Große Auswahl bei Eisen & Co.

Kleine Schlägerkunde

Golfschläger sind eine Wissenschaft für sich. Je nach gewünschter Präzision und zu überwindender Distanz kommt ein anderer Schläger zum Einsatz.

In Kürze
Aufbau eines Golfschlägers
Schlägerkopf, Schaft und Griff bestimmen die Eigenschaften eines Golfschlägers. Besonders wichtig ist die Beschaffenheit des Schlägerkopfes.
Den richtigen Schläger auswählen
Je nach Gelände, gewünschter Präzision und zu überwindender Distanz wählen Golfsportler unterschiedliche Schläger. Die Auswahlmöglichkeiten sind groß.
Kaufberatung
Anfänger fragen am Besten ihren Golflehrer. Für den Einstieg genügen oft Gebrauchtschläger. Optimales Material reduziert das Verletzungsrisiko.
Bei Golfschlägern steht eine große Auswahl zur Verfügung.
Die Qual der Wahl
Bei Golfschlägern steht eine große Auswahl zur Verfügung.
Golfschläger sind eine Wissenschaft für sich und faszinieren insbesondere Technikbegeisterte. Die Wahl des Schlägers wird bestimmt durch die gewünschte Präzision und die zu überwindender Distanz. 
Kopf, Schaft, Griff

Schlägerkopf

Besonders wichtig für die Eigenschaften eines Golfschlägers ist die Beschaffenheit des Schlägerkopfs:

  • Loft: Gibt den Neigungswinkel zwischen Schlagfläche und Schaft an. Je größer der Winkel, desto steiler die Flugbahn und desto kürzer die Flugweite des Balles.
  • Lie: Beschreibt den Anstellwinkel, in dem der Schlägerkopf a Schaft befestigt ist. Der Lie muss auf Spielergröße und Schaftlänge abgestimmt sein, sodass die Unterseite bzw. Sohle des Schlägerkopfes beim Abschlag parallel zum Boden steht.
  • Offset: Bei Schlagköpfen mit Offset ist die Schlagfläche zur Schaftachse zurückversetzt. Diese Variante wird unter anderem Einsteigern und schwächeren Spielern empfohlen.
  • Bounce: Bei Schlägen im hohen Gras oder Sandbunker ist leichter Bodenkontakt nötig. Zu diesem Zweck ist bei entsprechenden Golfschlägern die Schlagkopfsohle in Schlagrichtung leicht nach oben geneigt. Dieser Winkel heißt Bounce.

Schaft

In der Regel bestehen die Schäfte moderner Golfschläger aus Graphit, Stahl oder aus einer Kombination dieser Werkstoffe. Ein Graphitschaft biegt sich beim Schlag und peitscht den Ball weiter als ein Stahlschaft. Diese Flexibilität schont den Bewegungsapparat, geht aber zu Lasten der Präzision. Stahl ist dagegen verwindungssteif und ermöglicht zielgenauere Schläge. Dafür sind eine höhere Schwunggeschwindigkeit und mehr Kraft nötig, um den Ball weit zu schlagen. Nachteil: Vibrationen nach dem Ballkontakt sind stärker spürbar, und ein Schlag in den Boden ist mit Stahl besonders schmerzhaft.

Passend zu Größe, Geschlecht und Schwunggeschwindigkeit stehen verschiedene Flex-Werte zur Auswahl: „L“ für sehr weich, „M“ oder „A“ für weich, „R“ für mittelsteif, „S“ für steif und „X“ für sehr steif. Stahlschläger gibt es dementsprechend erst ab „R“ aufwärts.

Griff

Die Griffdicke sollte mit der Handgröße harmonieren, Golffachgeschäfte bitten daher verschiedene Herren- und Damengrößen an. Ein etwas zu dünner Griff lässt sich mit Isolierband dicker machen. Den besten Halt bietet Leder, jedoch wird dieses mit der Zeit speckig und im Vergleich zu textilverstärkten Gummigriffen bei Regen schneller glitschig.
Unterschiedliche Schlägertypen

Je nach Gelände sowie gewünschter Schlagweite oder Präzision verwenden Golfsportler unterschiedliche Schlägertypen. Hölzer, erkennbar am wuchtigen Schlägerkopf, und Eisen sind hierbei entsprechend ihrer Eigenschaften durchnummeriert.

  • Driver zählen zu den Hölzern und sind für hohe, weite Abschläge gedacht.
  • Fairwayhölzer für Schläge über 180 Meter.
  • Eisen überwinden mittlere Distanzen von 70 bis 180 Meter und ermöglichen präzisere Schläge als Hölzer.
  • Hybride: Benötigt ein Spieler eine Kombination aus Weite und Präzision, weicht er auf so genannte Hybrid- oder Rescue-Schläger aus.
  • Wedges für Annäherungsschläge ans Grün über 20 bis 100 Meter. Dazu gibt es spezielle Wedges für Schläge aus dem Sandbunker sowie aus dem Rough und Semi-Rough.
  • Putter fürs präzise Einlochen auf dem Grün.

Die Vielfalt an Schlägern ist entsprechend hoch. Bei regulären Spielen sind jedoch maximal 14 Schläger zugelassen.

Hölzer und Eisen
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden Schaft und Kopf bei Golfschlägern aus Holz und/oder Schmiedeeisen. Seit den 1920er Jahren verwenden Hersteller vermehrt Stahl. Später folgten Titan, Aluminium und Graphit.

Kaufberatung

Als Anfänger sollten Sie den Empfehlungen Ihres Golflehrers folgen, da dieser Ihre Stärken und Schwächen am besten einschätzen kann. In der Regel benötigen Sie anfangs nur zwei bis drei Eisen, einen sogenannten Sand Wedge für Schläge aus dem Sandbunker sowie einen Putter. Nur wer den Golfschwung gut beherrscht, sollte sich an Driver und Fairwayhölzer wagen.

Für den Einstieg genügen Gebrauchtschläger. Diese sollten möglichst zu Ihrer Schwunggeschwindigkeit (Schaftflexibilität), den Abstand Ihres Handgelenks zum Boden (Schaftlänge, Lie) und Ihre Handgröße (Griffdicke) passen. In seriösen Fachgeschäften werden Sie entsprechend vermessen und machen einen Schwungtest.

Speziell angepasste neue Schläger sind teuer. Sie lohnen sich aber, wenn Sie regelmäßig und mit Freude spielen. Denn mit dem optimierten Material ist auch das Verletzungsrisiko geringer.

Tipp für Käufer
Verlangen Sie eine Nachkaufgarantie, damit Sie einzelne Schläger bei Verlust schnell ersetzen können.

 

Bild: chinaview/Adobe Stock