähigkeit aufrecht.
Ohne ausreichend erholsamen Schlaf geht nicht nur die Laune in den Keller: Das Reaktions­vermögen schwindet, die Konzentrations­fähigkeit lässt nach, die Urteilskraft und das Gedächtnis leiden. Erfahren Sie in unserem Schlaf-Special mehr über das menschliche Schlaf­bedürfnis.
Regeneration für Körper und Geist

Der Mensch und fast alle anderen Wirbel­tiere benötigen Schlaf. Der vorüber­gehende Ruhe­zustand mit vermindertem Bewusstsein hält nicht nur die geistige Leistungs­fähigkeit aufrecht. Während des Schlafs laufen Gehirn, Muskeln und innere Organe auf Spar­flamme. Die Körperkern­temperatur sinkt, was eine deutliche Energie­ersparnis im Gegensatz zur wachen körperlichen Inaktivität bedeutet.

In der ersten nächtlichen Schlafhälfte werden die Energie­reserven im Gehirn wieder aufgefüllt, die Körper­funktionen erholen sich und das Immunsystem regeneriert sich – so sind Ratten bei mehrtägigem Schlaf­entzug deutlich anfälliger für Infektions­krankheiten, und ihre Wunden heilen langsamer. Die zweite Schlaf­hälfte dient der seelischen Regeneration, hier träumen Schläfer mehr, deshalb ist dieser zweite Schlaf­anteil so wichtig für die mentale Gesundheit.

Viele Faktoren

Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, hängt vom Alter, der Schlaf­qualität und individuellen Bedürfnissen ab.  Mit zunehmendem Alter sinkt das notwendige Schlaf­pensum. Säuglinge benötigen etwa 16 Stunden Schlaf täglich. Jugendliche fühlen sich nach etwa neun Stunden erholt. Das individuelle Schlaf­bedürfnis kann jedoch stark schwanken. So fühlen sich manche Erwachsene schon nach sechs Stunden ausgeschlafen, während andere erst nach neun Stunden fit aus den Federn steigen. Eine "normale" Schlafdauer, die für jeden Menschen gleich ist, gibt es demnach nicht. Die meisten erwachsenen Menschen fühlen sich jedoch nach etwa 7 bis 8 Stunden erholt und leistungsfähig. Die Dauer des benötigte Schlafes eines erwachsenen Menschen verändert sich mit zunehmendem Alter nur noch geringfügig.

Wie erholt Sie sich fühlen, hängt auch von der Schlaf­qualität ab. Lärm, ein überhitzter Schlafraum, trockene Luft und Erkrankungen können den Schlaf derart beeinträchtigen, dass Sie auch nach zwölf Stunden wie gerädert aufwachen. Die Schlaf­effizienz nimmt auch bei älteren Menschen ab, da die Tiefschlaf­phasen kürzer werden und der Anteil mit flachem Schlaf größer wird.

Ein Nickerchen in Ehren

Mittlerweile gilt es unter Schlaf­forschern als unbestritten, dass der Mittags­schlaf nicht nur Teil unseres natürlichen Schlaf­bedürfnisses, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Das kurze Nickerchen überbrückt das Leistungs­tief am frühen Nachmittag: Einige Funktionen des Körpers sinken auf den Tagestief­punkt, Körper­temperatur und Leistungs­fähigkeit nehmen ab, Fehlerrate und Müdigkeit steigen. Nach einem sogenannten Powernap reagiert ein Mensch schneller, arbeitet konzentrierter, erinnert sich besser an frisch Gelerntes und ist besser gelaunt als ein Nicht-Mittags­schläfer.

Sofern Sie die Vorteile des Mittags­schlafes nutzen wollen, sollten Sie jedoch beachten:

  • Sie benötigen eine bequeme Liege und eine ruhige Umgebung.
  • Der Mittagsschlaf sollte mindestens 10, aber maximal 30 Minuten andauern.

Achtung: Wer sein Nickerchen über 30 Minuten ausdehnt, hat in der Regel mit Schlaf­trunkenheit zu kämpfen. Am besten stellen Sie sich einen Wecker.

Richtig abschalten

Während Katzen und kleine Kinder scheinbar in jeder Stellung und überall einschlafen können, steigen die Ansprüche an Umgebung und Umstände mit zunehmendem Alter. Alle Verhaltens­maßnahmen, Lebens- und Ernährungs­gewohnheiten, die einem gesunden Schlaf zuträglich sind, werden Schlaf­hygiene genannt.

Nützliche Informationen zu Schlaf­hygiene – unter anderem Schlaf­ambiente, Essens­zeiten, Sport, Umgang mit Genuss­mitteln – finden Sie in der Broschüre „Gesunder Schlaf“ der Allianz.

Auch Stress, egal ob im Alltag oder im Büro, wirkt sich negativ auf die Schlafqualität aus und kann Schlaf­störungen verursachen. Auf den Seiten der Allianz Gesundheits­welt finden Sie eine Reihe von Beiträgen, die Ihnen helfen, Stress rechtzeitig zu erkennen und ihm entgegen­zusteuern.

Weitere bewährte Mittel gegen Stress und für einen besseren Schlaf sind Sport im Freien, Massagen, Meditation und aktive Entspannungs­methoden wie Relax-Yoga und Progressive Muskel­entspanung. Abendliche Sauna­gänge sind jedoch nicht empfehlens­wert, da diese eher anregend wirken.

Nicht auf die leichte Schulter nehmen

Wer keinen erholsamen Schlaf findet, sollte zuerst versuchen, seine Schlaf­hygiene zu verbessern und Stress abzubauen.

Dauern die Schlaf­störungen dennoch an, sind Sie tagsüber oft müde und unkonzentriert, oder belastet Sie der Schlaf­mangel seelisch, dann sollten Sie auf jeden Fall Ihren Hausarzt konsultieren. Hinter Schlaf­störungen können sich schwerwiegende Erkrankungen verbergen, die einer medizinischen Behandlung bedürfen.

Bild: wavebreakmedia/Shutterstock