Spaß statt Etikette

Golf mal anders

Crossgolf, Swingolf, Bahnengolf, Fußballgolf, Discgolf: Es gibt einige sportliche Alternativen zu Golf, die einem ähnlichen Spielprinzip folgen, aber weniger elitär und weniger kostspielig sind.

In Kürze
Discgolf
Wie der Name verrät, muss jeder Spieler seine Frisbeescheibe mit möglichst wenigen Würfen ins Ziel bugsieren – in diesem Fall in einen metallenen Fangkorb. 
Crossgolf
Crossgolfer spielen nicht auf einem präparierten Golfplatz, sondern auf Industriebrachen, in U-Bahnstationen oder über Kartoffeläcker. 
Fußballgolf
Fußballgolf, auch Soccergolf genannt, vereint Elemente von Fußball und Golf. Statt einen Golfball zu schlagen, müssen die Spieler jedoch einen Fußball in Richtung Loch kicken.
Es gibt einige sportliche Alternativen zu Golf, die einem ähnlichen Spielprinzip folgen, aber weniger elitär und weniger kostspielig sind.
Kostengünstige Alternativen
Es gibt einige sportliche Alternativen zu Golf, die einem ähnlichen Spielprinzip folgen, aber weniger elitär und weniger kostspielig sind.
Etikette, Beschränkung auf einen künstlich angelegten Golfplatz oder die notwendigen Investitionen in eine Golfausrüstung vergällen manchem den Golfsport. Doch es gibt einige sportliche Alternativen zu Golf, die einem ähnlichen Spielprinzip folgen, aber weniger elitär und weniger kostspielig sind.
Golf querfeldein

Crossgolf steht dem traditionellen Golf am nächsten und wird auch X-Golf oder Urbangolf genannt. Jedoch spielen Crossgolfer nicht auf einem präparierten Golfplatz, sondern auf Industriebrachen, in U-Bahnstationen oder über Kartoffeläcker. Hauptsache, Gelände oder Gebäude bieten einen interessanten Parcours. Historisch lässt sich diese Variante als Rückbesinnung auf die Wurzeln des Golfsports verstehen, da vor 300 Jahren in Schottland noch querfeldein gespielt wurde.

Auch wenn Crossgolfer auf Etikette und einheitliche Regeln pfeifen, so lautet das oberste Gebot auch hier: „Sicherheit geht vor!“ Schließlich dürfen keine Menschen gefährdet werden. Ansonsten erfreut sich Crossgolf gerade bei jungen Menschen wachsender Beliebtheit. Jedoch müssen Sie auch hier zuerst die Grundfertigkeiten korrekt erlernen, um Verletzungen aufgrund einer falschen Schwungtechnik zu vermeiden.

Crossgolf eignet sich daher nicht zum Reinschnuppern. Falls Sie nur einen harmlosen Zeitvertreib suchen, dann empfehlen sich Swin- und Minigolf, da beide Sportarten schnell zu erlernen sind.

Crossgolf im Netz
Wie es sich für einen Untergrund-Sport ziemt, gibt es keinen Dachverband für Crossgolfer. Interessenten finden aber über Blogs schnell Gleichgesinnte und „Ortsvereine“ wie den Crossgolf Franken e. V.

Für Jedermann

Swingolf (Bauerngolf)

Swingolf stellt eine vereinfachte Golfvariante dar, die 1982 von dem Franzosen Laurent de Vilmorin entwickelt wurde. Die Plätze sind kleiner und rustikaler, der Ball ist etwas weicher, und es gibt nur einen Golfschläger. Dessen Kopf besitzt jedoch drei verschiedene Schlagflächen: für weite Schläge, für mittlere Schläge und zum Putten. Dementsprechend einfach liest sich auch das übersichtliche Regelwerk. 

Der Freizeitsport zielt auf Familien und Jugendliche mit kleinem Budget, die Wert auf Spaß und Bewegung legen. Mehr über Swingolf erfahren Sie auf der Website des Swingolf-Dachverbands, der auch alle registrierten Swingolf-Anlagen in Deutschland auflistet.

Bahnengolf (Minigolf etc.)

Bahnengolf lautet der Oberbegriff für Minigolf, Miniaturgolf, Sterngolf, Filzgolf und Cobigolf. Diese unterscheiden sich überwiegend in den verwendeten Bahnmaterialien. Es gibt nur einen Schläger, und der Spieler muss seinen Ball über verschiedenartige, teils phantasievoll gestaltete Hindernisbahnen einlochen.

Hier kommt es also nur auf Geschick und Konzentration an. Zwar ist Bahnengolf nicht jedermanns Sache, jedoch lassen sich Kinder leicht dafür begeistern. Daher bevölkern an milden Wochenenden besonders junge Familien die zahllosen Minigolfbahnen in Deutschland.

Fußballgolf

Fußballgolf, auch Soccergolf genannt, vereint Elemente von Fußball und Golf. Wie beim klassischen Golf gibt es 18 Bahnen, die nacheinander gespielt werden müssen. Für jedes Loch existiert eine Par-Zahl, die als Orientierung für die notwendige Schusszahl dient. Statt einen Golfball zu schlagen, müssen die Spieler jedoch einen Fußball in Richtung Loch kicken. Dementsprechend ist auch das Loch deutlich größer – entweder ein Betonloch im Boden oder ein über dem Boden angebrachtes Netz.

Die Regeln ähneln dem klassischen Golf, und wie beim Crossgolf steht der Spaß im Vordergrund. Die Zahl der Fußballgolf-Anlagen in Deutschland ist jedoch sehr übersichtlich. Mehr dazu finden Sie in einschlägigen Portalen wie fussballgolfen.de.

Discgolf

Auch bei Disc- oder Frisbeegolf gilt es, einen Kurs von meist 18 Bahnen zu absolvieren. Wie der Name verrät, muss jeder Spieler seine Frisbeescheibe mit möglichst wenigen Würfen ins Ziel bugsieren – in diesem Fall in einen metallenen Fangkorb. 

Die Besonderheit beim Discgolf besteht darin, dass der Spieler unterschiedliche Wurfscheiben verwenden darf:

  • Driver: Weitwurfscheiben für große Distanzen.
  • Midrange: Scheiben für mittlere Entfernungen.
  • Putter: Präzise Kurzstreckenscheiben für die letzten Meter zum Fangkorb.

Discgolf erfreut sich in den USA mit rund 3.200 Discgolf-Anlagen wachsender Popularität. Hierzulande führt der Sport noch ein Schattendasein. Der Deutsche Frisbeesport-Verband e. V. (DFV) schätzt, dass in Deutschland etwa 3.000 Menschen regelmäßig Discgolf spielen. Wer sich für diesen Sport interessiert, findet auf der Website der DFV weiterführende Informationen sowie verfügbare Discgolf-Anlagen in seiner Nähe.

Bild: Arochau/Adobe Stock