Ohne Streit ins neue Jahr

Stressfreie Weihnachten

Eine Reihe von Faktoren fungieren als Auslöser für den Weihnachtsstress. Wir geben Ihnen Tipp, wie Sie ein harmonisches Fest im Kreis der Familie feiern können.

In Kürze
Große Erwartungen
Die Idealvorstellung eines schönen Weihnachtsfestes schürt große Erwartungen, die leicht enttäuscht werden. Klären Sie deshalb die Erwartungen der Beteiligten ab. 
Verdrängte Konflikte
Weihnachten ist nicht die Zeit für familiäre Grundsatzdiskussionen, selbst wenn sich die Gelegenheit anbietet, weil alle beisammen sitzen.
Besser schenken
Verlegenheitsgeschenke und unpassende Präsente sorgen Heiligabend für lange Gesichter oder Streit. Besser, Sie fragen vorher Wünsche ab.
Stressfreie Weihnachten
Unsere Tipps helfen Ihnen
Stressfreie Weihnachten
Entspannte Weihnachten im Kreis der Familie – der Traum eines frohen und friedlichen Festes schlägt häufig ins Gegenteil um: Noch bevor sich alle um den Baum versammeln, tobt der erste Streit. Die Feiertage verbringt man in Hektik ob der familiären Ver­pflich­tun­gen, und die Tage zwischen den Jahren sind von Nörgelei und Schmollen geprägt. Wenn Sie es nicht soweit kommen lassen wollen, helfen Ihnen unsere Tipps.
Harmonie und Besinnlichkeit

Weihnachten als beschauliches Familienfest, geprägt von Harmonie und Besinnlichkeit. Ein paar erholsame Tage und dann ein je nach Vorliebe ruhiger oder ausgelassener Übergang ins neue Jahr. Dieses Idyll wünschen sich viele für die Zeit zwischen Heiligabend und Neujahr.

Die Idealvorstellung schürt große Erwartungen, die leicht enttäuscht werden. Zum einen klappt das „Umschalten“ von der Hektik des Alltags selten von jetzt auf gleich. Zum anderen blenden viele aus, dass anstelle des Alltagsstresses andere Herausforderungen treten.

Weihnachten ist Ausnahme und Ausnahmesituation zugleich: Alles muss perfekt sein, man muss sich auf viele Menschen einstellen, die man ansonsten selten sieht. Außerdem stehen für die Erfüllung der Wunschträume nur wenige Stunden oder Tage zur Verfügung, die dazu noch mit Terminen vollgestopft sind. Kein Wunder, wenn dann die eigenen Erwartungen in Frust und Enttäuschung umschlagen.

Auslöser für den Weihnachtsstress

Eine Reihe von Faktoren fungiert als Auslöser für den Weihnachtsstress.

  • Einer davon ist der Stress schon im Vorfeld, sei es durch die aufreibende Jagd nach Geschenken, womöglich in letzter Minute, sei es durch minutiöses Vorausplanen der Festtage. Startet man mit einem dergestalt strapazierten Nervenkostüm in die Festtage, reicht oft schon ein kleiner Funke, um einen ausgewachsenen Konflikt zu entzünden.
  • Ebenfalls typisch: Sitzt die Familie in trauter Runde, kommen verdrängte Konflikte wieder auf den Tisch. Großeltern oder Schwiegerleute nutzen die Gelegenheit für eine Grundsatzdiskussion. Überhaupt – die vielen Verwandten, die einen besuchen wollen oder die man abklappern muss, lassen einen nicht zur Ruhe kommen.
  • Unter Umständen bringt gerade die verordnete Harmonie den Kessel zum Platzen. Viele sind es gar nicht mehr gewohnt, die ganze Familie auf einmal um sich zu haben. Man weiß nur wenig miteinander anzufangen und setzt sich unter Druck, weil Vorstellung und Realität nicht zusammen gehen.
  • Nicht zu unterschätzen ist der höhere Alkoholkonsum an Weihnachten und Silvester, der zu unbedachten Äußerungen verleitet und die Streitlust erhöht.
Mit Strategien Stress vermeiden
  • Erwarten Sie nicht, dass jeder Ihre Vorstellung teilt, wie Weihnachtsabend, Feiertage oder Jahreswechsel ablaufen sollen. Klären Sie deshalb die Erwartungen der Beteiligten ab. Rechtzeitige Diskussionen und im Vorfeld geschlossene Kompromisse tragen zum Festtagsfrieden bei.
  • Beharren Sie nicht auf Traditionen: Nur weil schon die Großmutter einen Weihnachtskarpfen gemacht hat, muss er nicht für alle Zeiten auf dem Menü stehen. Wägen Sie gemeinsam ab, ob ein Festtagsritual immer noch Spaß macht oder längst zur Pflichtveranstaltung geworden ist.
  • Weihnachten ist nicht die Zeit für familiäre Grundsatzdiskussionen, selbst wenn sich die Gelegenheit anbietet, weil alle beisammen sitzen.
  • Erlauben Sie Ihrer Familie Freiräume – auch bei der Teilnahme: Gerade Teenager und junge Erwachsene tragen nicht zur fröhlichen Stimmung bei, wenn sie gezwungenermaßen die Weihnachtsfeiertage mit der Familie verbringen müssen. Suchen Sie daher vor dem Fest Kompromisse: Besser ein Feiertag in trauter Runde als drei Tage voller Streit.
  • Gute Gästeauswahl macht die Festtage ruhiger: Wenn Sie etwa wissen, dass sich zwei Verwandte immer streiten, laden Sie sie an unterschiedlichen Tagen ein. Weihnachten als Fest der Familie bedeutet nicht, alle gleichzeitig unter dem Baum zu versammeln.
  • Lassen Sie sich selbst nicht vereinnahmen: Selbst wenn Großmutter, Tante oder Schwiegervater mit sanftem Druck den Besuch einfordern – es muss ja nicht ausgerechnet an diesen Tagen sein, wenn Ihnen nicht danach ist.
  • Wenn Sie Weihnachten oder Silvester nicht allein verbringen wollen, kümmern Sie sich rechtzeitig um Gesellschaft. Das können Verwandte oder Freunde sein, aber auch eine Veranstaltung.
  • Entspannen Sie sich, entweder mit spezifischen Entspannungstechniken oder mit Lieblingsbeschäftigungen wie Krimilektüre auf dem Sofa oder Wintersport. Vergessen Sie nicht, dass auch Ihre Familienmitglieder und Gäste solche Auszeiten brauchen.
  • Ein Festmahl zu Weihnachten oder das große Silvesterbüfett ist ein Genuss – doch eine Herausforderung für Koch oder Köchin. Wenn Sie sonst immer vor dem Herd stehen, lassen Sie diesmal anderen den Vortritt oder gehen Sie essen. Und wenn Sie den Kochlöffel nicht aus der Hand geben wollen: Bereiten Sie möglichst viel vor, damit es am entscheidenden Tag nicht zu hektisch wird.
  • Frische Luft für einen kühlen Kopf: Bewegung im Freien hilft beim Verdauen des üppigen Essens und ist zugleich ein gutes Ventil, um den Stresspegel zu senken. Dabei ist es egal, ob Sie Ihren Hund Gassi führen oder um den nächsten Weiher joggen.
  • Besser schenken: Verlegenheitsgeschenke und unpassende Präsente sorgen Heiligabend für lange Gesichter oder Streit. Besser, Sie fragen vorher Wünsche ab – und verraten anderen auch, worüber Sie sich selbst freuen würden.
  • Vergessen Sie bei allem Kümmern um Ihre Mitmenschen nicht, sich auch selbst etwas zu gönnen.
Bild: valya82/Adobe Stock