Achtung Ball!

Ballsport-Verletzungen vermeiden

Ballsportarten sind verletzungsträchtiger als etwa Schwimmen oder Radfahren. Sofern Sie sich richtig vorbereiten, können Sie Ihr individuelles Verletzungsrisiko aber deutlich verringern.

In Kürze
Populär und verletzungsträchtig
Fußball und Handball führen die Hiltliste der verletzungsträchtigsten Sportarten an. Freizeitsportler riskieren in erster Linie Prellungen, Verstauchungen und Verrenkungen. 
Endogen oder exogen?
Endogene Verletzungen lassen sich auf körperliche und mentale Ursachen zurückführen, bei exogenen Verletzungen bestimmen äußere Einflüsse das Geschehen.
Verletzungsrisiken minimieren
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen und eine gute Vorbereitung helfen Verletzungen beim Fußball zu vermeiden.
Fußball ist populär, aber auch verletzungsträchtig.
Populär und verletzungsträchtig
Fußball ist populär, aber auch verletzungsträchtig.
Fußball ist die populärste Sportart in Deutschland. Der Deutsche Fußball-Bund zählte 2020 über 7,17 Millionen Mitglieder in Fußballvereinen, darunter rund 5 Millionen Erwachsene. Hinzu kommen ungezählte Fußballbegeisterte, die in Parks und auf Bolzplätzen das Leder jagen. Wer Sport treibt, lebt zwar grundsätzlich gesünder. Aber gerade Ballsportarten sind verletzungsträchtiger als Schwimmen oder Radfahren. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Ihr individuelles Verletzungsrisiko aber deutlich verringern.
Prellungen, Verstauchungen, Verrenkungen

Seit Jahren führt Fußball die Statistiken für Sportunfälle bei männlichen Vereins- und Freizeitsportlern an. Dies liegt aber auch daran, dass Fußball mit Abstand die beliebteste Vereinssportart bei Knaben und Männern ist. Bei Frauen liegt in puncto Popularität und Sportunfällen Handball an der Spitze.

Am häufigsten betreffen Sportverletzungen das Sprunggelenk (27 %), gefolgt von Knie (18 %), Kopf (13 %), Schulter (5 %), Handgelenk (5 %), Fuß (3 %) und Unterarm (3 %). Meist handelt es sich dabei um Prellungen, Verstauchungen und Verrenkungen.

Endogen oder exogen?

Sportmediziner unterscheiden sogenannte endogene und exogene Verletzungen.

Endogene Verletzungen lassen sich auf körperliche und mentale Ursachen zurückführen, unter anderem mangelhafter Trainingsstand, unzureichendes Aufwärmtraining, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche durch Flüssigkeitsmangel, bestehende Infektionen oder nicht ausgeheilte Verletzungen.

Hinzu kommen Selbstüberschätzung, Aggressivität und erhöhte Risikobereitschaft – insbesondere bei jungen Männern.

Bei exogenen Verletzungen bestimmen äußere Einflüsse das Geschehen, etwa Kollisionen mit anderen Sportlern oder Sportgeräten, schlechte Ausrüstung und rutschiger Untergrund. Bei Ski- und Alpinsportarten kommen entsprechend Umwelteinflüsse wie Steinschlag und Lawinen hinzu.

Fitness beugt vor 

Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Bänderrisse – die Liste der Sportverletzungen ist lang. Sie können sich viele Schmerzen beim Fußball und anderen Sportarten ersparen, wenn Sie folgende allgemeine Vorsichtsmaßnahmen beherzigen:

  • Alle Sportarten, die komplexe Bewegungsabläufe erfordern (z. B. Golf) und den Bewegungsapparat stark beanspruchen (z. B. Fußball, Squash), sollten Sie von erfahrenen Trainern erlernen. So bekommen Sie ein Feedback über Ihren Trainings- und Leistungsstand und laufen weniger Gefahr, sich zu überfordern oder falsche Bewegungsmuster einzuschleifen.
  • Gönnen Sie sich eine optimale Ausrüstung inklusive Schutzkleidung. Beispiele: Fahrradhelm für Radfahrer und Mountainbiker, Schienbeinschoner und Kniebandagen für Fußballer, knöchelhohe Schuhe für Wanderer etc.
  • Falls Sie Medikamente benötigen, die das Bewusstsein trüben oder das Leistungsvermögen beeinträchtigen können: Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, welche sportlichen Betätigungen für Sie geeignet sind und wann Sie diese am besten ausüben. Entsprechendes gilt auch für chronisch Kranke wie Diabetiker, Asthmatiker, Menschen mit Bluthochdruck etc.
  • Nehmen Sie keine Schmerzmittel vor dem Sport ein! Zum einen unterdrücken Sie wichtige Warnsignale Ihres Körpers. Zum anderen belegen Studien, dass vor dem Sport eingenommene Schmerzmittel das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen, Magen-Darm-Beschwerden und Nierenschäden deutlich erhöhen.
  • Kurieren Sie sich nach Verletzungen und Operationen aus, bevor Sie sich wieder voll belasten. Fragen Sie Ihren Arzt, wie und wann Sie Ihren Sport wieder aufnehmen können.
  • Bei Infektionen sind Sport und körperliche Belastung tabu. Auch nach dem Abklingen der Symptome (z. B. Fieber) sollten Sie Ihrem Körper mindestens eine Woche Auszeit geben und danach behutsam wieder einsteigen. Das gilt auch bei scheinbar harmlosen Erkältungen. Wer sich bei einer Virusinfektion belastet, riskiert eine Herzmuskelentzündung!
  • Beugen Sie Ermüdungszuständen vor! Also ausschlafen.
  • Trinken und essen Sie ausreichend vor dem Sport – und bei mehr als einstündigen Belastungen auch zwischendurch. Außerdem sollten Sie sich als Sportler grundsätzlich ausgewogen ernähren, da eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralien Ihre Leistungsfähigkeit mindert.
  • Senken Sie Ihr Verletzungsrisiko mit einem sportartspezifischen Aufwärmtraining.
  • Gehen Sie bei Ball- und Kontaktsportarten nicht auf volles Risiko.
  • Hören Sie auf Ihren Körper. Legen Sie eine Pause ein oder lassen Sie sich auswechseln, wenn Sie erschöpft sind.
  • Wählen Sie Outdoor-Touren so aus, dass auch die konditionell und technisch schwächste Person in der Gruppe sicher mithalten kann.
  • Halten Sie die Regenerationszeiten nach dem Training ein. Ansonsten laugen Sie Ihre Muskulatur aus, womit die Leistungsfähigkeit sinkt und das Verletzungsrisiko steigt.
  • Treiben Sie Ausgleichssport, damit Sie Ihren Bewegungsapparat nicht einseitig belasten.
Bilder: Sportverletzungen - scarlett/Fotolia; PECH-Regel - Maridav/Fotolia