Gesunde Inhaltsstoffe

Wie gesund ist Kaffee? 10 Fakten

Kaffee enthält viele gesunde Inhaltsstoffe. Außerdem kann Kaffee das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und einige Krebsarten senken. Hier finden Sie zehn wichtige Fakten rund um den beliebten Muntermacher.

Kaffee belebt nicht nur Morgenmuffel – und ist sogar gesundheitsfördernd.
Belebende Wirkung ohne Kalorien
Kaffee belebt nicht nur Morgenmuffel – und ist sogar gesundheitsfördernd.
Kaffee ist in all seinen Formen eines der beliebtesten Getränke weltweit. Bis vor wenigen Jahren hatte Kaffee mit dem Ruf zu kämpfen, sich negativ auf die Gesundheit aus­zuwirken. Neuere Studien belegen aber, dass Kaffeetrinken in Maßen un­schäd­lich ist und sogar gesundheitsfördernd sein kann.
Gut zu wissen
  • 1. Inhaltstoffe

    Eine Tasse Kaffee enthält 60 bis 120 mg Koffein. Dieses stimuliert das zen­tra­le Ner­ven­system, stei­gert Herz­tä­tig­keit und Kon­zen­tra­tions­fä­hig­keit, er­höht den Blut­druck leicht, wirkt harn­trei­bend und regt Darm­tä­tig­keit und Fett­ver­bren­nung an.

    Der Brennwert von schwarzem Kaffee liegt bei nur 2 kcal pro 100 ml. Mit Zucker und Milch lässt sich der Energiegehalt jedoch problemlos auf das Niveau einer zuckerhaltigen Cola hieven. Aktuelle Kaffee-Spezialitäten bringen es mit Sirup, Sahne und großer Füllmenge sogar auf bis zu 600 kcal und damit den Kaloriengehalt eines doppelten Hamburgers.

    Geröstete Kaffeebohnen enthalten unter anderem 35 % wasserunlösliche Polysaccharide, 28,5 % Röststoffe, 17 % Fette (Kaffeebohnenöle), 7,5 % Eiweiße, 3 % Lignin, 2,5 % Chlorogensäure, 1,3 % Koffein, 1,0 % Trigonellin sowie reichlich Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium und Phosphor. Darüber hinaus enthalten Kaffeebohnen über 800 Pflanzenstoffe, darunter Vitamin B3, Aromastoffe und Polyphenole.

  • 2. Flüssigkeitshaushalt

    Kaffee regt zwar den Harndrang an, wirkt aber insgesamt nicht entwässernd. Außerdem enthält Kaffee wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium.
  • 3. Herz und Gefäße

    Da Kaffee vorübergehend die Herztätigkeit ankurbelt, stand das Genussmittel lange im Verdacht, sich negativ auf die Herzgesundheit auszuwirken.

    Wissenschaftler der Harvard School of Public Health konnten diese Bedenken jedoch zerstreuen, nachdem sie bei rund 1,3 Millionen Studienteilnehmern den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen analysiert hatten: Wer drei bis fünf Tassen Kaffee am Tag trinkt, hat demnach ein geringeres Risiko als Kaffeeverächter, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Starker Kaffeekonsum mit bis zu sieben Tassen täglich wirkte sich dagegen weder positiv noch negativ auf die Herzgesundheit aus.

  • 4. Krebs

    Kaffee enthält Antioxidantien und andere sekundäre Pflanzenstoffe, die möglicherweise vor der Entstehung bestimmter Krebserkrankungen schützen können. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) bestätigt, dass Kaffeetrinken vor Leberkrebs schützen kann. Außerdem verringert Kaffeekonsum in geringem Maße das Erkrankungsrisiko für Nierenkrebs und weißen Hautkrebs. Möglicherweise gibt es auch einen schwachen Schutz vor Brust-, Dickdarm- und Gebärmutterkörperkrebs.

    Andererseits kann Kaffeetrinken das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen. Zudem erkranken Personen, die über zehn Tassen Kaffee am Tag konsumieren, häufiger an Blasenkrebs. Da Kaffee-Vieltrinker aber häufig einen ungesunden Lebensstil pflegen, lässt sich hier die Krebsursache nicht direkt am Kaffee festmachen.

  • 5. Bluthochdruck

    Koffein erhöht kurzfristig den Blutdruck. Wer an Bluthochdruck (Hypertonie) leidet, sollte daher besser auf koffeinfreie Röstungen zugreifen.
  • 6. Cholesterinspiegel

    Insbesondere in der Crema enthaltende Verbindungen wie das Kafestrol und Kahweol können das Gesamt- und das unerwünschte LDL-Cholesterin im Blut um bis zu 10 Prozent erhöhen. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (Lipid-Liga) empfiehlt Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel daher, Filterkaffee den Vorzug zu geben. Filterpapier bindet nämlich einen Großteil des Kafestrol und Kahweol.
  • 8. Sodbrennen

    Kaffeesäuren wie Chlorogensäure können einen empfindlichen Magen reizen und Sodbrennen verursachen. Hier kann eventuell Schonkaffee Abhilfe schaffen.

    Schonkaffee besteht zu 100 Prozent aus Arabica-Bohnen, welche deutlich weniger Säuren enthalten als Robusta-Bohnen. Zudem werden die rohen Bohnen unter Druck mit Wasserdampf behandelt, um einen Teil der Säuren auszuwaschen. Des Weiteren wird Schonkaffee nur leicht geröstet, wodurch weniger Reizstoffe entstehen.

  • 7. Schwangere und stillende Mütter

    Ungeborene und Säuglinge verfügen nicht über eine voll ausgereifte Leber und können das Koffein nur langsam abbauen. Werdende und stillende Mütter sollten Kaffee daher nur in geringen Mengen genießen – maximal zwei Tassen à 125 ml pro Tag.
  • 9. Abhängigkeit

    Regelmäßiger Kaffeekonsum kann abhängig machen. Wer als starker Kaffeetrinker sein Lebenselixier auf einen Schlag absetzt, muss mit Entzugserscheinungen rechnen. Spätestens nach einem Tag setzen Kopfschmerzen ein. Ebenso möglich sind Übelkeit, Schwindelgefühle, Erschöpfung und Reizbarkeit. Der Körper kann sich aber binnen ein bis zwei Wochen anpassen und wieder ohne Koffein auskommen.
  • 10. Kaffeealternativen

    Koffeinhaltige Muntermacher sind auch Schwarztee, Grüntee, Mate-Tee und Guaraná. Letzterer ist ähnlich belebend wie Kaffee, schmeckt aber gewöhnungsbedürftig. Das giftgrüne Getränk Matcha ist fein gemahlener Grüntee.
Bild: amenic181/AdobeStock; Illustration: Allianz