Knolle mit Heilkraft

Knoblauch

Die Knolle hat eine lange Tradition, bietet wertvolle Nährstoffe und kann unter anderem altersbedingter Gefäßverkalkung vorbeugen. Doch der Konsum von Knoblauch birgt auch gesundheitliche Risiken.

In Kürze
Gegen Erkältung
In Honig- und oder Zitrone eingelegte Knoblauchzehen können Erkältungsbeschwerden lindern.
Tipps bei Mundgeruch
Trinken Sie nach dem Knoblauchgericht ein Glas Milch, und kauen Sie etwas Petersilie, Kardamom oder ein paar geröstete Kaffeebohnen.
Wer soll Knoblauch meiden?
Wer gerinnungshemmende Medikamente einnimmt, schwanger ist oder operiert wird, sollte Knoblauch wegen seiner blutverdünnenden Eigenschaften nur in geringen Mengen verzehren.
Knoblauch birgt wertvolle Nährstoffe und kann unter anderem altersbedingter Gefäßverkalkung vorbeugen.
Heilkundige schwören auf die Knolle
Knoblauch birgt wertvolle Nährstoffe und kann unter anderem altersbedingter Gefäßverkalkung vorbeugen.
Seit Jahrtausenden schwören Köche und Heilkundige gleichermaßen auf Knoblauch. Die würzige Knolle birgt wertvolle Nährstoffe und kann unter anderem altersbedingter Gefäßverkalkung vorbeugen. Doch Knoblauch hat auch Schattenseiten, die sich schwerer ignorieren lassen als eine Knoblauchfahne.
Verwandt mit Schalotte und Bärlauch

Knoblauch ist eine alte Kulturpflanze aus Zentralasien, die schon von den Ägyptern in der Antike als Heilmittel geschätzt wurde. Der medizinische Nutzen der Knolle findet in historischen Werken wie dem Talmud oder Discorides’ „De Materia Medica“ Erwähnung.

Die Pflanze zählt zu den Lauchgewächsen und ist verwandt mit Schalotte und Bärlauch. Der essbare Teil der Knoblauchpflanze ist die Zwiebel, das unterirdische Überdauerungsorgan. Sie besteht aus einer Hauptzehe und fünf bis zwanzig Nebenzehen, die von einer dünnen weißen bis rötlichen Hülle umgeben sind.

Frische Knoblauchzwiebeln gibt es das ganze Jahr hindurch.

Hilft dem Körper zu entgiften

Knoblauch hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Regelmäßiger Knoblauchgenuss wirkt sich positiv auf die Blutfettwerte aus und kann leichten Bluthochdruck lindern. Des Weiteren sind die Inhaltsstoffe gefäßerweiternd, blutverdünnend und antioxidativ. Dadurch hilft Knoblauch, altersbedingten Gefäßveränderungen und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Die schwefelhaltigen Verbindungen im Knoblauch binden auch Schwermetalle und helfen so dem Körper zu entgiften. Eine iranische Studie an Arbeitern einer Autobatteriefabrik konnte beispielsweise zeigen, dass sich mit reichlich Knoblauch sogar eine leichte Bleivergiftung erfolgreich behandeln lässt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen, zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge pro Tag 2 bis 5 g frischen Knoblauch respektive eine Zehe zu essen. Dem entsprechen 0,4 bis 1,2 g getrocknetem Knoblauchpulver, 2 bis 5 mg Knoblauchöl oder 0,3 bis 1 mg Knoblauchextrakt.

Unverträglichkeiten

Menschen mit empfindlichem Magen reagieren auf rohen Knoblauch mit Sodbrennen, Übelkeit, Blähungen oder Durchfall. Unverträglichkeiten in Form von Kontaktdermatitis, Asthma oder Nahrungsmittelallergie sind selten.

Inhaltsstoffe des Knoblauchs beeinflussen jedoch die Wirkung einiger Arzneimittel – insbesondere Saquinavir-haltiger HIV-Medikamente. Wer gerinnungshemmende Medikamente (z. B. Marcumar) einnimmt, schwanger ist oder operiert wird, sollte Knoblauch wegen seiner blutverdünnenden Eigenschaften nur in geringen Mengen verzehren

Wichtige Quelle

Knoblauch gilt als wichtige Quelle für Mangan und Selen. Die Knolle enthält zudem viel Vitamin B6, Antioxidantien (z. B. Quercetin) und wasserlösliche Ballaststoffe. Die besonderen Inhaltstoffe des Knoblauchs sind jedoch schwefelhaltige Verbindungen wie das Alliin.

Sobald die Knoblauchzehe geschnitten oder gepresst wird, gelangen Pflanzenenzyme an das Alliin und wandeln es zu Allicin um. Das Allicin ist ein hochpotentes Antibiotikum und tötet Keime im Magen ab. Bei Erhitzung und im Körper wird es zu weiteren Schwefelverbindungen abgebaut, darunter das blutverdünnende Ajoen, der Blutgefäße weitende Schwefelwasserstoff und das vielfältig wirksame Diallyldisulfid.

Tipps gegen Geruch

Die im Körper entstehenden schwefelhaltigen Abbauprodukte der Knoblauch-Inhaltsstoffe gelangen erst über den Magen, später über die Lungenbläschen in die Atemluft. Außerdem verströmt Ihr Körper über die Schweißdrüsen die streng riechenden Schwefelverbindungen.

Zumindest Ihren Atem können Sie mit ein paar Hausmitteln etwas auffrischen: Trinken Sie nach dem Knoblauchgericht ein Glas Milch, und kauen Sie etwas Petersilie, Kardamom oder ein paar geröstete Kaffeebohnen.

Von scharf bis süßlich

Roher Knoblauch besitzt ein scharfes Aroma und verströmt beim Schneiden oder Pressen einen beißenden Geruch. Die gegarte Zehe schmeckt dagegen nussig, fast süßlich und besitzt nur noch eine milde Schärfe.

Die flüchtigen, schwefelhaltigen Abbauprodukte des Knoblauchs gelangen jedoch über die Lunge in die Atemluft und verursachen nach dem Verzehr einen starken Mundgeruch.

Alternativen zu Knoblauch:  Ähnlich reich an Vitalstoffen und schwefelhaltigen Pflanzenstoffen sind Bärlauch, Speisezwiebel, Schalotte, Perlzwiebel, Porree und Schnittlauch.

Gesundes Salatdressing oder gegart

Frisch gepresster oder geschnittener Knoblauch enthält am meisten Allicin. Mit Essig, Öl, Kräutersalz, Pfeffer, Senf, Kräutern und einer Knoblauchzehe lässt sich so ein gesundes Salatdressing zaubern.

Falls Sie die rohen Zehen nicht vertragen, finden Sie auch zahlreiche Rezepte, in denen der Knoblauch gegart wird. Zwar zerlegt die Hitze das Allicin, dessen Abbauprodukte sind aber ebenfalls gesund.

Trocken, kühl und dunkel

Knoblauch lagern Sie am besten trocken, kühl und dunkel – beispielsweise in einem Netz oder Körbchen in der Speisekammer. Verwenden Sie die Knolle aber nur, solange die Zehen saftig sind. Fauligen, vertrockneten oder schimmeligen Knoblauch entsorgen!

In Öl eingelegte Knoblauchzehen, die weder gekühlt gelagert noch mit antibakteriellen Substanzen behandelt wurden, sind mit Vorsicht zu genießen: Die Zehen können mit dem Bakterium Clostridium botulinum kontaminiert sein! Unter Luftabschluss – in unbehandelten Knoblauch-in-Öl-Produkten – produziert dieser Keim das Lebensmittelgift Botulinumtoxin.

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