Mangelnde Hygiene im Umgang mit Haustieren kann Halter krank machen. Schwangere, Lungenkranke und Tierhaarallergiker müssen zudem ihr Haustier mit Bedacht wählen, um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden.
Haustiere und Zoonosen »
Mikroorganismen verbreiten sich überall – auch in der Luft, auf unserer Haut, in unseren vier Wänden. Hygiene – in Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig – hilft, krankmachende Keime in Schach zu halten. Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Brutstätten, und wie Sie Keime bekämpfen.
Vorsicht: Auch übertriebene Hygiene kann gesundheitsschädlich sein.
Mangelnde Hygiene im Umgang mit Haustieren kann Halter krank machen. Schwangere, Lungenkranke und Tierhaarallergiker müssen zudem ihr Haustier mit Bedacht wählen, um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden.
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Rund 80 % aller Infektionskrankheiten wie Grippe und Magen-Darm-Erkrankungen werden über die Hände übertragen. Händewaschen ist daher ein wirksames Mittel, sich und andere vor Infektionen zu schützen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, sich bei diesen Gelegenheiten die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen:
Immer nach …
Immer vor …
Immer vor und nach …
(Quelle: BZgA)
Insbesondere rohe tierische und pflanzliche Produkte sind häufig mit Verderbniskeimen und nicht selten mit Krankheitserregern kontaminiert. Jährlich erkranken rund 200.000 Menschen an lebensmittelbedingten Erkrankungen wie Infektionen und Vergiftungen. Betroffen sind meist Kinder, Schwangere sowie alte und immungeschwächte Personen.
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2018)
Der Trend zu natürlichen unverarbeiteten Lebensmitteln hält an. So boomt hierzulande Rohmilch. Der Nachteil: Rohmilchkonsumenten erkranken 840-mal häufiger an einer bakteriellen Lebensmittelvergiftung als Menschen, die ausreichend erhitzte Milch trinken.
(Quelle: Ärzteblatt 2018)
Der Schutz vor lebensmittelbedingten Erkrankungen beginnt beim Einkauf und endet bei der konsequenten Küchenhygiene:
(Quellen: CDC, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2018)
Küchenschwämme besitzen eine riesige innere Oberfläche. Feuchtigkeit, Schmutz und Lebensmittelreste bieten darin einen optimalen Nährboden für Bakterien. In gebrauchten Küchenschwämmen können sich über 54 Milliarden Mikroben pro Kubikzentimeter tummeln – ähnlich viel wie in Fäkalproben.
(Quelle: Scientific Reports 2017)
Vier bis fünf Minuten in der Mikrowelle erhitzen oder bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine mitwaschen tötet die meisten Mikroben ab. Die überlebenden Keime sind jedoch überwiegend krankheitserregend, wodurch das Infektionsrisiko mit der Zeit wächst. Mikrobiologen empfehlen daher, den Küchenschwamm wöchentlich zu entsorgen.
(Quelle: Scientific Reports 2017)
Bakterien und Schimmel fühlen sich wohl in Kaffeevollautomaten. Halten Sie sich deshalb penibel an die Hygienehinweise des Herstellers und reinigen Sie täglich Wassertank und Kaffeebehälter. Falls möglich, sollten Sie die Kaffeetemperatur auf 68 °C erhöhen.
(Quelle: Jan Schages/Hochschule Rhein-Waal 2017)
Geflügel ist häufig mit Salmonellen oder Campylobacter-Bakterien belastet. Waschen Sie rohes Geflügelfleisch deshalb nicht ab, sondern tupfen sie es nur mit Küchenpapier ab. Beim Abwaschen können sich die Keime mit Spritzwassertropfen auf die Arbeitsfläche, Küchenutensilien und Geschirr verteilen.
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2018)
Einmal im Jahr abtauen und grundreinigen reicht nicht. Sie sollten zudem einmal im Monat den Kühlschrank ausräumen und mit Essigreiniger auswischen. Herausnehmbare Teile reinigen Sie idealerweise in der Spülmaschine oder mit heißem Wasser und Spülmittel.
(Quelle: haushaltstipps.com)
Badezimmerboden und Toilettensitz sind häufig am saubersten. Die Bakterien florieren dafür an unvermuteten Stellen. Diese Hygiene- und Kosmetikartikel sollten Sie regelmäßig reinigen und besser nicht mit anderen teilen:
(Quellen: www.nhs.uk, www.hse.ie)
Nachlässige Hygiene hinterlässt auch bei Computertastatur, Maus und Smartphone Spuren. Auf Tasten und Display tummeln sich unter anderem Staphylokokken, Pseudomonaden und teils auch Fäkalerreger – mehr als auf Klobrillen. Es lohnt sich daher, die Geräte alle paar Tage mit einem Hygienetuch zu reinigen.
(Quellen: Germs 2017, American Journal of Infection Control 2011)
In-Ohr-Kopfhörer erhöhen das Risiko von Ohrinfektionen. Zum einen, weil sie das Ohrwachs in den Gehörgang drücken. Zum anderen, weil sie Krankheitserreger übertragen können, falls sich mehrere Personen die Kopfhörer teilen.
(Quelle: Whittier Hospital Medical Center 2016)
Ziehen Sie beim Putzen und Geschirrspülen immer Putzhandschuhe an. Die Seifen, Säuren und Desinfektionsmittel reizen die Haut und begünstigen die Entstehung von Kontaktallergien. Bei aggressiven Spezialreinigungsmitteln sind Gummihandschuhe grundsätzlich Pflicht. Sofern Sie etwas über Kopf reinigen, empfiehlt es sich zudem, eine Schutzbrille zu tragen – damit nichts in die Augen tropft.
(Quelle: Verbund für Angewandte Hygiene e. V.)
Viele Privathaushalte verwenden häufig nur drei Reinigungstücher: eins für die Küche, eins für die Toilette und eins für den Rest der Wohnung. Profis arbeiten dagegen nach dem Vier-Farben-System und verhindern so, dass die Reinigungsmittel versehentlich vertauscht und Keime verbreitet werden.