Haut richtig pflegen

Weniger ist mehr
Unsere Haut ist ein wahres Multitalent: Sie schützt uns vor schädlichen äußeren Einflüssen, vor UV-Strahlen sowie vor dem Austrocknen. Zudem verbindet sie als Sinnesorgan unser Innenleben mit der Außenwelt, sie steht also in einer Wechselwirkung mit unserer Psyche. Die richtige Hautpflege ist wichtig, um die Schutzfunktion der Haut aufrechtzuerhalten. Es gilt dabei die Grundregel – weniger ist mehr.
Allianz Gesundheitswelt - Hautpflege: eine Frau steht mit geschlossenen Augen unter der Dusche und lässt das wasser auf sich herabrieseln.
In Kürze
  • Schutzmantel Haut. Die Haut ist unser Schutzmantel: Ihr natürlicher Bakterienteppich sorgt dafür, dass sich gesundheitsschädliche Keime nicht ungehindert ausbreiten können. Ein dünner Film aus Talg, Schweiß und darin enthaltenen Stoffwechselprodukten hält die Haut geschmeidig und bildet eine weitere Schutz-Barriere.
  • Pflege bei Hautkrankheiten: Menschen mit chronischen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Rosazea müssen bei der Hautpflege und der Auswahl ihrer Hautpflegeprodukte besonders vorsichtig sein. Die Hautpflege-Grundregel „weniger ist mehr" gilt für Hauterkrankte ganz besonders.
  • Richtig pflegen: Richtige Hautpflege bedeutet, die natürlichen Schutzmechanismen der Haut zu erhalten und zu verbessern. Deshalb ist bei der Hautpflege weniger oft mehr: Verwenden Sie Seifen oder Duschgels eher sparsam und übertreiben Sie es miit dem Duschen und Baden nicht.
Sensibles Organ
Mit einer Oberfläche von bis zu zwei Quadratmetern ist die Haut unser größtes Sinnesorgan. Sie schützt uns vor schädlichen äußeren Einflüssen sowie vor dem Austrocknen. Zudem verbindet sie als Sinnesorgan unser Innenleben mit der Außenwelt. Daher kommt auch die Redewendung „die Haut ist ein Spiegel der Seele“. Tatsächlich ist es so, dass uns Hautberührungen ganz tief im Inneren erreichen, buchstäblich „unter die Haut gehen“. Und umgekehrt gilt auch: Leidet unsere Seele, wird dies oft über die Haut nach außen sichtbar. Die richtige Pflege dieses sensiblen Organs ist deshalb sehr wichtig – bei gesunder Haut, aber auch, wenn bereits eine Erkrankung vorliegt.
Schutzmantel erhalten
Jeder Waschvorgang – ob mit Seife oder Wasser – entzieht der Haut Fett und Feuchtigkeit. Gleichzeitig ist sie Umwelteinflüsse wie Sonneneinstrahlung, Luftverschmutzung oder Kälte ausgesetzt. Mit zunehmendem Alter lassen auch die Regenerationskräfte nach. Richtige Hautpflege bedeutet also, die natürlichen Schutzmechanismen der Haut zu erhalten und zu verbessern.
 
Ein hauteigener Bakterienteppich sorgt dafür, dass sich gesundheitsschädliche Keime nicht ungehindert ausbreiten können. Außerdem ist die gesamte Hautoberfläche mit einem dünnen Film aus Talg, Schweiß und darin enthaltenen Stoffwechselprodukten überzogen. Diese Schicht hält die Haut geschmeidig und stellt eine Barriere gegen schädliche Umwelteinflüsse dar.
 
Der leicht saure pH-Wert zwischen 5 und 6 hemmt die Vermehrung gesundheitsschädlicher Keime. Dieser Schutzmechanismus wird auch als „natürlicher Säureschutzmantel“ bezeichnet. Seife hat üblicherweise einen pH-Wert von 9 bis 12. Das kann den Säureschutzmantel schädigen. Gesunder Haut schadet das nicht, denn nach ein bis zwei Stunden ist der Schutz wieder aufgebaut.
 
Pflegetipps:
  • Passen Sie die Hautpflege Ihrem Hauttyp und möglichen Hautproblemen an.
  • Cremen Sie die trockene und spannende Haut nach der Reinigung sorgfältig ein.
  • Duschen sie nicht zu häufig, zu lang oder zu heiß. Gleiches gillt auch fürs Baden.
  • Verwenden Sie möglichst rückfettende Creme-Ölbäder.
  • Verwenden Sie Seifen oder Duschgels sparsam, oft genügt auch pures Wasser zur Reinigung.
  • Trocknen Sie sich gründlich ab, insbesondere die Hautfalten und Zehenzwischenräume.
  • Verzichten Sie auf desinfizierende Reinigungszusätze, z. B. Lotionen für den Intimbereich. Sie können den schützenden Bakterienteppich zerstören.
  • Verwenden Sie hautverträgliche Cremes. Sie sind duftneutral, rückfettend, feuchtigkeitsspendend und haben einen pH-Wert von etwa 5,5.
  • Fettige Haut behandeln Sie am besten mit Cremes auf Wasserbasis (Öl-in-Wasser-Typ), trockene Haut mit fetthaltigen Cremes (Wasser-in-Öl-Emulsionen).
Symptome lindern 
Die Infografik trägt den Titel „Hautkrankheiten – Behandlung“ und zeigt eine Übersicht zu vier verschiedenen Hauterkrankungen mit jeweils passenden Empfehlungen. In der Mitte der Grafik ist eine stilisierte Person mit betroffenen Hautstellen an Armen, Hals und Gesicht dargestellt. Die Informationen sind farblich in vier Kästen unterteilt. Oben links ist ein grüner Kasten mit der Überschrift „Neurodermitis/atopische Dermatitis/endogenes Ekzem“. Dort werden empfohlen: rückfettende Ölbäder und Lotionen zur Vorbeugung, in akuten Phasen leichte, wasserhaltige Cremes, außerdem harnstoffhaltige Cremes zur Linderung von Juckreiz und zur Feuchtigkeitsspeicherung. Gamma-Linolensäure wird zur Verbesserung des Hautbildes genannt. Das Waschen mit Duschgel oder Seife wird als kontraproduktiv bezeichnet. Oben rechts ist ein blauer Kasten mit der Überschrift „Psoriasis (Schuppenflechten)“. Empfohlen werden lauwarmes Wasser, säureneutrale und rückfettende Seifen sowie harnstoffhaltige Cremes. Kleidung sollte locker und atmungsaktiv sein, um Hitzestau zu vermeiden. Bestimmte Gewürze wie Muskatnuss und Pfeffer können negative Auswirkungen haben. Positiv wirken sich Hochgebirgsklima, Meeresluft oder ein Aufenthalt an der Nord- oder Ostsee aus. Unten links ist ein pinkfarbener Kasten zum Thema „Pilzerkrankungen“. Dort werden hygienische Maßnahmen empfohlen, etwa das Verwenden separater Handtücher, täglicher Wäschewechsel, Waschen bei 90 °C, Einsatz von Wäschedesinfektionsmitteln und Vermeidung von Kratzen. Therapien sollten nicht verfrüht abgebrochen werden. Bei Nagelbefall wird empfohlen, die betroffene Stelle kurz zu schneiden und die Oberfläche abzuhobeln. Unten rechts befindet sich ein orangefarbener Kasten mit dem Titel „Rosazea (chronische Hauterkrankung)“. Empfohlen werden Öl-in-Wasser-Emulsionen und ölfreies Make-up, Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor sowie bei Kälte der Einsatz von Kälteschutzcremes mit fetthaltiger Formulierung. Zu meiden sind durchblutungsfördernde oder reizende Anwendungen wie Peelings, Gesichtsmasken, Sauna, Solarium, sowie heiße Getränke, Alkohol und scharfe Gewürze.
Titelbild: Konstantin Yuganov/AdobeStock, Hautkrankheiten ernst nehmen: detailblick-foto/AdobeStock, Broschüre: Rock and Wasp/AdobeStock