Gefahren erkennen und meiden

Gifttiere

In vielen Urlaubsländern birgt ein Aufenthalt in der Natur ein Risiko: giftige Tiere. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Ausflüge in die Wildnis oder in offene Gewässer unbeschwert genießen können.

In Kürze
Wichtig: Reiseapotheke
Auf Safari, Outdoor-Touren oder an abgelegenen Stränden empfiehlt es sich, die Reiseapotheke aufzurüsten, z. B. mit Erste-Hilfe-Kits für Quallenvergiftungen und Schlangenbiss-Sets.
Vorab informieren
Informieren Sie sich vorab über Gifttiere in Ihrer Urlaubsregion. Ausreichende Hinweise finden Sie in guten Reiseführern und in den Länderinformationen des Auswärtigen Amts.
Kinder aufklären
Klären Sie auch mitreisende Kinder über die Gefahren durch Gifttiere und Giftpflanzen auf.
Schön, doch zuweilen lebensgefährlich: Manche Tiere sollte man nur aus sicherer Entfernung bewundern.
Verhaltensregeln befolgen
Schön, doch zuweilen lebensgefährlich: Manche Tiere sollte man nur aus sicherer Entfernung bewundern.
In vielen Urlaubsländern birgt ein Aufenthalt in der Natur Risiken: Warme Küstengewässer sowie Tropen- und Wüstenregionen beherbergen häufig giftige Tiere. Wer ein paar einfache Verhaltensregeln befolgt, kann Ausflüge in die Wildnis oder in offene Gewässer unbeschwert genießen.
Informationen zum Reiseziel einholen

Wenn Sie in Ihrem Urlaubsland die Natur erkunden wollen, sollten Sie zumindest die gefährlichsten Vertreter der örtlichen Flora und Fauna kennen. Daher gilt: Informieren Sie sich vorab über Gifttiere in Ihrer Urlaubsregion. Ausreichende Hinweise finden Sie in guten Reiseführern und in den Länderinformationen des Auswärtigen Amts.

Fragen Sie zudem beim Reiseveranstalter, im Hotel oder Tourismuszentrum nach Warn- und Verhaltenshinweisen zur Tier- und Pflanzenwelt. Klären Sie auch mitreisende Kinder über die Gefahren durch Gifttiere und Giftpflanzen auf.

Verhaltensregeln im Urlaub

In Unterkünften

  • Achten Sie in weniger komfortablen Unterkünften darauf, wohin Sie greifen.
  • In Schubladen, unter dem Bett, in Schuhen oder in abgelegter Kleidung können sich Skorpione, Spinnen oder Schlangen einnisten, die tagsüber ein dunkles Versteck suchen. Sobald sich diese angegriffen wähnen, wehren sie sich unter Umständen mit Zähnen, Klauen oder Stachel.
  • Moskitonetze sperren auch Spinnen, Skorpione und Schlangen von ihrem Schlaflager aus.

In Campinglagern und auf Farmgelände

  • Meiden Sie möglichst Nachtlager, in denen Mäuse und Ratten hausen. Die Nager ziehen Schlangen an.
  • Nicht barfuß gehen! Tragen Sie feste Schuhe mit hohem Schaft.
  • Verwenden Sie hochwertige Outdoor-Kleidung (tropenfest), die Arme und Beine bedeckt. Das schützt nicht nur vor Mückenstichen.
  • Lagern Sie Schlafsäcke, Schuhe, Kleidung und Taschen nicht am Boden, sondern an erhöhten Orten. So erschweren Sie es Gifttieren, sich in ihren Sachen einzunisten.
  • Bewegen Sie sich nachts nur mit Taschenlampe in und außerhalb des Lagers.
  • Kontrollieren Sie immer Schuhe, Kleidung, Schlafsack und andere Ausrüstungsgegenstände, bevor Sie diese anziehen bzw. verwenden.
  • Fassen Sie nicht blind in Risse, unter Steine, in Höhlen, Holzstöße, Büsche oder Fruchtstauden.

Im Gelände

  • Nicht barfuß gehen! Tragen Sie feste Schuhe mit hohem Schaft.
  • Verwenden Sie hochwertige Outdoor-Kleidung (tropenfest), die Arme und Beine bedeckt. Das schützt nicht nur vor Mückenstichen.
  • Fassen Sie nicht blind in Risse, unter Steine, in Höhlen, Holzstöße, Büsche oder Fruchtstauden.
  • Schauen Sie vorher, wo Sie hintreten. Hinter Hindernissen wie einem umgestürzten Baum kann sich unter Umständen ein Tier verbergen.
  • Meiden Sie hohes Gras und Unterholz, dort könnten sich Schlangen etc. verbergen. Benutzen Sie besser ausgetretene Pfade!
  • Falls Sie in unwegsamem Gelände klettern müssen, tragen Sie dicke Lederhandschuhe. Dies schützt vor Bissen oder Stichen von Spinnentieren, Insekten, kleinen Reptilien oder Nagern.
  • Viele Gifttiere fallen durch eine bunte Färbung auf. Das trifft aber nicht zu für jagende Arten, die sich vor ihrer Beute verstecken. Typische Beispiele hierfür sind Klapperschlangen, Trichternetzspinnen, Steinfische und Kegelschnecken.

Am Strand

  • Tragen Sie zumindest Badeschuhe am Strand, diese schützen vor Scherben, scharfkantigem Muschelschalen und Tentakelresten im Sand.
  • Beachten Sie Sicherheitsregeln, Badeverbote und Warnschilder – insbesondere in Regionen mit Würfelquallen und giftigen Wasserschlangen!
  • Schwimmen Sie nur an bewachten Badestellen.

Gegenüber Tieren

  • Nicht anfassen, nur beobachten! Potenziell gefährliche Tiere im Auge behalten und gegebenenfalls langsam auf Distanz gehen. Das gilt zu Lande und zu Wasser.
  • Berühren Sie auch keine toten Tiere! So kann etwa der Stechapparat toter Insekten und Spinnentiere noch nach Stunden funktionieren. Die Nesselkapseln gestrandeter Quallen können feuern, solange die Tentakel noch feucht sind. Selbst ein abgetrennter Schlangen- oder Echsenkopf kann noch einmal zuschnappen.
  • Jede Tierart verhält sich bei Konfrontation mit Menschen anders. Beherzigen Sie daher die konkreten Verhaltenshinweisen zur giftigen Fauna in Ihrem Reiseland oder Tauchgebiet.
Tipps bei Bissen und Stichen

Bei Bissen oder Stichen durch Gifttiere gilt im Allgemeinen:

  • Bleiben Sie möglichst ruhig und entfernen Sie sich vorsichtig vom Tier.
  • Machen Sie möglichst ein Handy-Foto vom Gifttier, das hilft Sanitätern und Ärzten, die Vergiftungsursache zu identifizieren und die richtige Behandlungsentscheidung zu treffen.
  • Nehmen Sie auf jeden Fall Ringe, Piercings und sonstigen Schmuck ab, der einer sich ausbreitenden Schwellung im Wege sein könnte.
  • Sorgen Sie schnellstmöglich für medizinische Hilfe. Jedoch sollte sich der Betroffene möglichst wenig selbst bewegen, damit sich das Gift nicht schneller im Körper verteilt.

Achtung: Weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen variieren je nach Tier. Informieren Sie sich daher rechtzeitig vor Ort und rüsten Sie Ihre Reiseapotheke entsprechend aus!

Verstärkung für die Reiseapotheke: Auf Safari, Outdoor-Touren oder an abgelegenen Stränden empfiehlt es sich, die Reiseapotheke aufzurüsten. So gibt es Erste-Hilfe-Kits für Quallenvergiftungen und spezifische Schlangenbiss-Sets.

Bilder: Qualle - Pavel Vakhrushev/Shutterstock, Arzt im Ausland - sharpshutter/Shutterstock