Maßnahmen bei Badeunfällen

Schwimmen – Hilfe im Notfall

Egal, ob Sie im Wasser einmal selbst in eine Gefahrensituation geraten oder anderen beistehen müssen – Sie sollten wissen, was zu tun ist.

In Kürze
Ruhe bewahren
Geraten Sie selbst in Gefahr, bewahren Sie vor allem Ruhe – Panik verschlimmert eine Situation nur und verbraucht Ihre Kräfte.
Rettungsschwimmkurs
Gute Vorbereitung ist besser als Learning by Doing im Ernstfall: Bei Wasserwacht und DLRG können Sie entsprechende Rettungsschwimmkurse mitmachen.
Wiederbelebung
Atmet ein Geretteter nicht mehr, müssen Sie Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Die Faustregel für Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Lungen-Massage lautet: 30 Mal Drücken und zwei Mal Beatmen.
Vorsicht und Aufmerksamkeit beugen auch am und im Wasser Unfällen vor.
Vorsicht und Aufmerksamkeit
Vorsicht und Aufmerksamkeit beugen auch am und im Wasser Unfällen vor.
Vorsicht und Aufmerksamkeit beugen auch am und im Wasser Unfällen vor – doch ganz verhindern können Sie sie nicht. Egal, ob Sie einmal selbst in eine Gefahrensituation geraten oder anderen beistehen müssen – Sie sollten wissen, was zu tun ist.
Schnell und überlegt handeln

Übermut und Selbstüberschätzung sind häufige Ursachen dafür, dass Wassersportler in Notsituationen geraten. Dagegen hilft es oft schon, sich an die Sicherheitstipps und örtlichen Baderegeln zu halten. Doch auch erfahrene und vorsichtige Schwimmer können in Not geraten. Und gegen überraschende Probleme lässt sich ebenso kaum vorausplanen wie gegen das Fehlverhalten anderer.

Im Notfall kommt es darauf an, dass Sie schnell und überlegt handeln. Wenn Sie jemand anderem zu Hilfe kommen, sorgen Sie dafür, dass möglichst viele andere Personen auf die Notsituation aufmerksam werden und Sie unterstützen. Wenn es Strandwächter, Rettungsschwimmer oder andere ausgebildete Helfer vor Ort gibt: Alarmieren Sie sie. Auch in Urlaubsländern sollten Sie die wichtigsten Notrufnummern kennen.

Ertrinken sieht nicht aus wie Ertrinken! Einem Ertrinkenden fehlt der Atem zu Schreien und heftigen Bewegungen. „Steht“ ein Schwimmer im Wasser, wirkt teilnahmslos und reagiert nicht auf Zurufe, besteht Gefahr, dass er gerade ertrinkt.

Sich selbst helfen

Ruhe bewahren

  • Geraten Sie selbst in Gefahr, bewahren Sie vor allem Ruhe – Panik verschlimmert eine Situation nur und verbraucht Ihre Kräfte.
  • Kontrollieren Sie Ihre Atmung und halten Sie Ihren Kopf über Wasser.
  • Machen Sie andere Badegäste durch Hilferufe und Winken auf sich aufmerksam.
  • Achten Sie auf Ihre Umgebung und planen Sie Ihre nächsten Schritte.

Bei Erschöpfung

  • Sind Sie erschöpft, müssen Sie sich auf möglichst Kraft sparende Weise über Wasser halten.
  • Wassertreten eignet sich hier ebenso wie der Klassiker „Toter Mann“: Hier liegen Sie auf dem Rücken und bewegen Arme und Beine nur langsam. Der natürliche Auftrieb reicht aus, dass Sie an der Oberfläche bleiben und den Kopf über Wasser halten können.
  • Auch hier gilt: Ruhe bewahren – hektisches Schlagen mit Armen und Beinen oder das Anspannen der Muskeln hat keinen Effekt, außer dass Sie sich noch mehr auspowern.

Bei Krämpfen

  • Unterkühlung oder Überanstrengung können Muskelkrämpfe auslösen. Diese verursachen nicht nur starke Schmerzen, sondern machen die Muskeln auch unbeweglich.
  • Wenn Sie das Ufer nicht schnell erreichen können, müssen Sie den Krampf im Wasser lösen.
  • Krämpfe in Wade, Oberschenkel oder Fußsohlen können Sie in Rückenlage lösen, indem Sie das betroffene Bein am Knöchel bzw. an der Fußspitze packen und durch Abwinkeln und Strecken die Entspannung der verkrampften Muskeln unterstützen.
  • Ein Magen- bzw. Bauchdeckenkrampf lässt sich lösen, indem Sie ebenfalls in Rückenlage beide Beine zum Oberkörper ziehen und ruckartig strecken.
  • Da sich Krämpfe häufig wiederholen, sollten Sie das Wasser anschließend schnell verlassen.

Strömungen und Wirbel

  • Schwimmen Sie nicht gegen eine Strömung an, sondern versuchen Sie, mit oder quer zur Strömung das rettende Ufer zu erreichen.
  • Achten Sie dabei auf Hindernisse wie ins Wasser reichende Äste – die Strömung kann sie dagegen und unter Wasser drücken.
  • Geraten Sie in einen Wirbel, der nicht bis auf den Grund des Gewässers reicht, lassen Sie sich am besten treiben, bis sich dessen Kraft verloren hat.
  • Wesentlich gefährlicher sind „gründige“ Wirbel, die Schwimmer durch ihre Sogwirkung nach unten ziehen. Hier ist der einzige Ausweg, am Grund seitwärts aus dem Wirbel zu tauchen.
Hilfe für andere

Eigensicherung

  • Bringen Sie sich bei einem Rettungsversuch nicht selbst in Gefahr.
  • Hoher Wellengang oder Strömung gefährden Sie unter Umständen ebenfalls, wenn Sie kein geübter Schwimmer sind.
  • Außerdem klammern sich Ertrinkende mit großer Kraft an allem fest, was ihnen Auftrieb verspricht.

Rettung auf Distanz

  • Ideal ist es, wenn Sie vom Ufer oder ggf. einem Boot aus mit einer Rettungsstange oder einem Rettungsring an den in Not geratenen Schwimmer herankommen.
  • Wenn Sie das Opfer anschwimmen, hilft Ihnen ein Rettungsring oder anderer Auftriebskörper bei der Rettung. Halten Sie diesen zwischen sich und die ertrinkende Person, das senkt das Risiko, dass sich das Opfer an Sie klammert und Sie so unter Wasser drückt.

Schwimmend retten

  • Als geübter Schwimmer können Sie einen in Not geratenen Schwimmer auch direkt anschwimmen und dann ziehend oder schiebend ans Ufer bringen.
  • Nähern Sie sich dabei von hinten – das verringert die Chance, dass sich der zu Rettende in Panik an Sie klammert.
  • Gute Vorbereitung ist besser als Learning by Doing im Ernstfall: Bei Wasserwacht und DLRG können Sie entsprechende Rettungsschwimmkurse mitmachen.
Woran erkennen und was tun?

Erkennungszeichen

  • Auch im Sommer besteht bei langen Aufenthalten im Wasser die Gefahr einer Unterkühlung.
  • Eine leichte Unterkühlung zeigt sich durch Kältezittern, gesteigerte Atmung und Kreislauf sowie anfängliche Erregung des Betroffenen.
  • Eine schwere Unterkühlung ist erkennbar an verlangsamter Atmung, Muskelstarre, nachlassendem Schmerzempfinden und zunehmender Müdigkeit bis zur Bewusstlosigkeit.

Gegenmaßnahmen

  • Bei einer leichten Unterkühlung bringen Sie den Betroffenen an einen warmen Ort, entfernen nasse Kleidung und wickeln ihn in eine warme Decke oder warme Kleidung
  • Warme, alkoholfreie Getränke helfen – aber keine Wärme etwa durch Wärmflasche oder Heizkissen von außen zuführen!
  • Bei einer schweren Unterkühlung keine aktiven Aufwärmmaßnahmen unternehmen.
  • Alarmieren Sie stattdessen den Rettungsdienst, bringen Sie den schwer Unterkühlten in die stabile Seitenlage und beginnen Sie gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
Woran erkennen und was tun?

Erkennungszeichen

  • Betroffener reagiert nicht auf deutliche Ansprache und Rütteln an den Schultern
  • Muskulatur ist erschlafft
  • Achtung: Die Atemwege können durch die Zunge oder Erbrochenes verlegt werden – höchste Lebensgefahr.

Gegenmaßnahmen

  • Prüfen Sie die Atmung.
  • Bringen Sie den Betroffenen in die Stabile Seitenlage, wenn er normal atmet, alarmieren Sie anschließend den Rettungsdienst.
  • Atmet er nicht mehr normal, bringen Sie ihn in Rückenlage und machen Sie die Atemwege frei. Neigen Sie dazu den Kopf des Betroffenen nach hinten unter gleichzeitigem Anheben des Kinns. Prüfen Sie auch, ob eventuell Fremdkörper die Atemwege blockieren!
  • Alarmieren Sie den Rettungsdienst.
  • Beginnen Sie mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
Maßnahmen

Atmet ein Geretteter nicht mehr, müssen Sie Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Die Faustregel für Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Lungen-Massage lautet: 30 Mal Drücken und zwei Mal Beatmen.

Ausführlichere Informationen des DRK zu Wiederbelebungsmaßnahmen finden Sie unter „Weiterführende Links“.

Ein Rettungsschwimmkurs vermittelt auch die Grundlagen der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

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Bild: Daviles/Shutterstock