Im Job oft Heißhunger auf Süßes?

So entkommen Sie der Zuckerfalle

Wir alle wissen, dass zu viel Zucker schädlich ist und krank macht. Dennoch nehmen Erwachsene in Deutschland täglich Zucker in der Menge von knapp 30 Stück Würfelzucker zu sich. Gerade im Job lockt die schnell verfügbare Energie in Form von Schokoriegeln, Gummibärchen und Plunderteilchen. Mit unseren Tipps entkommen Sie der Zuckerfalle.

Ein schneller Donut in der Mittagspause macht nicht lange satt und schlägt mit hohem Zuckergehalt zu Buche.
Evolutionäres Erbe
Ein schneller Donut in der Mittagspause macht nicht lange satt und schlägt mit hohem Zuckergehalt zu Buche.
Wir lieben Süßes. Das ist evolutionär bedingt. In prähistorischen Zeiten haben unsere Vorfahren gerlernt, dass Süßes ungiftig ist, Bitteres hingegen Gefahr bedeuten kann. Zudem entdeckten Sie, dass Süßes viel Energie liefert. Heute lauern süße Verführungen an jeder Ecke und der Alltag vieler Menschen ist oft relativ bewegungsarm. Eine fatale Situation! Es hilf nur eines: Wir müssen unserem evolutionärem Erbe ein Schnippchen schlagen.
Weniger Zucker, mehr Genuss
Mit diesen einfachen Tipps können Sie Ihren Zuckerkonsum im Alltag schrittweise reduzieren – ohne auf Genuss zu verzichten.
  • Tipp 1: Schulen Sie Ihren Geschmack um

    Wer viel Süßes gewohnt ist, für den schmeckt alles weniger Süße langweilig. Gewöhnen Sie sich deshalb schrittweise das Bedürfnis nach Süßem ab. Das Geschmacksempfinden lässt sich auf diese Weise umschulen. Bereits nach einer Woche reagiert es intensiver auf Süßes und Sie werden „automatisch“ weniger davon konsumieren.
  • Tipp 2: Vermeiden Sie Fertigprodukte

    Konsumieren Sie weniger Fertigprodukte, sie enthalten fast alle viel Zucker. Achtung: Neben normalem Haushaltszucker (Saccharose) gibt es rund 50 weitere süßende Zutaten, die ebenso schädlich sind wie Zucker. Zu den am häufigsten eingesetzten Stoffen zählen Glukosesirup, Traubenzucker, Glukose-Fruktose-Sirup, Milchpulver, Fruchtsaft, Süßmolkenpulver, konzentrierter Fruchtsaft, Invertzuckersirup, Maltodextrin und Molkenerzeugnisse.
  • Tipp 3: Erkennen Sie Zuckerbomben

    Schauen Sie sich die Nährwertkennzeichnung auf jeder Lebensmittelverpackung an: Wie viel Zucker ist in 100 g oder 100 ml enthalten? So entlarven Sie Zuckerbomben und können zwischen verschiedenen Produkten vergleichen.
  • Tipp 4: „Pimpen" Sie Ihr Leitungswasser

    Vermeiden Sie Softdrinks und Säfte, sie enthalten viel zu viel Zucker. Wenn Ihnen Wasser zu langweilig ist, peppen Sie es auf. Geeignet sind Zitronen- oder Gurkenscheiben sowie Kräuter wie Minze, Basilikum, Zitronenmelisse, Lavendel oder Rosenblüten. Etwas aufwändiger, aber sehr schmackhaft ist es, eine gesunde Bowle anzusetzen: Geben Sie Früchte wie Melonen oder Beeren in eine Karaffe mit Wasser und lassen Sie Ihre Bowle wenigstens 20 Minuten, besser noch einige Stunden ziehen.
  • Tipp 5: Deftiges statt Süßes

    Tricksen Sie Ihren Süßhunger aus, indem Sie zu eiweißhaltigen Nahrungsmitteln oder Gemüse greifen – das stoppt das Verlangen nach Süßem. Geeignet ist Käse, ein gekochtes Ei oder Nüsse sowie Gemüse aller Art.
  • Tipp 6: Für den akuten „Notfall"

    Zugegeben, wenn das „Craving“ kommt, das plötzliche, intensive Verlangen nach einer kalorienreichen Zuckerbombe, kosten folgende Maßnahmen große Überwindung – aber sie helfen unmittelbar: Kauen Sie einen zuckerfreien Kaugummi oder putzen Sie sich die Zähne mit einer pfefferminzhaltigen Zahnpasta. Letzteres wirkt dreifach: Wir sind so konditioniert, dass es nach dem Zähneputzen nichts Süßes mehr gibt. Gleichzeitig neutralisieren wir durch das Zähneputzen den Mund – und Pfefferminz ist ein natürlicher Appetitzügler.
Zucker in Obst

Obst ist zwar gesünder als raffinierter Zucker, doch enthält es Fructose, ein Einfachzucker, der sich ungünstig auf den Stoffwechsel auswirkt. Doch Obst ist nicht gleich Obst: Bevorzugen Sie fructoseärmere Sorten und halten Sie sich bei den „natürlichen Zuckerfallen" zurück.

In diesen Obstsorten steckt viel Fruchtzucker (pro 100 Gramm):

  • Bananen: 17 Gramm
  • Weintrauben: 16 Gramm
  • Feigen: 16 Gramm 
  • Ananas: 13 Gramm
  • Mangos: 13 Gramm
  • Kirschen: 12 Gramm
  • Birnen: 12 Gramm
  • Nektarinen: 12 Gramm
  • Äpfel: 11 Gramm

In diesen Obstsorten steckt wenig Fruchtzucker (pro 100 Gramm):

  • Avocados: 1,3 Gramm
  • Himbeeren: 4,8 Gramm
  • Erdbeeren: 5,5 Gramm
  • Aprikosen: 7,7 Gramm
  • Pflaumen: 7,8 Gramm
  • Orangen: 8,3 Gramm
  • Wassermelonen: 8,3 Gramm
  • Kiwis: 9,1 Gramm
Bilder: Titelbild - Oleksandr/AdobeStock