Seriöse Apps erkennen

- Kaufentscheuding: Aktuelle Umfragen zeigen, dass Anwender bei der Auswahl einer Gesundheits-App bislang in erster Linie auf den Preis schauen. Vertrauenswürdigkeit steht erst an dritter Stelle.
- Mediacal Apps: Neben den Gesundheits-Apps stehen die Medical Apps, die Patientendaten für Diagnose und Therapie nutzen. Sie müssen als Medizinprodukte zertifiziert werden und erhalten ein CE-Zeichen.
- Ehrenkodex: Ob eine App vertrauenswürdig ist, zeigt der vom App-Bewertungsportal HealthOn entwickelte Ehrenkodex für Gesundheits-Apps. Er bewertet Apps anhand von sieben Kriterien.

Auswahl mit Vorsicht

Gezielte Auswahl
Funktionen
Passt das, was die App bietet, zu den Zielen, die Sie mit ihr erreichen wollen? Sind die Funktionen übersichtlich aufgeführt und nachvollziehbar beschrieben? Im Idealfall enthält die Beschreibung im App-Store bereits die wesentlichen Angaben und verlinkt zu weiterführenden verlässlichen Informationsquellen.
Ansonsten sollten Sie nach zusätzlichen Angaben auf der Website des Anbieters sowie nach Testberichten von vertrauenswürdigen Stellen suchen.
Nutzbarkeit
Kosten
Qualität
Gesundheitsrisiko
Wägen Sie ab, ob die Informationen und Funktionen einer App für Sie zum Gesundheitsrisiko werden können. Eine App, die etwa anhand von zehn Fragen ihre psychische Gesundheit evaluieren will, birgt ebenso die Gefahr einer belastenden Fehldiagnose wie eine App, die die Hautkrebserkennung per Smartphone-Kamera anbietet und ständig Krebsverdacht meldet.
Je gesundheitsrelevanter und tiefgreifender die Funktionen einer App sind, desto höher ist das Risiko. Treffen Sie Entscheidungen nicht allein auf Basis der Empfehlungen einer App – fragen Sie immer Ihren Arzt!
Ein Haftungsausschluss im Kleingedruckten à la „Diese App dient rein der Information und ist nicht für Diagnose und Therapie gedacht.“ sollte ein Warnsignal sein, wenn genau solche Funktionen angeboten werden.
Datenschutz
In Deutschland unterliegen gesundheitsbezogene Daten besonderem rechtlichen Schutz. Auch Gesundheits-Apps müssen die Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetzes wie die Absicherung gegen den Zugriff durch Dritte erfüllen. Die App muss deshalb etwa solche Daten verschlüsselt speichern und mit Passwort und Login schützen. Auch die Datenübertragung – etwa zu einem Arzt – darf nur über eine gesicherte, verschlüsselte Verbindung erfolgen.
Für die Erhebung und Weitergabe der Daten muss jeder Beteiligte – der Anbieter ebenso wie weitere Stellen – Ihr explizites Einverständnis einholen. Vorsicht vor Generalklauseln in den Nutzungsbedingungen der App!
Achtung: Wenn die App Daten in die Cloud auslagert, bestehen zahlreiche Zugriffsmöglichkeiten durch Dritte.
Achtung: Der Zugriff über Social-Media-Logins wie Facebook- oder Google-Konto ist zwar schnell und bequem, erlaubt aber vielfältige Verknüpfungen Ihrer Gesundheitsdaten mit anderen Daten.