Richtiges Verhalten im Alltag

Rückenbeschwerden lindern

Bewegung ist das A und O, um den Rücken zu stärken und Beschwerden zu lindern. Manchmal hilft jedoch nur noch eine Operation.

In Kürze
Rückenfreundliche Gewohnheiten
Das richtige Verhalten im Alltag kann wesentlich dazu beitragen, Rückenschmerzen zu verhindern. Beachten Sie hierzu unsere Tipps.
In Bewegung bleiben
Bei akuten Rückenbeschwerden ist nicht Schonung, sondern Bewegung angesagt. Akupunktur unterstützt bei chronischen Schmerzen.
Operation notwendig?
Klassische Operationen werden heute nur noch vorgenommen, wenn andere Behandlungsmethoden nicht zum Ziel geführt haben. Sind Nerven oder Teile des Rückenmarks in Gefahr, wird sofort operiert. 
Bewegung ist wichtig zur Stärkung des Rückens und hilft Schmerzen zu lindern oder Beschwerden vorzubeugen.
Körperliche Bewegung ist angesagt
Bewegung ist wichtig zur Stärkung des Rückens und hilft Schmerzen zu lindern oder Beschwerden vorzubeugen.
Wenn Sie zu Rückenschmerzen neigen, könnte eine Umstellung Ihrer Lebensgewohnheiten den gewünschten Erfolg bringen. Nicht Schonung sondern körperliche Aktivität hilft. So können Sie vielleicht in Zukunft mit einem beschwerdefreien Rücken durchs Leben gehen. 
Tipps für den Alltag

Diese Tipps lassen sich problemlos im Alltag umsetzen:

  • Bewegen Sie sich möglichst viel im Lauf des Tages, nehmen sie beispielsweise die Treppe statt den Aufzug. 
  • Versuchen Sie, ein normales Körpergewicht zu halten. 
  • Heben Sie keine schweren Gegenstände und gehen Sie in die Hocke anstatt sich zu bücken.
  • Verteilen Sie Lasten symmetrisch und halten Sie diese dicht am Körper. 
  • Halten Sie den Oberkörper beim Sitzen gerade und stützen Sie ihn ab. 
  • Halten Sie beim Stehen den Rücken gerade und kippen Sie Ihr Becken leicht nach vorne. 
  • Stehen Sie mit leicht gebeugten Knien.
  • Treiben Sie Ausdauersport, der den ganzen Körper miteinbezieht. Am besten geeignet sind Wassergymnastik und Yoga, Kraulen oder Rückenschwimmen, Laufen, Wandern oder Skilanglauf sowie Radfahren. 
  • Auch wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden: Versuchen Sie, Ihre normalen Alltagsaktivitäten soweit wie möglich aufrecht zu erhalten.
Rückenschmerzen behandeln

Früher wurde Schmerzgeplagten erst einmal Bettruhe verordnet – diese Zeiten sind längst vorbei. Sie müssen den Schmerzen aktiv den Kampf ansagen. Um die verhärteten Muskeln zu lockern, heißt die Devise heute „Bewegung“. In der Physiotherapie erlernen Sie, wie Sie sich möglichst schmerzfrei bewegen. Anfangs funktioniert das oft nur, wenn Sie begleitend Schmerzmittel einnehmen. 

In der Akutphase sollten diese nach einem festen Zeitplan konstant eingenommen werden – nicht nur dann, wenn der Schmerz am heftigsten ist. So verhindert man, dass sich Schmerz und Muskelverspannung gegenseitig aufschaukeln.

Eine sinnvolle Ergänzung kann die Akupunktur darstellen. Ihre Wirksamkeit bei der Therapie chronischer Rückenschmerzen ist mittlerweile bewiesen.

Wenn andere Behandlungsformen versagen

Treten Lähmungen von Muskeln oder Blasen- und Mastdarm- Störungen auf, sind einzelne Nerven oder Teile des Rückenmarks in Gefahr. Dann muss so schnell wie möglich operiert werden. 

Ansonsten kommen klassische Operationen prinzipiell nur nach Versagen der nicht operativen Behandlungsformen in Betracht. 

An Bedeutung gewonnen hat die „Schlüssellochchirurgie“ (minimalinvasive Eingriffe). Dazu gehört die Chemonukleolyse, bei der z. B. Enzyme in die Nähe eines Bandscheibenvorfalles gespritzt werden. Das vorgefallene Material verkleinert sich und die umgebende Entzündungsreaktion nimmt ab.

Richtige Verhaltensweisen einüben

Sind Sie die Rückenschmerzen losgeworden, hilft nur körperliche Aktivität, um Rückfälle zu vermeiden. Täglicher Ausdauersport verbessert das Körpergefühl, stärkt das Selbstbewusstsein und hebt die Laune. Rückenschulen informieren, wie der Schmerz entsteht und wie man ihm vorbeugen kann. 

Der richtige Wechsel zwischen Be- und Entlastung hält die Wirbelsäule gesund. Im Vordergrund des Übungsteils stehen die Kräftigung der Rückemuskulatur und das korrekte Bücken, Tragen, Sitzen, Stehen und Liegen. Wundern Sie sich nicht: Ihre Muskeln müssen sich auf das richtige Sitzen schrittweise einstellen und an Kraft gewinnen. Daher ist gesundes Sitzen zu Beginn anstrengender und unbequemer als das alte Sitzmuster.

Falsche Verhaltensweisen lassen sich korrigieren, aber den vollen Erfolg werden Sie erst erreichen, wenn Sie auch die äußeren Umstände verändern.

Ein Beispiel:
Sie wissen zwar jetzt, wie Sie richtig liegen, haben aber immer noch die alten, durchgelegenen Matratzen auf dem Lattenrost. Im Zweifelsfall müssen eben neue Matratzen her. Entgegen früherer Lehrmeinungen weiß man inzwischen, dass mittelharte Matratzen den Rücken am besten unterstützen. Lassen sich Sitzmöbel am Arbeitsplatz nicht einfach austauschen, können Hilfsmittel die Lösung sein: Mit einem Keilkissen, Ballkissen oder einer Fußstütze können Sie die Sitzhöhe Ihres Stuhles, die Neigung der Sitzfläche sowie die Stützfunktion der Rückenlehne individuell anpassen.

Täglicher Ausdauersport verbessert das Körpergefühl, stärkt das Selbstbewusstsein und hebt die Laune.

Check My Back
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Bilder: Titelbild - nenetus/Adobe Stock; Rückentraining - Robert Kneschke/Adobe Stock; Broschüre Rückenbeschwerden - ©Africa Studio/Adobe Stock