Hut und Kleidung schützen vor UV-Strahlen. Dünne, helle Sommertextilien haben meist einen LSF unter 15. Besser: Kleidung nach UV-Standard 801; der nennt den UV-Schutz im nassen, gedehnten Zustand.
(Quelle: BfS 2017)
Zwischen 11 und 15 Uhr scheint die Sonne am intensivsten und kann in unseren Breiten im Sommer den UV-Index 8 erreichen.
Je empfindlicher Ihre Haut, umso schneller können Sie einen Sonnenbrand erleiden.
Hauttypen
Typ 1: keltisch
Typ 2: nordisch
Typ 3: Mischtyp
Typ 4: mediterraner Typ
Typ 5: dunkler Typ
Typ 6: sehr dunkler Typ
Bei Kindern besteht Schockgefahr schon ab 8 %, bei Erwachsenen ab 15 % verbrannter Hautfläche.
„Sofort zum Arzt!“ heißt es auch bei Verbrennungen 2. und höheren Grades von Gesicht, Gelenken oder Genitalien.
(Quelle: Anästh Intensivmed 2015)
Die Neuner-Regel hilft, die von Sonnenbrand betroffene Fläche einzuschätzen:
Handflächenregel: 1 % entspricht der Handfläche des betroffenen Erwachsenen
Bei Kindern:
Mit zunehmenden Alter verringert sich bei Kindern der Oberflächenanteil des Kopfes – der Anteil der Beine nimmt dafür entsprechend zu.
Nicht nur die Jahres- und Tageszeit beeinflussen die Intensität der UV-Strahlung, sondern auch Ihr Standort. So strahlt die Sonne mit der Höhe und mit der Nähe zum Äquator stärker. Außerdem kann selbst Ihre Umgebung wie ein Spiegel wirken und die UV-Intensität erhöhen.
UV-Intensität in Abhängigkeit von äußeren Einflüssen (Basiswert = 100 %)
(Quelle: WHO, NASA, BfS)
Die Haut kann mithilfe von UVB-Strahlen die Vitamin-D-Speicher des Körpers auffüllen.
Im Sommer genügt es, täglich ein Viertel der Hautoberfläche mehrere Minuten der Sonne auszusetzen. Hellen Hauttypen reichen 5 bis 10 Minuten, dunklen 10 bis 15 Minuten.
Im UV-schwachen Frühjahr und Herbst kann das Sonnenbad bis zu 10 Minuten länger dauern.
(Quelle: BfR, Verbraucherzentrale Bayern)
Häufige Sonnenbrände in Kindheit und Jugend sowie regelmäßige Solarienbesuche erhöhen das Hautkrebsrisiko.
Ein grundsätzlich erhöhtes Risiko tragen Menschen mit vielen Pigmentmalen, mit geschwächtem Immunsystem oder Hautkrebs in der Familie.
(Quelle: Deutsche Krebshilfe 2017)
Jährlich erkranken in Deutschland über 21.000 Menschen am schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und über 211.000 am gut behandelbaren weißen Hautkrebs. Folgende Warnzeichen können auf das lebensgefährliche Melanom hinweisen:
(Quelle: Deutsche Krebshilfe 2015, RKI 2013)
Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten: Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subcutis (Unterhaut).
In ihr eingebettet sind verschiedene Temperatur- und Tastrezeptoren, Schweiß-, Talg-, Duft- und Milchdrüsen sowie Haar- und Nagelwurzeln. Freie Nervenenden leiten Schmerzsignale weiter.
(Quelle: Biologie, Spektrum Verlag 2003)
Die gesunde Haut wimmelt von Bakterien, die sich von Schweiß, Talg und abgestorbenen Hautzellen ernähren. Sie verhindern weitgehend, dass sich Krankheitserreger ausbreiten. Auf der Kopf- bzw. Gesichtshaut leben auch Hefepilze (Malassezia sp.) und mikroskopisch kleine Haarbalgmilben (Demodex sp.).
(Quelle: Nat Rev Microbiol 2011)
Die Haut produziert kontinuierlich Schweiß und Talg, die zusammen den Säureschutzmantel der Haut bilden, der Schadstoffe und Mikroorganismen abwehrt. Sein natürlicher pH-Wert liegt knapp unter 5 und damit im sauren Bereich. Nach dem Waschen kann der pH-Wert bis auf 6 steigen und benötigt Stunden, um sich wieder zu normalisieren.
(Quelle: Nat Rev Microbiol 2011)
Ein 70 kg schwerer, 1,70 m großer Mensch besitzt rund 2 Millionen aktive ekkrine Schweißdrüsen, die unterschiedlich dicht verteilt sind.
(gerundete Werte)
(Quelle: Extreme Physiology)
Nur Säugetiere besitzen Schweißdrüsen. Wie der Mensch schwitzen unter anderem auch Pferde und Bären am ganzen Körper. Hunde schwitzen fast nur um das Maul herum und an den Pfoten, weshalb sie hecheln, um sich abzukühlen. Kleine Nager schwitzen gar nicht, sie würden sonst austrocknen.
(Quelle: Encyclopaedia Britannica)
Neben den ekkrinen Schweißdrüsen besitzen wir von Geburt außerdem sogenannte apokrine Schweißdrüsen, auch Duftdrüsen genannt. Sie sitzen an den Haarfollikeln der Achsel-, Brust- und Genitalregion und beginnen ihren Dienst mit der Pubertät.
(Quelle: Int J Cosmet Sci 2007)
Frischer Schweiß ist geruchlos. Der unangenehme „typische“ Schweißgeruch entsteht insbesondere, wenn Bakterien Fette aus dem apokrinen Schweiß, den die ab der Pubertät aktiven Duftdrüsen produzieren, zu Steroiden und Buttersäure abbauen.
(Quelle: Apotheken Umschau 2015)
Ekkriner Schweiß besteht zu 99 % aus Wasser. Der Rest sind vorwiegend gelöstes Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Milchsäure, Ammoniak, Harnstoff, Aminosäuren, Bicarbonat, Zucker, Eiweiße und Peptide.
Apokriner Schweiß ist zähflüssiger und enthält zudem Fette und pheromonähnliche Substanzen.
(Quelle: Int J Cosmet Sci 2007)