Nutzen und Risiken

Gesünder mit Apps

Das Angebot an Gesundheits-Apps ist vielseitig: von Wellness-Anwendungen bis hin zu echten „Medical Apps“, die bei der Schmerzbehandlung eingesetzt werden können.

In Kürze
Medizinische Apps
Mobile Medical Apps unterstützen medizinisches Personal oder Patienten bei der Diagnose, Therapie oder Überwachung von Krankheiten oder Verletzungen. 
Fitness-Apps
Statistiken und vor allem Erfolgsmeldungen bei Fitness-Apps motivieren dazu, sich gesundheitsbewusster zu verhalten.
Problem: Fehldiagnose
Untersuchungen zeigen, dass Gesundheits-Apps regelmäßig zu extreme Diagnosen stellen und Nutzer so erheblichen Belastungen aussetzen.
Längst nicht alle Gesundheits-Apps sind gut oder sinnvoll.
Apps für ein gesünderes Leben
Längst nicht alle Gesundheits-Apps sind gut oder sinnvoll.
Bevor Apple das Smartphone revolutionierte, dienten Handys überwiegend zum Telefonieren und Texten. Dank unzähliger Apps sind Handys inzwischen echte Tausendsassas. Mit ihnen lassen sich nicht nur Börsenkurse verfolgen oder mehr oder weniger lustige Videos gucken – sie helfen auch dabei, gesünder zu leben und chronische Krankheiten zu managen.
Große Bandbreite an Gesundheits-Apps

Die Bandbreite an Gesundheits-Apps ist enorm: Am einen Ende des Spektrums stehen zum Beispiel Wellness-Anwendungen, die mit Meditationsmusik und beruhigenden Bildern beim Entspannen helfen. Am anderen Ende finden sich echte „Medical Apps“, die etwa bei der Schmerzbehandlung eingesetzt werden, um die individuelle Schmerzmitteldosierung eines Patienten zu unterstützen, oder Apps, die bei chronisch Kranken permanent Gesundheitsdaten für eine optimierte Behandlung aufzuzeichnen.

Dazwischen tummeln sich vielfältigste Anwendungen vom digitalen Ernährungstagebuch, das beim Abnehmen helfen soll, bis zum Fitnesstracker, der bei Läufern die zurückgelegten Kilometer zählt, den Kalorienverbrauch berechnet und nebenbei die Laufstrecken aufzeichnet. Im Fitnessstudio lassen sich mit der passenden App individuelle Trainingsprogramme zusammenstellen. Über Sensoren in einer Smart Watch und Schnittstellen zu den Trainingsgeräten ist dabei eine Anpassung in Echtzeit möglich.

Einen eigenen Bereich bilden Gesundheits-Apps, die der Vorsorge und Dokumentation dienen, wie ein digitaler Impfkalender, ein Erste-Hilfe-Kurs oder Ratgeber zum Vermindern von Risiken im Alltag. Andere Anwendungen unterstützen Patienten mit chronischen Erkrankungen und erleichtern so die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt.

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Von den Möglichkeiten profitieren

Gerade chronisch Kranke profitieren von den Möglichkeiten, die auf sie zugeschnittene Apps bieten: Alle relevanten Daten sind an einer Stelle zusammengefasst, immer zugriffsbereit und aktuell. Die jeweilige „Tagesform“ findet über ein Schmerztagebuch oder ein Messwert-Protokoll Eingang. So lassen sich nicht nur lang- und mittelfristige Trends ablegen, es sind auch zeitnah konkrete Handlungsempfehlungen möglich, etwa beim Diabetes-Management.

Generell beschäftigen sich Anwender durch den Einsatz einer App intensiver mit ihrem eigenen Verhalten: Wer jede Mahlzeit und jeden Snack über den Tag protokolliert, kann sich am Ende der Woche nicht mit „Ich esse ja kaum etwas!“ herausreden. Wer seine Schritte über den Tag aufzeichnet, merkt schnell, dass er sich zu wenig bewegt. Statistiken und vor allem Erfolgsmeldungen bei Fitness-Apps motivieren dazu, sich gesundheitsbewusster zu verhalten.

Ungenaue Messungen und Fehldiagnosen

So manche App verspricht bei der Messung mehr, als sie halten kann. Ein zu hoch oder zu niedrig angezeigter Kalorienverbrauch bei der Fitness-App gehört dabei noch zu den vernachlässigbaren Übeln. Geht es dagegen um Blutdruck oder Herzfrequenz, sind ungenaue Messungen riskant.

Ein großes Problem sind Fehldiagnosen durch Apps, die anhand abgefragter Symptome Art und Schweregrad von Erkrankungen feststellen wollen. Untersuchungen zeigten, dass derartige Apps ebenso wie Symptom-Checker auf Websites regelmäßig zu extreme Diagnosen stellen und Nutzer so erheblichen Belastungen aussetzen. Umgekehrt können Apps nicht alle individuellen Faktoren berücksichtigen und so Gefahren unterschätzen. Deshalb kann eine Diagnose per App den Arztbesuch nicht ersetzen, ebenso wie es das Nachschlagen im Medizin-Lexikon nicht kann.

Ein Risiko teilen Gesundheits-Apps mit allen anderen Apps: Das des Datenmissbrauchs durch unzureichende Datensicherheit oder fehlenden Datenschutz. Nur sind die Folgen bei Gesundheitsdaten wesentlich gravierender als bei vielen anderen Datenarten.

Bilder: Gesünder mit Apps - vadimvdrobot/Fotolia; Gute Gesundheits-Apps - Denys Prykhodov/Fotolia; Vivy - Allianz